Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
Schäden an Blättern verantwortlich gemacht. Die Entlaubung der Bäume führt zu einer Veränderung der Lichtintensität in den unteren, lichtlimitierten Bereichen des Regenwalds, so dass dort nun auch lichthungrige Arten gedeihen können. Die Schädigung einzelner Bäume in einem intakten Ökosystem kann jedoch vernachlässigt werden. Allerdings stellen die Blattschneiderameisen durch ihre Lebensweise eine existenzielle Bedrohung für die Siedler dar und gelten als sehr ernst zu nehmende Schädlinge des tropischen und subtropischen Amerika, die einen enormen ökonomischen Schaden in der Landwirtschaft (jährlich einige Milliarden Dollar) anrichten.
Treiberameisen: gefürchtete Armeen des Regenwaldes
Die nahezu blinden Treiberameisen fressen jedes Tier, das ihren Weg kreuzt. Es sind kleine, unersättliche und gnadenlose Räuber, die in ihrem Lebensraum Angst und Schrecken verbreiten. Sobald sie auf Beutezug sind, bleibt den anderen Tieren nur noch die schnelle Flucht, andernfalls werden sie erlegt.
© shutterstock.com/Dr. Morley Read
Treiberameisen zersetzen tote Biomasse.
Treiberameisen
Dorylinae
Klasse Insekten
Ordnung Hautflügler
Familie Ameisen
Verbreitung weltweit, bevorzugt in den tropischen und subtropischen Regenwäldern Mittelund Südamerikas
Maße Länge: Königin über 6 cm, Soldaten bis 16 mm
Nahrung andere Insekten, Spinnen, Eidechsen, Frösche, Schlangen, junge Vögel
Zahl der Eier bis zu 200 000
Staaten bildende Kosmopoliten
Treiberameisen findet man auf fast jedem Kontinent. Nahezu 150 Arten sind hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Gebieten von Zentral- und Südamerika beheimatet. Wegen ihrer tagaktiven und überirdischen Lebensweise gehören die Arten
Eciton burchelli
und
Eciton hamatum
zu den am besten untersuchten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südmexiko bis nach Brasilien und Bolivien.
Tödliche Raubzüge
Dank ihrer perfekten Kommunikation mithilfe vieler verschiedener Signalstoffe und der ungeheuren Größe ihrer Kolonien zählen Treiberameisen zu den bedeutendsten Räubern im tropischen Regenwald. In regelmäßigen Abständen unternehmen die Arbeiterinnen Raubzüge.
Eciton burchelli
unterscheidet sich von verwandten Arten durch sog. Schwarmraubzüge, deren Front bis zu 15 m breit sein kann. Etwa 30 m vom Nest entfernt bilden die Ameisen die typische Angriffsformation: Die marschierende Kolonne fächert sich zu einer räuberischen Walze an der Front auf. Zuerst beginnen die in der Laubschicht lebenden Tiere, um ihr Leben zu rennen, und kündigen damit den herannahenden Schwarm an – so »treiben« die Ameisen alles Lebendige vor sich her. Die getötete Beute tragen sie portionsweise oder mit vereinten Kräften am Stück in ihr Nest.
Eine einzelne
Eciton
-Kolonie erbeutet an einem Tag bis zu 100 000 Insekten. Dank ihrer gemeinschaftlichen Jagdstrategie können sie auch Tiere erlegen, die viel größer sind als sie selbst, z. B. Schaben, Heuschrecken oder Skorpione. Diejenigen Insekten, die vor den Treiberameisen fliehen können, werden nicht selten Opfer der dicht über der Ameisenfront fliegenden »Ameisenvögel« – spezialisierten Drosselund Zaunkönigarten, die aufgescheuchte Insekten fangen. Die einzigen Feinde der gefräßigen Räuber sind plötzlich auftretendes Hochwasser und Parasiten. Sogar der Ameisenbär macht einen Bogen um sie.
Leben in Phasen
Alle Treiberameisenarten wechseln regelmäßig zwischen einer Wanderphase und einer stationären Phase. Ihre Lebensweise erlaubt keine festen Nester, sondern nur vorübergehende »Biwaks«, die aus lebenden Arbeiterinnen bestehen. Unter einem umgestürzten Baum, in hohlen Stämmen oder in einer Felsspalte knüpfen sie das lebendige Netz, in dessen Mitte sich die Königin und die Brut befinden.
Eine Königin legt in weniger als zehn Tagen bis zu 200 000 Eier. Nach einigen Tagen schlüpfen die hungrigen Larven, so dass der Nahrungsbedarf enorm ansteigt. Die Ameisen müssen nun verstärkt auf die Jagd gehen und räumen das Gebiet in der Nähe des Nestes sukzessive ab. Wenn sich die Larven verpuppen, sinkt der Nahrungsbedarf und die Kolonie bezieht für drei Wochen ein festes Biwak. Nun steht viel mehr Futter für die Königin zur Verfügung.
Verbissen
Für den Menschen stellen die Treiberameisen keine ernste Gefahr dar. Nur wer durch eine unachtsame Bewegung ihre Fährte unterbricht, läuft Gefahr, Schmerzen zu erleiden. Blitzschnell können die Ameisen ausschwärmen und sich zu Hunderten
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