Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
unerschütterlich. Er ist so tapfer. Auf eine so einfache Mach-keinen-Scheiß-Art tapfer. Und es war der SKL der schließlich den Blick senkte. »Ich will meinen Dweem Fwoatah«, murmelte er mit dieser mürrischen Stimme, die ich am allermeisten hasse. »Ich will meinen Dweem Fwoatah, also findet ihn.« Ich machte ihm French Toast, normalerweise sein Leibgericht, aber er rührte ihn nicht an. Ging einfach (Entschuldigung, stakste) ins Erkerzimmer. Kurz darauf hörte ich den Videorecorder, dann fing eine seiner MotoKops-Kassetten an. Er hat vier oder fünf, jede mit einem Dutzend Folgen darauf. Ich hasse diese dummen Zeichentrickfilmstimmen wirklich, besonders die von Cassie. Manchmal wünsche ich mir, No Face würde sie töten und ihre geköpfte Leiche irgendwo in den Straßengraben werfen. Gott steh mir bei, ich wünschte, ich würde Witze machen, aber es ist nicht so. Als sie da drinnen vor sich hin salbaderten (er dreht immer den Ton auf, was manchmal gut ist), fragte ich Herb, wie er das blaue Auge erklären wollte, wenn er zur Arbeit ging. Er hob die Stimme zu einem schrillen Falsett, hielt die Faust vor das Auge und sagte: »Ich werde den Jungs einfach sagen, daß ich gegen eine Tür gelaufen bin, Liebling.« Er versuchte, einen Witz daraus zu machen. Es hat nicht funktioniert. Das Schlimmste heute war nicht, daß Seth versucht hätte, mit Gegenständen zu werfen, wie er es getan hat, als Herb sagte, wir könnten einen neuen Dream Floater kaufen. Das hat er heute nicht getan. Ich wünschte fast, er hätte. Er geht einfach von einem Zimmer ins andere, staksend, lauernd, Unterlippe vorgeschoben, und sucht nach dem fehlenden P. W. Manchmal geht er ins Erkerzimmer, um fernzusehen, aber heute hat ihn nicht mal Bonanza lange fesseln können. Ich versuchte, mit ihm zu reden, aber er wollte nicht. & die Sache ist die ...oh, ich wünschte, ich könnte besser schreiben, es so ausdrücken, daß jemand, der diese Zeilen liest (nicht, daß ich denke, es würde sie jemals jemand zu Gesicht bekommen), es verstehen könnte. Es ist, als würde er - der SKJ - eine Art giftiger Elektrizität erzeugen, wenn er wütend ist. Er scheint sie direkt aus seinem Körper abzusondern wie eine Spinne elektrisch geladene Seide oder Wolken, die Blitze schleudern. Sie staut sich immer weiter auf, bis man von Zimmer zu Zimmer laufen, schreien und den Kopf gegen die Wand hämmern möchte. Es ist echt, nicht nur ein Gefühl, sondern etwas Körperliches. Man schwitzt (& es ist ein stinkender Schweiß, wie bei hohem Fieber), & die Muskeln zittern & der Mund wird trocken. Ich schreibe hier etwas nieder, das ich Herb nie erzählt habe. Manchmal, wenn es so ist, gehe ich ins Bad, schließe die Tür ab & masturbiere wie verrückt. Es ist das einzige, das den Druck ein wenig zu lindern scheint. Die Orgasmen sind so heftig, daß mir angst und bange dabei wird. Wie explodierende Bomben!
    Ich habe das alles schon erlebt, wenn der Staksende Kleine Junge in Seth wegen etwas wütend ist, aber es hat noch nie so knge gedauert und ist nie so intensiv gewesen. Am Nachmittag kam es mir vor, als wäre das ganze Haus voll von Erdgas, das nur auf ein Streichholz wartete, um hochzugehen. Ich war in der Küche, ging ziellos hin und her, mein Kopf schmerzte so sehr, daß ich die Augäpfel pochen spüren konnte, & ich wollte grinsen. Ich weiß nicht, warum; die ganze Sache hat überhaupt nichts Komisches, aber je mehr mein Kopf schmerzte und je mehr meine Augen pochten und je mehr ich die bedrückende Atmosphäre des Hauses spürte, desto mehr wollte ich grinsen. Herrgott!
    Ich ging zur Spüle & sah zum Fenster hinaus in den Garten. Seth saß im Sandkasten und spielte mit seinen anderen Power Wagons. Aber wenn außer mir jemand gesehen hätte, wie er spielte, wäre er bei Einbruch der Nacht in einem Speziallabor gewesen, einer Einrichtung, wo die Regierung außergewöhnliche Kinder studiert, da bin ich ganz sicher. Die P. W.s haben ausklappbare Flügel, aber selbstverständlich fliegen sie nicht richtig. Die von Seth aber manchmal schon. Er saß mit den Händen im Schoß im Sandkasten, und da flogen sie um seinen Kopf herum, Tracker Arrow und Rooty-Toot und der Meatwagon und der Rest, tauchten untereinander hindurch, flogen Loopings, setzten auf einer Rollbahn auf, die Seth im Sandkasten für sie gebaut hatte, hoben wieder ab, stießen manchmal im Formationsflug quer durch den Garten bis zu seiner Schaukel vor, flogen unter dem Schaukelsitz hindurch wie Stunt-Piloten in

Weitere Kostenlose Bücher