Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
einem Film, wendeten und kamen zurück. Kinderspielzeuge in bunten Farben, die Einsätze im Garten fliegen. Ich weiß, ich höre mich wie eine Verrückte an, aber ich schwöre im Namen Gottes, daß es stimmt. Manchmal läßt er sie im Sturzflug auf Hannibal herunterstoßen, den Hund der Nachbarn, & Hannibal läuft mit eingeklemmtem Schwanz weg. Das hat Herb auch schon gesehen. Jedes andere Kind würde lachen & in die Hände klatschen & johlen, wenn es die Power Wagons der MotoKops solche Tricks ausführen sehen würde, aber nicht der Staksende Kleine Junge. Er sitzt einfach nur im Sand, hat die Unterlippe vorgeschoben & starrt mürrisch vor sich hin. Seth beobachtet die Wagen, und ich beobachte ihn und spüre,wie das, was in ihm ist, in Abständen herauskommt und ein Summen in die Luft zaubert, das sich zum größten Teil im Kopf abspielt. Mir war, als müßte ich aus der Haut fahren, als müßte ich gleich hier vor der Spüle ausflippen. & dann, auf einmal, kam der Tagtraum. Es war einfach wunderbar, und obwohl ich es einen Tagtraum nenne, kommt es mir nicht so vor; es wirkt so echt. In dem Traum durchlebe ich wieder einen Nachmittag am Wochenende, den ich mit meiner Freundin Jan im MohonkMountain House verbracht habe. Das war 1982, bevor die erste von uns verheiratet war. Wir saßen herum und haben ich weiß nicht wie lange geredet - sie hauptsächlich von dem komischen,  schmierigen Kauz, in den sie damals so vernarrt war, ich darüber, daß ich nach dem Schulabschluß gern drei Monate freinehmen und im ganzen Land herumreisen wollte. Es ist so wunderschön dort in Mohonk, so friedlich. Wir machen ein Picknick. Es ist warm. Jan sieht so großartig aus, wie ich mich fühle. Ich weiß, es ist nicht real, & ich muß wieder in den ganzen Schlamassel zurückkehren, aber solange ich dort bin, spielt das alles keine Rolle. Jan & ich reden, ich spüre die Sonne auf dem Gesicht, ich rieche die Blumen. Es ist herrlich. Ich weiß nicht, was es ist oder warum es passiert, aber als Gegengift zu den Wutanfällen des SKJ ist es immer noch besser, als sich andauernd im Bad einen abzurubbeln. Ich frage mich, ob Seth etwas damit zu tun hat. Ich wünschte, Herb hätte auch so eine Zuflucht, glaube es aber nicht. Seine dummen Witze sind der beste Ersatz, den er zustande bringt, der arme Mann. Ich wünschte, ich könnte ihm von meiner Zuflucht erzählen, ihn vielleicht sogar dorthin mitnehmen, aber das wäre nicht klug. Ich glaube, der SKJ kann Herb besser ausspionieren als mich. & Herb sieht so müde aus. Es ist schlimm für uns beide, daß das alles passiert, aber für Herb ist es ganz besonders schlimm.
     
    13. Juni 1995
     
    »Dweem Fwoatah« ist wieder da. Seit gerade eben. Ich weiß nicht, ob ich Angst oder Erleichterung empfinden soll. Ich meine, natürlich bin ich erleichtert, das wäre jeder, seit Samstag war dieses Haus wie ein Konzentrationslager, aber was passiert als nächstes? Wie wird der SKJ reagieren? Gott sei Dank hat er geschlafen, als es geklingelt hat, & Gott sei Dank ist Herb zur Arbeit, weil der SKJ manchmal in Herbs Gedanken spioniert, das weiß ich. Ich glaube, bei mir kann er es nicht, wenn ich ihn nicht hereinlasse oder unvorbereitet bin. Mann. Ich habe dies gerade noch mal durchgelesen, und es ist vollkommen verrückt. Ich will tief Luft holen und noch einmal von vorne anfangen. Zeit müßte ich haben. Seth hat seit Freitagnacht nicht gut geschlafen, und wenn ich Glück habe, dauert sein Nickerchen bis 16:30 Uhr. Damit bleibt mir mindestens eine Stunde.
    Gegen drei, als ich staubgesaugt habe, klopfte es an der Küchentür. Ich machte auf, & da stand Mr. Hobart von nebenan, und sein Sohn, ein pummeliger rothaariger Junge mit dicker Brille und blasser Haut. Sieht ziemlich abstoßend aus, um die Wahrheit zu sagen. Der Junge hatte einen Dream Floater im Arm. Kein Zweifel, daß es sich um den von Seth handelte. Ich mußte den zerbrochenen Heckscheinwerfer und den Kratzer auf der Fahrerseite nicht sehen, um es zu wissen, konnte aber beides erkennen. Man hätte mich mit einem Strohhalm umstoßen können. Ich wollte etwas sagen & konnte nicht, meine Kehle war zugeschnürt. Ich weiß nicht, was herausgekommen wäre, wenn ich hätte reden können! Es ist heiß heute, um die dreißig Grad, aber Wm. Hobart war wie ein Diakon gekleidet (ich bin sicher, daß er einer ist), schwarzer Anzug & Schuhe. Sein Junge trug die Juniorversion derselben Uniform & schniefte. Außerdem hatte er einen ordentlichen blauen Fleck auf

Weitere Kostenlose Bücher