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Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zwar hart und durchtrainiert, aber unvorbereitet. Dave gab ein überraschtes Pffffh! von sich, und Johnny wand sich aus seinem Griff. Bevor Jim wieder schießen konnte, packte Johnny seinen Arm und drehte ihn brutal herum. Der Junge schrie vor Schmerzen. Er spreizte die Finger, und David Carvers Pistole fiel auf den Boden.
    »Was machen Sie denn?« schrie Dave. »Er wird uns umbringen, sind Sie wahnsinnig?« »Dein Bruder hat gerade euren Nachbarn Collie Entragian erschossen, wenn das nicht wahnsinnig ist«, sagte Johnny. Ja, das hatte der Junge getan, aber wessen Schuld war es? Er war der Erwachsene hier. Er hätte die Waffe an sich nehmen sollen, sobald sie in sicherer Entfernung von Cammie Reeds fanatischen Augen und trockenen Befehlen waren. Er hätte es tun können; warum hatte er es nicht getan? »Nein«, flüsterte Jim, drehte sich zu ihm um und schüttelte den Kopf. »Nein!« Aber seinen Augen, die groß und rund wurden und sich mit Tränen füllten, sah man an, daß er es bereits wußte.
    »Warum ist er hier draußen?« fragte Dave. »Warum hat er uns nicht gewarnt, um Gottes -«
    Das Fauchen, das nie richtig aufgehört hatte, schwoll wieder an und wurde zu einem richtigen Knurren. Der Mann, der noch auf den Füßen stand - der Typ aus dem Mietwagen - drehte sich in die Richtung um und hob instinktiv die Hände. Sein Gewehr war ziemlich klein, daher tat er gut daran, es auf diese Weise zu benutzen, nicht angelegt, sondern um seinen Hals damit abzuschirmen. Die Kreatur, die sie den Weg entlang verfolgt hatte, sprang aus dem Wald heraus. Johnnys Fähigkeit zu bewußtem und zusammenhängendem Denken erlosch, als er sie erblickte - er konnte nur noch sehen. Diese Fähigkeit -mehr Fluch als Segen - hatte ihn nie im Stich gelassen, auch jetzt nicht.
    Das Ding war ein Alptraum mit lohfarbenem braunem Fell, schrägen grünen Augen und einem Mund voller spitzer, orangefarbener Zähne. Keine Katze, sondern eine katzenhaftte Mißgeburt. Es sprang, zertrümmerte die hochgehaltene Mossberg mit seinen riesigen Klauen und riß sie aus den verkrampften Händen, die sie hielten. Dann ging es Steve, immer noch fauchend, an die Kehle.
    Aus Audrey Wylers Tagebuch:
     
    12. Juni 1995
     
    Sie ist wieder passiert - diese Tagtraumgeschichte. Wenn es denn Tagträume sind. Zum 3. oder 4. Mal, aber zum ersten Mal (glaube ich), seit ich dieses Tagebuch führe, & bei weitem am lebhaftesten. Es scheint immer zu passieren, wenn es hier nicht gut aussieht, & oh Gott, wann sieht es hier schon mal gut aus?
    Herb stand heute morgen mit Seth auf, ging mit ihm unter die Dusche (spart eine Menge Zeit), und als sie nach unten kamen, war Seth mürrisch & Herb hatte die Ansätze eines blauen Auges. Ich mußte ihn nicht nach dem Grund fragen. Natürlich hat Seth ihn gezwungen, sich selbst zu schlagen, so wie er ihn zwang, seine Unterlippe herumzudrehen, als wir von der Eisdiele zurückkamen und Seth feststellte, daß sein verdammter Power Wagon verschwunden war. Ich sah Herb an & er schüttelte unmerklich den Kopf, womit er mir sagen wollte, ich sollte still sein. Was ich war. Ich habe festgestellt, daß man immer Grund hat, für etwas dankbar zu sein, nämlich, daß Seth nicht mehr getan hat, als Herb zu zwingen, daß er sich selbst schlug (obwohl es in Wirklichkeit gar nicht Seth ist, der das tut, sondern der andere, der Staksende Kleine Junge). Seth steht morgens gerne am Waschbecken und sieht Herb zu, wie er sich rasiert. Ich nehme an, der SKJ hätte herauskommen und ihn zwingen können, sich mit seiner eigenen Rasierklinge die Kehle durchzuschneiden. Es macht mir angst, so etwas zu schreiben, aber manchmal ist es besser, wenn man es schwarz auf weiß vor sich sieht. Als würde man Euer aus einer entzündeten Schnittwunde drücken. Der Staksende Kleine Junge meldete sich zurück, noch ehe ich das Frühstück auf dem Tisch hatte - ich weiß immer, wenn er es ist, und nicht Seth, weil seine Augen nicht dunkelbraun sind, sondern fast schwarz. » Wo ist mein Dweem Fwoatah?« fragte er.
    » Wir haben den Dream Floater noch nicht gefunden«, sagte ich. »Aber ich bin sicher, er taucht wieder auf.« »Ich will meinen Dweem Fwoatah!« schrie er aus vollem Halse, und Herb zuckte zusammen. Ich nicht. Wenn er schreit, wirft er wenigstens nichts herum. »Ich will meinen Scheiß -DWEEM-FWOATAH!«
    »Fluch nicht vor deiner Tante Audrey«, sagte Herb, und ich bekam Angst, als ich den Blick sah, den der SKJ ihm da zuwarf, große Angst, aber Herbs Blick blieb

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