Regulator: Roman
Abscheus nach unten. »Es, nicht er.«
»Na gut, es. Für Seth ist Poplar Street der Energiekorridor, die Häuser sind die Kokons und wir die bösen Außerirdischen, die darin leben. Die Schießerei am O. K. Korral, interstellare Version. Aber was hat Tak davon?« »Etwas nur für sich«, sagte Audrey, und plötzlich fiel Johnny eine alte Textzeile der Beatles ein: What do you see when you turn out the light ? Ican't tellyou, but Iknow it's mine.
»Die Phantasien waren immer nur für Seth, glaube ich -damit klinkt sich Tak in Seths Energiereserven ein, die seine eigenen versorgen. Tak ... ich glaube, Tak gefällt einfach, was mit uns passiert.« Stille herrschte im Zimmer.
»Es gefällt ihm«, sagte Belinda schließlich. Sie sprach in einem leisen, nachdenklichen Tonfall. »Was meinen Sie damit, es gefällt ihm?«
»Wenn wir leiden. Wir geben etwas ab, wenn wir leiden, etwas, das es ... aufleckt wie Eiskrem. Und wenn wir sterben, ist es noch besser. Dann muß es nicht lecken. Dann kann es diesen Stoff in vollen Zügen runterschlingen.«
»Also sind wir seine Mahlzeit«, sagte Cynthia. »Das wollen Sie damit sagen, richtig? Für Seth sind wir ein Videospiel und für dieses Tak ... das Essen.« »Wir sind mehr«, sagte Audrey. »Überlegen Sie, was Essen für uns ist: eine Energiequelle. Tak macht etwas, das hat Seth mir gesagt. Es macht und baut. Ich glaube nicht, daß die Wüste, wo Seth es entdeckt hat, seine Heimat war; ich glaube, sie war sein Gefängnis. Ich denke, letztendlich versucht es, hier seine alte Heimat neu zu erschaffen.« »Auf der Basis dessen, was ich bisher gesehen habe, will ich seine Heimat nicht aus der Nähe kennenlernen, geschweige denn, dort wohnen«, sagte Steve. »Tatsächlich -« »Hören Sie auf«, sagte Cammie. Ihre Stimme klang schroff und ungeduldig. »Wie können wir ihn töten? Sie haben gesagt, es gäbe vielleicht eine Möglichkeit.« Audrey sah sie erschrocken an. »Sie werden Seth nicht töten«, sagte sie. »Niemand tötet Seth. Das können Sie gleich vergessen. Er ist nur ein harmloser kleiner Junge -« Cammie sprang auf sie zu und packte sie an den Schultern. Es geschah, bevor Johnny auch nur daran denken konnte, einzugreifen. Sie grub die Daumen tief in Audreys Brust. »Sagen Sie das Jimmy!« schrie sie der verblüfften Frau ins Gesicht. »Er ist tot, mein Sohn ist tot, also heulen Sie mir nichts vor, wie harmlos Ihr Neffe ist! Wagen Sie es nicht! Das Ding ist in ihm wie ein Bandwurm in einem Pferdemagen! In ihm! Und wenn es nicht rauskommt -« »Aber es wird!« sagte Audrey. Sie hatte sich wieder unter Kontrolle und sprach mit gelassener Stimme. »Es wird.« Cammie lockerte ihren Griff langsam, aber ihr Blick war alles andere als vertrauensvoll. »Wie? Wann?« Bevor Audrey antworten konnte, sagte Kim: »Ich höre ein Summen. Wie von Elektromotoren.« Ihre Stimme wurde lauter, zitterte. »O Gott, sie kommen zurück!« Jetzt konnte Johnny es auch hören. Es war dasselbe elektrische Summen, das er schon zuvor gehört hatte, aber jetzt war es lauter. Irgendwie vitaler. Bedrohlicher. Er sah zur Kellertür und entschied, daß es wahrscheinlich zu spät war, in den Keller zu flüchten, zumal mit zwei schlafenden Kindern in der Vorratskammer.
»Runter«, sagte er. »Alle auf den Boden.« Er sah, wie Cynthia Steves Hand nahm und mit einem zitternden Finger zur Vorratskammertür zeigte. Steve nickte, dann gingen sie beide hinein und schützten die Kinder mit ihren Körpern.
Das Summen schwoll an.
»Betet«, sagte Belinda plötzlich. »Betet alle.«
Johnny hatte zu große Angst, um zu beten.
Aus Audrey Wylers Tagebuch:
7. Februar 1996
Habe etwas Interessantes bemerkt, das ein Schlüssel dazu sein könnte, jederzeit zu entscheiden, wer gerade die Herrschaft über den Körper hat, den sie sich teilen. Beide sind förmlich vernarrt in die Action-Figur Cassandra Styles, aber Taks Zuwendung ist fast ausschließlich sexueller Natur. Es streichelt ihre Plastikbrüste und ihre Plastikbeine. Vorgestern habe ich gesehen, wie es auf der Treppe saß & den Schritt ihrer blauen Shorts leckte & dabei eine ausgeprägte Erektion hatte (kaum zu übersehen, wo es heutzutage fast ausschließlich Unterhosen trägt). Und natürlich ist mir nicht entgangen, daß es mich in für Cassie typischen Kleidungsstücken sehen will und mich gezwungen hat, mir die Haare in Cassie-Styles-Rot zu färben (eine gräßliche Farbe),
Seih dagegen ... wenn es Seth ist, der umarmt die Figur von Cassie
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