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Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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aber -Plötzlich merkt er, daß Mrs. Wyler (er geht davon aus, daß man auch Witwen noch Mrs. nennt) hinter dem Fliegengitter der Verandatür steht, und daß er sie so dort stehen sieht, kaum mehr als eine Silhouette, erschreckt ihn ganz schön. Er schwankt einen Moment auf seinem Fahrrad, und als er die zusammengerollte Zeitung wirft, geht sein sonst so akkurat gezielter Wurf weit daneben. Der Shopper landet auf einem der Büsche, welche die Eingangstür flankieren. Es stinkt ihm, wenn ihm so was passiert, stinkt ihm gewaltig, es ist wie in einer dummen Comedy-Serie, wo der Zeitungsjunge den Daily Bugle grundsätzlich aufs Dach oder in die Rosenbüsche wirft - har-har, ein Zeitungsjunge, der schlecht zielt, wat hamwa jelacht -, und an jedem anderen Tag (und bei jedem anderen Haus) wäre er umgekehrt, um den Irrtum zu korrigieren ... vielleicht hätte er der Lady die Zeitung sogar mit einem Lächeln und einem Nicken und einem schönen Tag noch persönlich in die Hand gedrückt. Aber heute nicht. Etwas gefällt ihm nicht. Etwas an der Art, wie sie mit hängenden Schultern und baumelnden Händen hinter dem Fliegengitter steht, wie bei einem Kinderspielzeug, dem man die Batterien rausgenommen hat. Und das ist vielleicht nicht alles, was nicht in Ordnung ist. Er kann sie nicht gut genug sehen, um ganz sicher zu sein, glaubt aber, daß Mrs. Wyler vielleicht von der Taille an aufwärts nackt ist, daß sie in ihrer Diele steht und nichts als ein Paar Shorts anhat. Daß sie dort steht und ihn anstarrt. Wenn ja, ist es nicht sexy. Es ist unheimlich. Der Junge, der bei ihr wohnt, ihr Neffe, das kleine Wie -sel, ist auch unheimlich. Seth Garland oder Garin oder so. Er sagt nie was, nicht mal, wenn man ihn anspricht - he, wie geht's dir, gefällt's dir hier, glaubst du, daß die Indians es wieder bis zur Endrunde schaffen -, sondern steht nur da und sieht einen mit seinen schlammfarbenen Augen an. Sieht einen so an, wie Mrs. Wyler, die sonst ziemlich nett ist, ihn seiner Meinung nach gerade anstarrt. Immer rein in die gute Stube, sagte die Spinne zu der Fliege, so was in der Art. Ihr Mann ist letztes Jahr gestorben (genau zu der Zeit, als die Hobarts diesen Ärger hatten und weggezogen sind, jetzt, wo er darüber nachdenkt), und die Leute behaupten, es war kein Unfall. Die Leute sagen, daß Herb Wyler, der Mineralien sammelte und Cary mal ein altes Luftgewehr geschenkt hat, Selbstmord begangen hat. Er bekommt eine Gänsehaut auf dem Rücken - was an einem heißen Tag wie dem hier irgendwie doppelt so gruselig ist - und lenkt, nach einem beiläufigen Blick in den Rückspiegel - wieder auf die andere Straßenseite. Der rote Lieferwagen steht immer noch an der Ecke Bear und Poplar (ein aufgemotzter Schlitten, denkt der Junge), aber diesmal kommt auch noch ein Fahrzeug die Straße entlanggefahren, ein blauer Acura, den Cary sofort erkennt. Das ist Mr. Jackson, der andere Lehrer, der in der Straße wohnt. Freilich ist er kein Lehrer an der High School; Mr. Jackson ist eigentlich Professor Jackson, oder vielleicht nur Privatdozent Jackson. Er unterrichtet an der Ohio State, kaum zu glauben. Die Jacksons wohnen in Nummer 244, eins vor dem alten Hobart-Haus. Es ist das hübscheste Haus im Block, eine alte Cape-Cod-Villa mit hoher Hecke an der bergab gelegenen Seite und einem hohen Zaun aus Kiefernlatten an der bergauf gelegenen, zwischen ihrem Haus und dem des alten Tierarztes.
    »Ho, Cary!« sagt Peter Jackson, der zu ihm aufschließt. Er trägt verblichene Jeans und ein T-Shirt mit einem großen runden Smiley-Gesicht darauf. SCHÖNEN TAG AUCH! sagt Mr. Smiley-Smile. »Wie geht's, böser Bube?« »Prima, Mr. Jackson«, sagt Cary lächelnd. Er überlegt, ob er hinzufügen soll: Abgesehen davon, daß ich glaube, Mrs. Wyler steht ohne Bluse an ihrer Tür, läßt es aber. »Alles ist supercool.«
    »Warst du schon bei irgendwelchen Spielen dabei?« »Bis jetzt erst bei zweien, aber das macht nichts. Ich konnte gestern abend zwei Innings mitspielen, und heute abend werde ich wahrscheinlich wieder zwei machen. Mehr hatte ich eigentlich auch nicht erwartet. Aber es ist Frankie Albertinis letztes Jahr in der Mannschaft, wie Sie wissen.« Er hält ihm eine zusammengerollte Ausgabe des Shopper hin. »Ganz recht«, sagt Peter und nimmt die Zeitung. »Und nächstes Jahr ist Monsieur Cary Ripton dran und heult als Shortstop.«
    Der Junge lacht und genießt die Vorstellung, daß er in seinem Legion-Trikot draußen im Infield steht und heult 22 wie

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