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Reich der Schatten

Reich der Schatten

Titel: Reich der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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gesagt, es ist besser so, dass wir Schluss gemacht haben.«
    »Aha.«
    Sie fuhren an der Straße vorbei, die zu ihrem Haus führte.
    »Sie haben die Abzweigung verpasst«, meinte sie.
    »Ja, das habe ich absichtlich getan. Ich wollte dich noch zu einem Gläschen Wein einladen, um dich etwas aufzuheitern.«
    Sie bemühte sich, geradeaus zu schauen und ihre Freude nicht allzu sehr zu zeigen. »Das ist sehr nett, vielen Dank.«
    Nachts war es auf dem Land manchmal sehr finster. Yvette runzelte die Stirn und fragte sich, wohin dieser freundliche Herr sie wohl ausführen wollte. Sie waren inzwischen schon so weit gefahren, dass ihr kaum mehr eine Bar einfiel, in die sie hätten gehen können. Hier standen hauptsächlich Ruinen von Häusern, die im Zweiten Weltkrieg verlassen worden waren, und ringsum nur Wälder, Wiesen, Weiden, Schafe.
    Warum züchtete hier nur jeder diese verfluchten Schafe?
    Der Wagen bog auf einen zerfurchten Waldweg ab. Sie wurde gegen den gut aussehenden Burschen gepresst. Ein Arm legte sich um ihre Schultern, eine Hand auf ihr Knie, um ihr Halt zu geben.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja, ja«, erwiderte sie. »Bei Ihnen … bei Ihnen fühle ich mich in jeder Lage großartig.«
    Er bedachte sie mit einem breiten, faszinierenden Lächeln. Sie starrte ihn an und fragte sich, ob sie dabei war, sich in diesen Mann zu verlieben. Er hätte sie überall hinfahren, alles mit ihr machen können. Noch nie hatte sie ein Mann so erregt und fasziniert.
    »Wohin fahren wir?«, fragte sie schließlich. Sie zeigte keine Spur von Angst, sie war nur etwas verblüfft.
    »Wir sind schon da.«
    Er stellte den Wagen ab.
    Erleichtert stellte sie fest, dass sie das Weideland hinter sich gelassen hatten. Sie waren im Wald. Anfangs sah sie gar nichts, doch schließlich bemerkte sie ein altes, steinernes Gebäude, das früher sicher ein richtiges kleines Schloss gewesen war, nun aber ziemlich verlassen und verfallen wirkte. Etwas gedämpftes Licht drang nach draußen, was sie auch erst allmählich bemerkte, da die Fenster von Efeu und anderen Schlingpflanzen völlig zugewuchert waren.
    »Hier wohnen Sie?«, fragte sie.
    »Drinnen ist es recht behaglich.«
    Sie blieb sitzen, denn plötzlich befiel sie doch ein gewisses Unbehagen. Doch er stieg aus, kam um den Wagen herum und machte ihr höflich die Tür auf. Er beugte sich vor und griff nach ihrer Hand.
    »Steig aus, meine hübsche kleine Yvette!«
    Ihr war noch immer unbehaglich zumute, aber daneben war sie sich seiner Hand bewusst und wie es sich anfühlte, wenn er sie berührte. Und außerdem war sie völlig fasziniert von seiner Stimme. Sie ließ sich von ihm aus dem Wagen helfen. Als sie vor ihm stand, zog er sie an sich und hielt sie ganz sachte – der sanfte Liebhaber ihrer Träume. Er streichelte ihr über das Haar. »Meine hübsche kleine Yvette!«, murmelte er abermals.
    Sie lehnte sich an ihn. Sie hätte ewig so stehen können. Wenn er sie aufgefordert hätte, sich genau hier, inmitten der freien Natur, auszuziehen, sie hätte es getan.
    »Komm!«, murmelte er.
    Sie blickte zu ihm hoch und nickte. Er streichelte ihr Gesicht, seine Knöchel streiften ihr Kinn. Ihr wurde klar, dass sie ihn anstarrte wie jemand, der überhaupt keine Erfahrung in der Liebe hatte, die Lippen leicht geöffnet, der Atem viel zu hastig … Sie mahnte sich, nicht so naiv zu sein. Bei diesem weltgewandten Mann sollte sie sich bemühen, reif zu wirken und nicht den Eindruck zu erwecken, als wäre sie allzu leicht zu haben und würde sich allzu bereitwillig mit ihm einlassen.
    Sie gingen nebeneinander zum Haus. Als sie stolperte, hielt er sie fest. Er machte die Tür auf und ließ ihr den Vor-tritt.
    Drinnen war es tatsächlich wunderschön, wenn auch ein wenig dunkel. In einem großen Kamin prasselte ein Feuer, auf den kleinen Tischchen, die hier überall verteilt waren, brannten zahlreiche Kerzen. Das Haus war alt, sehr alt. Yvette stand ganz still und sah sich um.
    Das Kerzenlicht schuf Wellen von Schatten. Sie schienen zu flüstern, hin und her zu huschen und sich bei jedem Flackern einer Flamme im großen Kamin in Form und Substanz zu verändern.
    Wieder beschlich sie ein leises Unbehagen …
    Doch dann legte sich seine Hand auf ihren Rücken.
    »Hier entlang!«, meinte er und gab ihr einen kleinen Schubs.
    Sie durchquerten einen düsteren Gang. Irgendwo in ihrem Kopf schrillte eine Warnglocke, aber ihr war klar, dass sie jetzt nichts anderes mehr tun konnte, als sich seiner

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