Reich und gluecklich
ich wohl kaum darüber nachdenken, wie ich dieses Erlebnis reframen kann. Ich werde mir wahrscheinlich eher Gedanken darüber machen, ob ich je wieder laufen kann.«
Reframing bedeutet in diesem Fall nicht, dass Sie sich keine Gedanken darüber machen sollen, ob Sie Ihre Beweglichkeit wiedererlangen können. Es heißt auch nicht, dass Sie nach einer Verletzung mit einem Lächeln im Gesicht aus dem Krankenhaus humpeln sollen, während Sie den Krankenschwestern munter zurufen: »Keine Sorge, alles in Ordnung. Zumindest ist es nicht das Bein, mit dem ich nach meiner Katze trete, und machen Sie sich keine Sorgen wegen des Blutes überall, die Reinigungskraft ist schon unterwegs. Zum Glück ist heute nicht ihr freier Tag.«
Reframing bedeutet, in der Lage zu sein, in jeder Situation eine positive Haltung einzunehmen. Steht einem diese Option zur Verfügung, fördert dies Studien zufolge Heilungsprozesse sowie die psychische Gesundheit.
Sie müssen keine positive Einstellung haben, aber was spricht eigentlich dagegen?
Sie können natürlich eine Weile niedergeschlagen sein, das ist völlig in Ordnung. Ich würde Sie sogar dazu ermuntern, wenn Sie ein bestimmtes Erlebnis verarbeiten müssen. Aber wenn die Niedergeschlagenheit sich immer weiter hinzieht und Sie sich nur noch auf das Negative konzentrieren, verschlimmern Sie Ihren Zustand nur.
Wenn Ihnen etwas Negatives widerfährt, sollten Sie nach einer Möglichkeit suchen, der Realität einen positiven Rahmen zu verleihen.
Hier ein paar Beispiele für Reframing, die der Betroffene, der von einem Auto angefahren wurde, anwenden hätte können:
Ich habe die Chance, die Prognosen der Ärzte bezüglich meiner Genesungszeit zu widerlegen.
Ich habe die Chance, mir selbst zu beweisen, wie zäh ich bin.
Jetzt habe ich endlich mehr Zeit zum Lesen.
Ich muss einen Monat nicht in die Arbeit. Diese Zeit kann ich nutzen, um mich darauf zu besinnen, was ich wirklich mit meinem Leben anfangen will.
Ich begegne netten Krankenschwestern/Pflegern/Ärzten.
Ich kann den Fitnessraum während der Reha umsonst nutzen.
All diese Aussagen würden dem Betroffenen ein besseres Gefühl verleihen, als eine Opferrolle einzunehmen und zu sagen: »Es ist so schrecklich. Es ist unfair. Warum passiert ausgerechnet mir so etwas?«
Wird die Person durch das Reframing ein Hochgefühl erleben und auf dem Flur tanzen, Entschuldigung, ich meinte natürlich, herumhopsen? Wahrscheinlich nicht, aber darum geht es auch nicht. Solange das Reframing die Aufmerksamkeit auf etwas Positives verlagert, genügt das schon.
Wissenschaftler haben Menschen befragt, die lebensbedrohliche Krankheiten durchgemacht haben, Insolvenz anmelden mussten oder andere traumatische Ereignisse erlebt haben. Sie fanden etwas Erstaunliches dabei heraus. Von den Menschen, die eine solche Erfahrung gemacht haben, würden nur die wenigsten im Nachhinein etwas ändern, selbst wenn sie es könnten.
Auf die Frage, ob sie die Zeit gerne zurückdrehen und die Dinge so verändern würden, dass es gar nicht erst zu dem traumatischen Ereignis kommen würde, antworten die meisten mit einem klaren NEIN!
Diese Haltung wird wahrscheinlich am besten durch einen der größten Radprofis aller Zeiten verkörpert.
Lance Armstrong ging buchstäblich durch die Hölle, als bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert wurde, der sich mit Metastasen bereits auf seine Lungen, den Bauchraum und das Gehirn ausgebreitet hatte. Man gab ihm lediglich eine fünfzigprozentige Überlebenschance. Armstrong überlebte, und er gewann die Tour de France danach als Erster sieben Mal in Folge. Danach gefragt, ob er sich wünsche, nie Krebs gehabt zu haben, antwortete er, die Krankheit habe ihn stärker und zu einem besseren Menschen gemacht, daher würde er nichts ändern wollen.
Reframing ist eine Technik, die man in der Regel etwas üben muss, aber die gute Nachricht ist, dass jeder sie anwenden kann.
Die nächste gute Nachricht ist, dass Reframing IMMER funktioniert.
Ob Sie Lust darauf haben, etwas zu reframen, ist ein anderes Thema. Aber wenn Sie ernsthaft Reich und Glücklich werden wollen, sollten Sie dieses wertvolle Instrument bei jeder Gelegenheit nutzen.
Wir wollen uns nun einen Moment Zeit nehmen, um das Reframen zu üben.
Denken Sie an drei Bereiche Ihres Lebens, mit denen Sie im Moment unzufrieden sind und die sich als Tatsache darstellen lassen, nicht als Überzeugung.
Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele, um zu verdeutlichen, was ich mit Tatsachen
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