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Reich und gluecklich

Reich und gluecklich

Titel: Reich und gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim John und Brownson Strelecky
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Kopf, verändern wir auch unsere Erfahrung.
    Hier ein Beispiel dazu: Wenn ich Sie auffordern würde, mir von Ihrem allerschönsten Urlaub zu erzählen, würden sofort bestimmte innere Prozesse bei Ihnen ablaufen – und zwar so schnell, dass Sie davon auf der bewussten Ebene wahrscheinlich gar nichts mitbekommen würden.
    Zunächst würden Sie ein Bild vor Ihrem inneren Auge entstehen lassen, eine oder mehrere Stimmen in Ihrem Kopf vernehmen und dann ein wunderbares Gefühl empfinden, das eng mit den Dingen verknüpft ist, die Sie in Ihrem Urlaub erlebt haben. Sie könnten auch Düfte oder Geschmäcke wahrnehmen. In jedem Fall würden Sie freudig strahlen und ganz erpicht darauf sein, mir alles darüber zu berichten.
    Nehmen wir nun weiter an, ich hätte genug davon, Sie so glücklich zu sehen, und würde Ihre Stimmung etwas trüben wollen. Dann könnte ich zum Beispiel sagen: »Das klingt alles sehr gut, aber erzählen Sie mir doch noch einmal, wie Ihr Hamster von dem Müllauto überfahren wurde, nachdem ersich gerade wieder von der komplizierten Operation an seiner Pfote erholt hatte.«
    Ihr Zustand würde sich in Lichtgeschwindigkeit verändern. Sie würden schneller wieder unsanft auf der Erde landen als ein Fallschirmflieger mit Gepäck.
    Wahrscheinlich würden Sie innerhalb eines Sekundenbruchteils vor Ihrem inneren Auge Fritzi mit seinem kleinen bandagierten Pfötchen blutüberströmt auf dem Pflaster liegen sehen. Sie würden Ihre eigene tränenerfüllte Stimme in Ihrem Kopf hören und die Wut auf den Müllfahrer in sich aufsteigen spüren, der das Hamstermassaker, für das er verantwortlich ist, noch nicht einmal bemerkt hat.
    Ihr Puls würde schneller gehen, Adrenalin würde durch Ihre Adern gepumpt werden und vielleicht kämen Ihnen sogar die Tränen.
    Aber in Wirklichkeit wäre in beiden Fällen NICHTS PASSIERT. Es wären nur Erinnerungen gewesen, die Ihr Unbewusstes als real empfunden hätte.
    Und nun kommen wir zu dem brillanten und nützlichen Aspekt all dessen. Wer Sie in diesem Moment sind, einschließlich Ihrer Überzeugungen, spiegelt, wie Sie all Ihre bisherigen Erfahrungen wahrnehmen.
    Wenn Sie die Techniken in diesem Kapitel nutzen, können Sie sich in die Vergangenheit begeben, Ihre Wahrnehmung früherer Erlebnisse verändern und Ihre Überzeugungen korrigieren.
    Hier ein Beispiel dazu:
    Allem Anschein nach war Charles ein absoluter Erfolgsmensch. Er schloss sein Studium mit Auszeichnung ab, war ein großartiger Sportler und machte Karriere. Alles schien hervorragend für ihn zu laufen.
    So wirkte sein Leben von außen betrachtet. In ihm selbst aber sah es ganz anders aus. Innerlich war Charles ständig zwischen der Angst zu versagen und einer Angst vor dem Erfolg hin- und hergerissen. Es war ihm nicht bewusst, aber es zeigte sich an seinem Verhalten und seinen Emotionen. Da er Angst hatte zu versagen, ließ er sich nur auf Aktivitäten ein, die er beherrschte. Weshalb er im Zweifelsfall sogar harmlose Brettspiele ablehnte.
    War er in einem Bereich sehr erfolgreich, setzte er sich stets bis zu einem gewissen Punkt ein. Er hatte das Gefühl, dass irgendwann der Moment kommen würde, an dem er versagen könnte. Er arbeitete also stets erfolgreich bis zu diesem Punkt und zog sich dann aus Furcht vor größerem Erfolg/einem potenziellen Misserfolg zurück.
    Dieses Verhaltensmuster spiegelte sich in allen Lebensbereichen wider, auch in seinen Beziehungen. Es war die Hauptursache, die ihn daran hinderte, Reich und Glücklich zu werden.
    Eines Abends lag er während eines langen Urlaubs ruhig in einem Schlafwagenabteil. Während der Zug Kilometer um Kilometer zurücklegte, spielten sich in seiner Erinnerung unterschiedliche Szenen aus seinem Leben ab. Es waren Situationen, in denen er entweder versagt oder sich kurz vor einem ganz großen Erfolg zurückgezogen hatte. Er fragte sich: »Warum kommen mir diese Bilder ausgerechnet jetzt in den Sinn?« Und in diesem Augenblick erinnerte er sich an ein weiteres Ereignis, das sich zugetragen hatte, als er circa fünf Jahre alt gewesen war. In seiner Erinnerung sah er, wie sein Vater ihm in barschem Ton befahl, aus dem Lagerraum einen bestimmten Schraubenschlüssel zu holen. Sein Vater sagte ihm, er liege auf einem der hinteren Regale. Der kleine Junge ging in den riesigen Lagerraum und suchte nach dem Schraubenschlüssel, aber er konnte ihn beim besten Willen nicht finden. Er wusste aus Erfahrung, dass
sein Vater ihn anschreien und sehr wütend auf ihn sein

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