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Reich und tot

Reich und tot

Titel: Reich und tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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du das Budget schon überziehst, dann wenigstens richtig
–, oder ob er nur möglichst rasch seinen gemütlichen Sonntagnachmittag fortsetzen wollte.
    »Wir werden versuchen, einige der Mittel für die Robert-Johnson-Operation vom Innenministerium erstattet zu bekommen. Mit den üblichen Tricks und ein bisschenGlück sollten wir die Sache genug aufblasen können, um ein paar von Franks Kosten mit abzudecken. Ich setze gleich morgen früh einige ACs an den Fall.«
    Das ist es also, was die Assistant Chief Constables zu tun haben, dachte Jacobson. Das hatte ihn immer schon interessiert.
    »Dud« Bentham stand auf und machte damit klar, dass die Audienz vorüber war. Sie folgten ihm den Pfad hinauf.
    »Hübscher Teich, Sir«, sagte Salter. »Und ein wirklich schöner Garten, wenn mir die Bemerkung erlaubt ist.«
     
    Jacobson und Kerr trafen sich vor der MIU.   Im Abstand von wenigen Minuten waren die beiden bei den Mortimers eingetroffen. Kerr hatte Steve Horton, den zivilen Computerfachmann des CID, mitgebracht.
    »Sagen Sie mir, dass wir Gus Mortimer tatsächlich in der Polizeidatenbank überprüft haben, Ian, alter Junge.«
    »Emma Smith selbst hat es gemacht, Frank. Gestern Nachmittag vor der Besprechung. Jeden einzelnen Namen, der bisher in dem Fall aufgetaucht ist, hat sie abgefragt. Mortimer sah so sauber aus wie nur was. Nicht mal ’ne Strafe für zu schnelles Fahren.«
    Kerr brachte seine Baseballkappe gegen die gleißende Sonne in Stellung. Das Typische an einem Verbrechen war, dass es oft mit anderen Verbrechen einherging. Deshalb war es reine Routine für die Mordkommission, all diejenigen, die mit einem Opfer in Verbindung standen, in der nationalen Polizeidatenbank zu überprüfen. Wobei die Computerisierung den Prozess ungeheuer beschleunigte, wenn auch nicht unbedingt verlässlicher machte. »Schrei-Schrau«, hatte der Kursleiter von Kerrs Computerlehrgang es genannt:
Schrott rein, Schrott raus.
Und er hatte ihnen auch die Ergebnisse der internen Kontrollen genannt, die um Himmels willen nicht an die Öffentlichkeit gelangen durften, weil sie auf eine Fehlerrate von sechsundachtzig Prozent hindeuteten.
    Horton sagte jetzt so ziemlich das Gleiche. Er war fünfundzwanzig, groß, blond, muskulös. Wenn man sein Gehirn einer drastischen Lobotomie unterzogen hätte, wäre er der ideale Sänger einer Boy-Group gewesen. Niemand, der ihn zum ersten Mal sah, hätte gedacht, dass er mit Computern arbeitete.
    »Da draußen laufen reichlich Schurken rum, deren Endloslisten mit Verurteilungen nirgends auftauchen, Mr Jacobson«, sagte er.
    »Während jungfräuliche Tanten und Pfarrer als Schwerverbrecher geführt werden«, fügte Kerr hinzu.
    Kerr und Horton gingen ins Haus hinüber. Jacobson legte die Stirn in Falten. Das war ein weiteres Problem für die Aufgabe, die eh schon genug nicht vorhandene Zeit und nicht vorhandene Mittel benötigte, um erledigt zu werden. Er wandte sich den Containern zu. Der Kaffee aus dem Automaten würde wie Spülwasser schmecken, aber wenigstens wie heißes Spülwasser. Sein Handy klingelte, als er sich gerade einen der braunen Becher aus dem Spender ziehen wollte. DCS Chivers informierte ihn, dass die Durchsuchungen auf jeden Fall durchgeführt würden, heute aber leider nicht mehr. So wie die Dinge stünden, müsse dazu Unterstützung aus Coventry, Leicester oder von sonst woher angefordert werden, und das sei vor morgen früh nicht möglich. Chivers übertrug es Sergeant Ince, die Sache zu organisieren.
    Horton hatte sich bereit erklärt, für einen halben Tag Überstunden den Laptop in Mortimers Wohnzimmer unter die Lupe zu nehmen. Kerr hatte erst angeboten,ihn ins Präsidium zu bringen, aber aus irgendeinem – wahrscheinlich technischem – Grund wollte Horton sich den Rechner lieber vor Ort ansehen. »Nur für den Fall«, war sein einziger Kommentar gewesen. Jetzt setzte er sich aufs Sofa, überprüfte Stromversorgung und Netzverbindung und schaltete den Rechner ein.
    »Ich bin gar nicht erst am Login vorbeigekommen«, sagte Kerr.
    Horton schaltete den Computer aus und wieder ein und machte dabei ein paar so schnelle Eingaben, dass Kerr ihm nicht folgen konnte.
    »Na, was soll denn das?«, fragte Horton mit dem Sarkasmus des Computerfreaks, umging die Passwortabfrage, fuhr den Rechner sauber hoch und überflog kurz die Verzeichnisse.
    »Ich nehme an, er hat den Laptop hauptsächlich dazu benutzt, von zu Hause aus seine geschäftlichen E-Mails zu lesen. Sonst sind nicht viele

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