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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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lächerlich. DER Mann liebt mich? Wirklich kaum zu glauben, aber definitiv wahr, auch wenn er sich meistens nicht so aufführt. Wenn er sich wie verliebt verhält, dann aber richtig. Nicht vom Reden her und auch nicht direkt vom Verhalten her, dafür aber von seinen Gesten, die versteckt sind und er wahrscheinlich selber nicht mitbekommt, oder auch vom Ton seiner Stimme her. Und seine Augen ... „Barry?“, krächzt er auf einmal neben mir und reißt mich damit wieder aus meinen unnötigen Gedanken. Als hätte ich im Moment keine anderen Probleme. Nein, ich mache mir wieder über so einen Rotz Gedanken!

    „Was denn?“, murmle ich noch immer von mir selbst ein wenig verwirrt und sehe Tom an, als sei er ein Monster. Beschämt senkt er dadurch auch gleich wieder seinen Blick und knibbelt an seinem Daumennagel herum. „Nichts ...“, seufzt er und rutscht auf seinem Hintern rum, als täte dieser weh. „Jetzt sag schon!“, fordere ich ihn auf und sehe ihn nun interessiert an, bin nun endlich endgültig von meinen wirren Gedanken losgekommen. „Ist schon gut, war nicht so wichtig!“, protestiert Tom aber und schüttelt leicht den Kopf, um seiner Aussage mehr Druck zu verleihen. Gleichgültig zucke ich daraufhin mit den Schultern. Wenn er nicht will, dann will er halt nicht. „Ich denke, du solltest dich noch ein wenig ausruhen und hinlegen, du musst wieder zu Kräften kommen!“, stehe ich dann aber doch auf und sehe ihn auffordernd an. Er ist im Moment noch immer der kleine, bockige Junge, das sehe ich ihm an. Seine Augen blitzen vorwitzig, so, als würde es ihm auch noch Spaß machen, allerdings bin ich mir sicher, dass das nicht der Fall ist, sondern einfach sein verletzter Stolz aus ihm „spricht“. „Nein, ich will nicht!“, widerspricht er natürlich auch gleich. War ja nicht anders zu erwarten. „Gut, dann lege ich mich derweilen ins Bett und schlafe noch eine Runde, denn ich bin noch müde!“ Hämisch ist kein Ausdruck für meine Stimme, wobei es nicht böse gemeint, sondern eher als Antrieb zu verstehen ist. Er tut gerade nicht nur wie ein kleiner Junge, sondern ist wirklich einer. Bei seinen Eltern oder seinen Großeltern konnte er nie so sein. Und bei mir … scheint er leider auf den Geschmack gekommen zu sein. Auch wenn es mir nicht wirklich gefällt und mir eher auf den Keks geht, als dass ich Gefallen daran finden könnte, werde ich ihn jetzt auch wie einen kleinen Jungen behandeln. Ich kann nur hoffen, dass sein Verstand und sein Stolz ihm klarmachen, dass er sich gerade lächerlich aufführt. Ich muss Ehrgeiz in ihm wecken, denn der ist im Moment überhaupt nicht vorhanden. Er nimmt seine Verletzung zu sehr auf die leichte Schulter. Schulter ... welch Ironie. Aber es ist schon krass, dass er es nicht kapiert, obwohl er doch offensichtlich Schmerzen hat und es ihm alles andere als gut geht.
    Kapitel 21

    Stampfend gehe ich zum Bett rüber und verkrieche mich unter der Decke, mummel mich richtig ein und schließe die Augen. Gott, wie entspannend und wohltuend es sein kann, im Bett zu liegen! Ein Genuss, der mir Meilen entfernt zu sein scheint und doch habe ich gerade das Glück, ihn zu haben. „Du führst dich auf wie eine Mutter! Ich bin 21 und weiß schon, was ich tue!“, murrt Tom beleidigt und will schon seine Arme verschränken, zischt aber im nächsten Moment auf und lässt seine Arme da, wo sie sind, wie ich sehen kann, als ich nach dem ersten Ton, meine Augen wieder geöffnet hab. „Na, wenn du dich wie ein kleiner Junge aufführst, muss ich das doch!“, gebe ich amüsiert von mir und muss wirklich kichern, als ich ihn empört nach Luft schnappen höre. Ruckartig steht er auf, muss erst einen Moment stehenbleiben, als er kurz torkelt, kommt dann aber auf wackeligen Beinen auf mich zu gelaufen und lässt sich schließlich auf das Bett fallen. „Gar nicht wahr! Ich bin nur genervt, weil es so wehtut!“, murrt er wieder und verkriecht sich nun ebenfalls unter die Decke.

    Er hat eingesehen, aber will es nicht zu geben. Wie süß. Und so was von einem Mafiaboss! Jeder andere würde jetzt vermutlich einen Lachflash bekommen und Tom auslachen. Sie würden ihn bestimmt für eine Lusche und einen schlechten Boss halten, was er aber nicht ist. Okay, ich hab bisher nicht gut von ihm gedacht und tu das auch jetzt noch nicht in allen Hinsichten, aber … ich hab in der Zeit, in der ich mit in der Villa war, einiges mitbekommen. Die meistens haben sich den Sack kraulen lassen, als dass sie

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