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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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zu wollen? Weil er herausgefunden hat, dass ich das alles nicht wert bin und ich wenigstens für seine Gelüste herhalten kann? Weil ich vielleicht etwas falsch gemacht hab, als wir mit seinen Eltern zu Abend gegessen haben? Ich weiß es nicht, aber es tut weh, unheimlich weh.

    Ich fühle mich so schmutzig, sehe gerade irgendwie kein Herauskommen aus der jetzigen Situation, auch wenn ich weiß, dass ich es schaffen muss, hier raus zu kommen, weil ich nicht einfach kläglich vor mich hin rotten will. Ist es zu viel verlangt etwas Würde und Nettigkeit haben zu wollen? Ich meine ... ich bin doch ein Mensch, hab ich da nicht genauso das Recht auf Respekt und Liebe, wie alle anderen? Wie Tom? Ich hab mich doch gebeugt, hab einen Verlobungsring an meinem Finger, habe ein Tattoo hinter meinem Ohr und habe getan, was er von mir verlangt hat. Wieso bestraft er mich dann mit solch einem Tun? Ich will nicht, dass er mich anfasst und ich hab es nie gewollt, dennoch hat er es getan und keinerlei Rücksicht auf mich und meine Gefühle genommen. Nicht mal Vorbereitung oder Ruhe in seinen Handlungen hat er mir gegeben. Nein, rücksichtslos und schmerzend war er dafür ...

    „Guten Morgen!“, flüstert es auf einmal neben mir, was mich sofort wieder meine Augen aufreißen lässt. Fast schon geschockt starre ich Tom an und rücke augenblicklich einige Zentimeter von ihm weg, will nicht, dass er mich anfasst, ansieht oder auch nur riecht oder etwas dergleichen. Es war klar, dass er sich neben mich gelegt hat, dass er neben mir geschlafen hat und wahrscheinlich auch noch neben mir liegt, aber die Gewissheit, dass er es wirklich noch tut, erschreckt mich dennoch. Wie auch nicht? Ich hab Angst vor ihm, was wohl völlig begründet ist durch gestern Abend. „Jetzt hab doch keine Angst, ich mache es nicht wieder, okay? Das hat seine Gründe gehabt, die ich dir irgendwann mal sagen werde, aber jetzt noch nicht, okay? Ich bin wieder nett zu dir, ich kann dich doch gut leiden und ... ach komm, lass uns nett zueinander sein, okay?“, schaut er mich entschuldigend an und legt seine Hände unter sein Ohr, da er auf der Seite liegt. Perplex starre ich ihn an, weiß einige Momente nicht was ich sagen soll, bis ich höhnisch aber auch bitter anfange zu lachen und mich tatsächlich kaum noch wieder einbekomme. Abrupt verstumme ich und sehe ihn verächtlich und gleichzeitig ängstlich an. Ich weiß nicht, wie ich zu ihm stehen soll, was ich ihm gegenüber fühlen soll, bin irgendwie ... gespalten, auch wenn die Angst eindeutig größer ist, als die meisten anderen Gefühle. „Das war ein guter Witz, erzähl mal den Nächsten!“, schnaube ich und merke, wie eine Träne meine Wange hinunter läuft. Ich will keine Schwäche zeigen, aber ich hab Angst und das gestern ... tat so unglaublich weh ... nicht nur körperlich, sondern viel mehr in meinem Herzen. „Barry, bitte!“, seufzt er und legt sich nun auf den Rücken, starrt die Decke an und scheint abwesend nachzudenken. Ich sage nichts, kann einfach nichts sagen, weil ich überhaupt nichts mit ihm anzufangen weiß. Er hat mich ... vergewaltigt und meint, dass wir jetzt nett zueinander sein sollten und dass es seinen GRUND hatte, dass er das getan hat? Der ... der spinnt doch, der ist doch nicht mehr ganz dicht und … „Wirst du es wieder tun?“, frage ich tonlos, auch wenn er gesagt hat, dass er es nicht mehr machen wird, und starre ihn stumm an, sehe, wie er sein Gesicht wieder zu mir dreht und mich anschaut.

    „Barry, ich ... nein, ich tu's nicht mehr, ja? Es tut mir leid, dass ich das gemacht hab, aber es war besser so, ja?“, seufzt er und dreht sich nun wieder ganz auf die Seite. „Es war besser so? Es war besser, dass du mich vergewaltigt und benutzt hast, als irgendwas anderes? Dass du deine eigenen Worte Lügen gestraft hast? Dass du sagst, dass es besser, als was auch immer gewesen ist, so tust, als hättest du es nicht tun wollen, aber schon total erregt warst, als wir nur den Raum betreten hatten? Für wen hältst du mich, Tom? Reicht es nicht schon, dass du mich hast einfach entführen lassen und mir nicht mal die Gründe für dein Tun sagst, sondern mich auch noch anlügst und mir so was antust? Ich verabscheue dich ... Ich verabscheue dich von ganzem Herzen und finde dich einfach nur widerwärtig! Ich hoffe, dass ich dich nicht heiraten muss, wenn doch dann ... bin ich wohl der einzige Mensch, der ein Monster, den widerwärtigsten und ekelhaftesten Menschen heiraten muss,

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