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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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den es gibt ...“ Ich weiß nicht, wo meine Angst schon wieder hin ist, ich sage die Worte auch nicht wütend, betrübt oder traurig, sondern ganz neutral. Als würde ich mit ihm über das Wetter oder das heutige Mittagessen reden. Ich finde keinerlei Emotionen im Moment in mir, hab keine Ahnung, wo sie hin sind.

    Toms Gesicht verzerrt sich, fast schon verletzt sieht er einen Moment aus, ehe er sich abermals auf den Rücken legt und anfängt wieder zu sprechen. „Ich weiß überhaupt nicht, was ich fühlen oder denken soll. Ich kenn dich zwar kaum, aber ich mag dich und ich denke, dass du genau die richtige Person bist, genau die richtige Person, die mein Gemahl werden soll. Ich bin wahrscheinlich nicht so, wie du denkst … Ich hab zwar viele Menschen getötet, habe die Kontrolle über starke Männer und lasse auch manchmal wegen Lappalien Menschen umbringen, verkaufe Drogen etc., aber ich kann genauso liebevoll und fürsorglich sein! Und du wirst mich heiraten ... da bin ich sicher! Aber du willst es nicht, hm?“ Was stellt er mir für Fragen? Erwartet er jetzt eine Verneinung und ein – Doch, Tom, ich will dich auf jeden Fall heiraten, mir ist egal, was du gemacht hast!-? Wie dumm ist der eigentlich? Und so jemand nennt sich Mafiaboss? „Wie sollte ich so was wie dich heiraten wollen? Und du willst liebevoll und fürsorglich sein können? Oh Tom, würdest du jetzt nicht so ernst gucken, würde ich anfangen zu lachen. Schön, dass du schon so viele Menschen umgebracht hast, aber ... ganz ehrlich? Mir wäre es lieber, wenn du mich umbringen würdest, als wenn ich dich heiraten müsste!“, erkläre ich ihm und sehe ihn noch genauso ausdruckslos an. Kurz dreht er sich um, kramt auf der anderen Seite nach irgendetwas und dreht sich dann wieder zu mir um, hält eine Pistole in der Hand. Ohne zu zögern, hält er mir die Knarre an die Schläfe, schaut mich mit festem Blick an. Nicht mal das juckt mich im Moment. Was wäre, wenn er mich umbringen würde? Ich müsste das hier nicht durchstehen, mich nicht mehr anfassen lassen ... Mir wäre es gerade wirklich lieber, wenn er abdrücken würde ... oder? „Dir wäre es also wirklich lieber, wenn meine Magnum dir das Hirn wegblasen würde, als mich zu heiraten?“, fragt Tom bitter und presst seine Lippen zusammen, nachdem er die Waffe entsichert hat. Tief sehe ich ihm in die Augen, schlucke hart, ehe ich nicke und den kalten Lauf der Magnum an meiner Schläfe reiben spüre.

Kapitel 5

    Kein Wort gleitet über unsere Lippen und geduldig warte ich darauf, dass Tom endlich abdrückt. Aber er tut es nicht ... kneift immer noch nur die Lippen zusammen und wendet sich wieder ab, während er die Magnum wieder sichert und irgendwo verstaut. „Wieso hast du nicht abgedrückt?“, frage ich ihn nüchtern, als er sich erhebt und splitterfasernackt vor dem Bett steht. Eine eiskalte Gänsehaut fährt über meinen Rücken, bis er sich ein paar Klamotten packt und Richtung Bad geht, davor aber noch mal stehen bleibt. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich umbringen würde?“, fragt er aufgewühlt und schaut mich fast schon sauer und vorwurfsvoll an. „Du hast mich vergewaltigt und selbst zugegeben, dass du schon viele Menschen auf dem Gewissen hast ...", antworte ich ihm wahrheitsgemäß und mustere seinen immer noch unbedeckten Leib. Nackt sieht sogar er schutzlos und liebesbedürftig aus, unfassbar wie Kleidung beeinflussen kann. „Ja, aber ich morde nicht grundlos und dich würde ich nicht umbringen! Erstens musst du mich noch heiraten und zweitens ... würdest du eh nicht begreifen!“, sieht er am Schluss wieder unglaublich verbittert aus und schüttelt kaum merklich den Kopf, beißt sich auf die Unterlippe und verschwindet dann im Bad. Und ich? Ich darf beschmutzt und immer noch von Toms Spuren befleckt hier liegen und darauf warten, dass ich von selbst sauber werde ... Ich hoffe, ich darf dann auch noch ins Bad … Mir ist gar nicht richtig bewusst, dass ich tatsächlich kurz vor dem Tod stand und mittlerweile, nach gerade mal so kurzer Zeit, bin ich mir nicht mal mehr sicher, ob es mir wirklich lieber gewesen wäre, wenn er mich erschossen hätte. Schnell und schmerzlos wäre es gewesen, aber auch wirklich der richtige Weg? Nein ... nein, wenn ich ehrlich bin, wahrscheinlich nicht. Ich weiß doch gar nicht, was die Zukunft bringt, auch wenn ich das wahrscheinlich nicht wissen will, aber ich hab keine Ahnung, was sie bringt und deswegen ... sollte ich noch

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