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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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aufschneidet, und sieht uns interessiert an. Hart muss ich schlucken, ehe ich lächelnd nicke. „Ja, danke, ich hoffe Sie haben auch gut genächtigt?“, frage ich sogar nach und schaue zusätzlich zu Toms Vater herüber. „Ja, aber natürlich! In alten, vertrauten Gemäuern zu schlafen ist wirklich angenehm. Ich fühle mich noch richtig wie Zuhause hier! Im Übrigen kannst du uns ruhig duzen, wir sind doch jetzt genauso deine Eltern wie Toms!“, lächelt mich die alte Frau an und beschmiert mittlerweile ihr Brötchen. Im Augenwinkel sehe ich, wie Tom sich auf die Unterlippe beißt und hastig einige Schlucke Kaffee trinkt. „Alte, bekannte Gemäuer? Haben Sie ... Entschuldigung ... habt ihr früher hier gewohnt?“, hake ich interessiert nach. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir gestern einfach keinen guten Start hatten und die beiden eigentlich wirklich nett sind. Jedenfalls erscheinen sie mir gerade unheimlich sympathisch. Einmal rutsche ich von einer Arschbacke auf die andere, da es doch recht unangenehm ist hier zu sitzen und die Polster nicht so viel helfen, wie ich mir erhofft hatte, aber ich unterdrücke das Schmerzgefühl und trinke ebenfalls etwas Kaffee.

    „Ja, aber natürlich! Hat Tom dir das etwa noch nicht erzählt? Und um genau zu sein, gehört es uns auch noch, erst wenn er 21 ist, wird er es komplett übernehmen!“, erzählt dieses Mal Toms Vater weiter, schaut mit komischem Blick zu Tom rüber und lässt mich erstaunt eine Augenbraue anheben. Gerade will ich noch etwas sagen, als Tom uns energisch unterbricht. „Jetzt ist mal gut, Mutter, Vater! Wir essen gerade und ich dulde nicht, dass am Esstisch so viel geredet wird, das müsstet ihr wissen, immerhin habt ihr mir das immer eingebläut!“ Tom schlägt sogar einmal mit der Faust auf den Tisch, was das gesamte Geschirr, das darauf steht, klirren lässt. Die ganze Meute zuckt einmal erschrocken zusammen und auch ich schrecke einen Moment verängstigt auf, ob Toms kurzzeitiger Aggressivität. „Entschuldige, Schatz, ich wollte dich nicht erschrecken!“, entschuldigt er sich auch gleich bei mir und gibt mir kurz einen sanften Kuss auf die Lippen. Sofort versteife ich mich, lockere mich aber auch wieder auf, als ich merke, dass er mir nichts Böses will. Ohne noch etwas zu sagen, fahren Toms Eltern und auch die ganzen anderen Kerle fort mit essen. Auch ich schneide mir ein Brötchen auf. Ich werd nicht schlau aus Tom, ich kann ihn überhaupt nicht einschätzen und ... ach keine Ahnung. Er scheint mir so schnell seine Launen und seine Meinungen zu ändern, dass das fast schon unheimlich ist. Aber ich gehorche genauso wie die anderen, beschmiere mein Brötchen, bevor ich es letztendlich auch esse. Als das Frühstück zu Ende ist, erhebt sich Tom, gibt aber noch kein Zeichen, dass sich die anderen entfernen dürfen, und fängt an zu sprechen.

    „Karl? Du wirst Barry gleich mitnehmen und mit ihm Schießübungen machen, wie wir schon ausgemacht hatten! Eine halbe Stunde erst mal! Erklär ihm, wie man mit einer Waffe umgeht, und mach mit ihm ein paar Übungen, nicht mehr und nicht weniger! Nimm noch Jason und Phillio mit! Ihr beiden werdet Karl helfen und selber noch ein paar Schießübungen machen, der letzte Auftrag hatte sehr zu wünschen übrig gelassen! Na los, macht euch an die Arbeit!“, macht Tom noch eine wegwerfende Handbewegung, ehe er mir einen Kuss auf die Lippen haucht und mich aufzieht. „Na los, geh schon und gib dir Mühe, klar? Und verabschiede dich von meinen Eltern, die werden auch gleich gehen!“ Ich nicke brav und verabschiede mich lächelnd von meinen derzeitigen Schwiegereltern, ehe ich unsicher zu den jungen Männern gehe, die auf mich warten. Komisch grinsen sie mich an, was mir gleich wieder Unwohlsein durch den Körper kriechen lässt. Aber ich verdränge das genauso, wie den noch immer vorhandenen Schmerz in meinem Po und folge ihnen einfach.

    Unten im Keller gehen wir einen Gang entlang, bis wir in einen Raum treten, in dem mehrere Schießstände stehen, wie ich sie auch schon im Fernsehen gesehen habe, genauso wie diese komischen Pappziele. „Was muss ich denn machen?“, frage ich schüchtern nach, da ich diese Kerle ja nicht kenne und die mir noch weniger geheuer sind, als Tom. „Hmmm, leise sein und stillhalten?“, überlegt der Eine gespielt und kratzt sich demonstrativ am Kinn. Verwirrt schaue ich ihn an und ziehe eine Braue hoch. „Wozu muss ich denn leise und still sein?“, frage ich ihn verwirrt

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