Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)
habe und ich bin insgeheim wirklich dankbar dafür. Ich kann solche Fragen einfach nicht leiden, erst recht nicht, wenn man dann lügen und Angst haben muss, bei einer falschen Antwort irgendwelche verheerenden Konsequenzen davon tragen zu müssen. „Vater, Mutter? Wir würden euch jetzt gerne in euer heutiges Schlafgemach führen, ich hoffe, ihr versteht ... Also folgt mir bitte!“, nimmt Tom auf einmal wieder meine Hand und gemeinsam erheben wir uns. Seinen Eltern scheint es zwar nicht so wirklich zu passen, aber so wie ich es verstanden habe, sind sie ja zumindest morgen früh auch noch da und dann ... ja, dann werden sie ja noch reden können. Ich hoffe, dass ich da zu den angekündigten Schießübungen muss, damit es wenigstens etwas Gutes an sich hat. Solange ich keine Menschen erschießen muss, oder irgendwas anderes, was lebt, kann mir das ja egal sein. Auch wenn heute Abend nicht wirklich viel geredet wurde, kann ich diese alten Leute nicht leiden und ich glaube, sie sind recht skeptisch mir gegenüber, weshalb ich mir wohl oder übel etwas mehr Mühe geben muss. Das Dumme, was da allerdings ist, ist, dass ich keine Ahnung habe, was für Erwartungen sie an mich stellen. Dass ich gute Manieren haben soll ja, aber das kann ja nicht alles sein. „Wir wünschen euch eine angenehme Nacht, wenn etwas ist, Emilia steht euch sicher gerne zur Verfügung und bringt euch etwas, wenn ihr was braucht!“, verbeugt sich Tom leicht vor seinen Eltern, weshalb ich es ihm gleich tue und zur Verabschiedung den beiden noch zulächle, um wenigstens etwas Sympathie entgegen zu bringen und vielleicht auch zu empfangen. Zu meiner Enttäuschung sind sie allerdings auch noch im Raum nebenan von unserem Schlafzimmer untergekommen. Die bedingte Nähe behagt mir zwar nicht wirklich, aber Tom hat ja gesagt, dass sie Emilia, ich denke mal seine Haushälterin, fragen sollen, wenn sie etwas wollen oder brauchen.
Immer noch händchenhaltend gehen wir also in unser Schlafzimmer und schließen bedacht die Tür. Tief atme ich durch und will gerade Tom fragen, ob es okay so war, wie ich es gemacht habe, als er mich auf einmal fest gegen die Wand presst und mir seine Lippen aufzwingt. Nicht mal nach Luft schnappen kann ich, weil er so viel Druck ausübt. Nur durch die Nase schnauben kann ich. Angst überflutet sofort wieder meinen Körper und lässt ihn einmal aufbeben. Ich will das nicht verdammt! „Tut mir leid, Kleiner, aber das muss jetzt sein!“, keucht Tom erregt auf und fährt mit seiner Hand unter meine Hose und Boxer und legt sie auf meinen Po. Oh mein Gott, der will doch nicht etwa … „Lass ... lass das!“, versuche ich Tom von mir zu schubsen und sehe ihn panisch an. Aber er lässt sich nicht wegschubsen, tritt nur kurz einen Schritt nach hinten, kommt den aber auch gleich wieder auf mich zu. „Geh weg, ich will das nicht!“, keuche ich deswegen ängstlich weiter und stemme mich mit all meiner Kraft gegen ihn, versuche ihn mit meinen Händen wegzuschieben, aber er gibt nicht nach! „Nein, Kleiner, so was machen Pärchen nun mal. Du bist MEIN Kleiner, also ...“, spricht Tom wieder und lässt den Satz offen enden. Was soll das auf einmal? Er war doch die ganze Zeit so nett!
Ich spüre seine Hände an meinen Pobacken, wie sie langsam anfangen, sie zu massieren und zu kneten. Nein, ich will das nicht! Meine Hände liegen immer noch auf seiner Brust, aber er entfernt sich einfach nicht, bleibt stramm stehen und hält mich an meinem Hintern, presst mich fest an ihn. „Hör auf! Hör bitte auf!“ Wimmernd will ich in die Knie gehen, aber er lässt mir keinen Platz dafür, treibt es sogar noch weiter und küsst sachte meinen Hals. Ich will das nicht, er soll aufhören, wieso hört er nicht auf mich? Tränen laufen meine Wangen entlang, laufen über meine erhitzten Wangen und scheinen regelrecht anzufangen zu kochen. Er soll aufhören! Er soll verdammt nochmal aufhören! „HAU AB!“, schreie ich kehlig und schlage immer wieder auf seine Brust ein, hoffe, dass er mich endlich loslässt und ich einfach gehen kann, um mich vielleicht wenigstens im Bad einschließen zu können, um meine Ruhe zu haben und mich zu waschen, damit ich mir nicht so benutzt und eklig vorkomme, was jetzt schon der Fall ist. Aber Tom hält nur auf einmal meine Hände fest und kommt mit seinem Gesicht unheimlich nahe an meines. Ängstlich zucke ich zusammen, als ich sein Zischen vernehme und seine wütenden Augen erblicke. „Halt die Klappe und mache
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