Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)
dich gegen mich aufzulehnen! Du hast keine Ahnung von dem, was hier alles ist, was hier für Gesetze und Regeln herrschen und glaub mir, es ist für uns beide besser, wenn du einfach das machst, was ich sage und mir in fünf Tagen das Ja-Wort gibst! Ich gehe jetzt essen, ich bring dir was mit hoch, wenn ich fertig bin!“ Mit diesen Worten geht er aus dem Raum, verschließt die Tür und ich ... ich sitze heulend hier rum und weiß gerade gar nicht, was los ist, was ich machen soll und wie das hier enden soll. Der Entschluss hier abzuhauen ist dafür stärker, als er es bisher war. Heulend sitze ich also da, überlege, wie ich mich verhalten soll, wenn Tom wieder rein kommt. Ich will mich ihm ja nicht total unterwerfen und mich bei ihm entschuldigen oder so, aber ich will auch nicht wieder so aufmüpfig sein und es riskieren, dass es nicht nur beim heutigen Tag bleibt, wo ich nicht aus dem Zimmer darf. Aber so tun, als sei nichts passiert und einfach normal sein, da würde er doch am Ende noch stutzig werden, oder? Ach man, ich weiß es nicht, aber mir ist gerade wirklich mulmig und mein Magen rebelliert. Mir ist einfach nicht gut. Die ganze Zeit bleibe ich auf dem Podest hocken, grüble vor mich hin, bis ich letztendlich aus meinen Gedanken gerissen werde, weil die Tür wieder aufgeht. Niedergeschlagen sehe ich zu Tom auf, welcher erstaunt zu mir herunter blickt.
„Du sitzt ja immer noch da unten!“ Er hebt eine Augenbraue an und stellt den Teller mit Essen, den er in der Hand hat, auf meinen Nachtschrank. „Hey, bist du jetzt so bedrückt wegen vorhin?“ Er hockt sich vor mich und streichelt mir vorsichtig über die Wange. Aber die Genugtuung, dass es allein seine Schuld ist, dass ich hier so da hocke, will ich ihm nicht geben. „Mir ist nicht gut auf dem Magen!“, murmle ich deswegen nur und zum Teil stimmt das ja auch. Vielleicht bekommt er ja wenigstens ein bisschen Mitleid und ist netter zu mir. „Na komm, dann leg dich mal hin und iss ein bisschen von dem Reis und Hühnerfrikassee. Das ist warm und tut deinem Magen bestimmt gut!“ Und schon hat er mich hoch gehoben und auf das Bett gelegt. Fast muss ich auflachen wegen der Aussage mit dem Mittagessen. Reis und Hühnerfrikassee ... Das wirkt so lächerlich, wenn man bedenkt, wo wir hier sind. Das ist so ... ich weiß nicht ... Lächerlich halt. Aber wenigstens ist es auch ein bisschen Normalität, die mich auch etwas beruhigt. Gemütlich kuschle ich mich in die Decke ein, beobachte Tom, der sich neben mich setzt und mich schmunzelnd beobachtet, wie ich in dem Essen herumstochre, das er mir hingestellt hat. Wirklich Hunger hab ich nicht und mein Magen rebelliert ja tatsächlich ein bisschen, wobei ich sagen muss, dass Tom recht hat und das warme Essen meinen Magen wirklich ein bisschen beruhigt. Eine ganze Weile liegen, beziehungsweise sitzen wir stumm da, Tom mich beobachtend und ich essend, bis ich einfach nicht mehr kann und den noch halb vollen Teller zurück auf den Nachtschrank stelle. „Tut mir leid, dass ich dich vorhin so angegangen bin und dich geschlagen habe, aber ich bin nun mal der Chef und der Mann, da kannst du nicht einfach so frech und aufmüpfig sein! Ich hab hier das Sagen und das musst du endlich mal verstehen und akzeptieren, Schatz, ja?“, raunt Tom mir zu, rutscht zu mir ran und legt sich auf die Seite um mich genau anschauen zu können. Untergeben nicke ich einfach, will ihn in Sicherheit wiegen, auch wenn mein Herz unglaublich schnell gegen meine Brust klopft und protestieren will. Anders geht es jetzt halt nicht. „Schön, dann ist ja jetzt alles wieder gut, hm?“, hakt Tom nochmal nach, wartet aber gar nicht erst auf eine Antwort, beugt sich stattdessen über mich und küsst mich sanft. Muss das jetzt auch noch sein? Hat das vorhin nicht schon gereicht? Nein, jetzt muss er mich auch noch bedrängen und mich mal wieder in die Enge treiben. Gepeinigt erwidere ich den Kuss, muss mich dazu zwingen, ihn nicht einfach weg zustoßen oder in die Lippe zu beißen. Als auch noch seine Zunge in meine Mundhöhle eindringt und er über mich steigt, höre ich regelrecht das Blut in meinen Ohren rauschen, verkrampfe mich innerlich und suche dringend nach einer Ausrede. Es muss doch irgendwas geben, was ihn von mir abbringt, was ihn mich wenigstens nicht mehr anfassen lässt, irgendwas, was ihn abschreckt, sodass er mich nicht mehr anfasst. Toms Hand wandert mit einem Mal unter mein T-Shirt, schiebt sich langsam darunter und über meine
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