Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)
nicht, was passieren würde, wenn ich jetzt einfach meine Augen aufschlagen und aufstehen würde, denn Tom hört sich mehr als ein bisschen sauer an. „Boah Tom! Komm mal runter von deinem Trip! Klar bist du alt genug, aber das heißt nicht, dass alle deine Meinungen und Handlungen richtig sind! Wenn du ihn jetzt raus schaffen … irgendwo weit weg bringen würdest, dann wäre es okay und vielleicht würde alles gut werden! Mann, du bist mein bester Freund! Meinst du, ich würde dir den Vorschlag machen, wenn mir nichts an dir liegen würde und ich kein Vertrauen in dich hätte? Aber sei mal ehrlich, es würde garantiert nicht gut gehen so lange er nicht deine Gründe weiß! Und meinst du, er wird begeistert davon sein es zu erfahren, wenn er dich geheiratet hat? Da kann dann immer noch alles schief gehen! Lass doch wenigstens ihm die Wahl … lasse doch wenigstens ihn entscheiden, was aus seiner Zukunft wird! Er hat es verdient, Tom! Du sagst doch, dass du ihn liebst, also lasse ihm doch verdammt nochmal die beschissene Wahl, was er machen will!“, zischt Paul am Schluss immer leiser werdend und lässt mich mit seinen Worten, immer nervöser werden.
Das, was sie da besprechen, scheint sich definitiv um mich zu drehen und das, was sie da besprechen, scheint alles andere, als ... gut zu sein. „Paul! Alter, kapierst du es nicht? Du weißt genau, WORUM es geht! Glaubst du, ich sage ihm das alles? Meinst du, ich lasse das Risiko zu? Oh man ... Du ... Scheiße verdammt!“ Ganz vorsichtig öffne ich mein rechtes Auge, nur einen winzigen Schlitz, sodass ich zumindest schemenhaft Tom und Paul sehen kann, die mitten im Raum stehen, wobei Tom sich gerade auf einen kleinen Hocker niederlässt und seine Finger in die kurzen Haare krallt. „Du weißt, was auf dem Spiel steht, Paul! Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich ihn gehen lasse, wo ich keine Kontrolle mehr über ihn habe! Hier weiß ich wenigstens, was ist und hier kann ich mich gegebenenfalls noch für ihn einsetzen!“, murmelt Tom und schaut dann wieder auf. Als sein Blick zu mir wandert, schließe ich das Auge schnell wieder und schaue gegen meine Augenlider, welche mir lediglich Schwärze zeigen. „Ach Tom, manchmal bist du echt feige. Denk doch nicht immer an dich, sondern auch mal an andere!“, zischt Paul noch sauer und stampft dann wütend aus dem Zimmer, wie ich hören kann. Auch das Knallen der Tür ist nicht zu überhören. „Ich bin nicht feige, verdammt! Ich bin hier der Boss von einer Mafia, wie soll ich da feige sein? Ich bin nur realistisch, Paul! REALISTISCH!!“ Toms laute Stimme lässt mich zusammenzucken und die Augen noch mehr zusammen kneifen. Auch das wiederholte Türschlagen lässt mich erschrecken, wodurch mein Zukünftiger wohl merkt, dass ich wach bin, denn ich kann hören, wie er wütend aufschnauft und näher kommt. „Schön, dass du lauschst! Das nächste Mal kannst du ruhig sagen, dass du wach bist, dann brauch ich wenigstens nicht immer auf alles Rücksicht nehmen!“, brüllt er mich noch an, nachdem ich meine Augen geöffnet habe, und stapft dann wütend auf den Balkon. Unsicher was ich jetzt tun soll, verharre ich einige Zeit auf dem Bett und denke nach. Ich weiß nicht, ob ich ihm hinterher gehen oder warten soll, bis er zurückkommt. Das eben hat mir schon ein wenig mehr, als nur ein bisschen Angst eingejagt muss ich zugeben, denn wirklich berauschend klang das alles nicht. Allerdings will ich auch nicht, dass Tom sauer auf mich ist, immerhin muss ich es noch mindestens vier Tage mit ihm aushalten und kann es nicht gebrauchen, dass er stinkig ist, oder so. Aber wirklich mich trauen, ihm hinterher zu gehen? Nein, so viel Mut hab ich dann doch nicht. Unsicher und ängstlich vor dem Moment, in dem der wütende Tom wieder rein kommt, verharre ich also unter der Decke und starre gedankenverloren vor mich hin. Was mach ich denn, wenn Tom jetzt wieder reinkommt und mich anbrüllt? Und was mach ich denn, wenn er rein kommt und nichts sagt? Ich will das nicht einfach so im Raum stehen lassen, sondern wenigstens ein wenig Mühe zeigen ...Kaum hab ich den Gedanken zu Ende gedacht, kommt Tom schon wieder rein und stapft noch immer sauer durch den Raum. „Tom, ich …“, will ich anfangen irgendwas zu sagen, was ihn beruhigen könnte, allerdings scheine ich von der ersten Millisekunde an, kläglich zu scheitern.
„Halt einfach den Mund und sag gar nichts! Ich hab keine Lust mehr drauf, dass mir hier jeder auf der Nase
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