Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)
ich brauche erstaunlicherweise nicht lange, bis ich einschlafe, zur Sicherheit auf der Kante liegend.
Kapitel 3
Am nächsten Morgen werde ich wieder wach, weiß im ersten Moment noch gar nicht, was los ist und wo ich bin, davon abgesehen, dass ich noch nicht mal meine Augen geöffnet habe und einfach nur die zärtlichen Finger auf meiner Wange genieße. Aber genau die zeigen mir auch, dass irgendwas anders ist, ich hab doch gar keinen ... OH ... NEIN! Sofort zucke ich weg, als ich registriere, wo ich mich hier befinde und wer das wohl ist, der mir da gerade eben noch über die Wange gestreichelt hat. „Fass mich nicht an!“, hauche ich zittrig und starre Tom an, als wäre er eine blutrünstige Bestie.
„Hey, was ist denn los?“, fragt er mich verwirrt und hält mich im letzten Moment noch fest, bevor ich vom Bett fliegen kann. Ich lag ja so schon auf der äußersten Kante und wäre durch mein Wegrücken, beinah runter geknallt, was wirklich schmerzhaft hätte enden können, da das Bett ja auf einer Art Podest steht und ich sicherlich auf die Kante geknallt wäre, da ich ganz schönen Schwung hatte. „Lass mich los!“, zische ich und schüttle seine Hand ab, welche mich überflüssigerweise immer noch festhält. „Jetzt sei doch bitte nicht wieder so schwierig!“, bittet er mich und schaut mich dazu noch fast flehend an. Will der mich verarschen oder was? Aber jetzt lenkt mich erst mal mein eigenes Verhalten ab. Ich bin heute irgendwie ... viel ... mutiger? Ja, irgendwie schon ... Wahrscheinlich, weil es jetzt hell ist und es nachts sowieso immer ein bisschen gruseliger ist. Aber egal jetzt. „Ich hab gerade schon mit meinen Leuten telefoniert. Nach dem Frühstück kommt Toni, der wird dir das Organisationszeichen tätowieren, während meine Leute deine Sachen bei dir zu Hause abholen. Ich hoffe du wohnst alleine! Ja und wenn du magst, können wir danach noch shoppen gehen, da wir dich ja schon ein wenig anpassen müssen. Also nicht viel, aber ich bezweifle, dass du einen Armani Anzug oder so, im Schrank hängen hast und so was brauchst du nun mal. Ich bin dein Mann und ich kann dir einiges bieten, das müssen auch die anderen sehen! Und unsere Verlobungsringe dürfen wie auch nicht vergessen, die brauchen wir ja, jetzt wo wir verlobt sind!“, lächelt er mich an und setzt sich hin. Sein muskulöser, nackter Oberkörper kommt zum Vorschein und schimmert im Sonnenlicht.
„Tattoo? Organisation?“, frage ich ängstlich nach und beobachte Tom, wie er kurz seinen Kopf dreht und mir ein kleines Tattoo hinter seinem Ohr offenbart. „Das wirst du auch bekommen. Das ist mein Zeichen - TT für Tom Tisper. Das zeigt, dass du mir gehörst, bei dir wird aber noch ein kleiner Flügel an eine Seite des Tattoos tätowiert, was Toni heute auch noch gleich bei mir macht. Das ist das Zeichen, dass du nicht nur mir gehörst, sondern auch, dass wir zusammengehören. Der Punkt unter dem Zeichen, zeigt, dass wir des höchsten Ranges sind, den haben die anderen nämlich nicht. Außerdem wird er dir einen kleinen Chip unter das Tattoo setzen. Das haben nur die wichtigsten Leute hier. Da wir ja auch mit anderen Banden verkehren, kann es ebenfalls mal zu unangenehmen Dingen und Situationen kommen. Der Chip ist nur dafür da, dass wir im Notfall einsehen können, wo du bist. Keine Angst, das tut nicht weh, das ist innerhalb einer Sekunde unter der Haut, das merkst du gar nicht!“, erklärt mir Tom, während er sich wieder richtig hinsetzt. Ich glaub es nicht, er mir einen Chip einpflanzen und ein Tattoo stechen lassen? Spinnt der?! „Ich ... Ich will das aber nicht!“, kann ich aber nur stammeln, weil ich wirklich Angst vor ihm habe. Ich meine ... Der will mein ganzes Leben kontrollieren! Und wenn ich so einen scheiß Chip eingepflanzt bekomme, dann ... dann ... dann wissen die immer, wo ich bin und ich kann nie wieder ein normales Leben führen! Und das Tattoo sieht man doch auch für immer! Ich merke, wie mein Körper wieder anfängt, zu zittern und zu beben. Ich hab Angst, ich will das nicht! Ich will mein Leben bestimmen und nicht ... oh Gott ... Was hat der noch vor? Mir irgendwelche Drogen verabreichen? Mich zusammenschlagen und vergewaltigen? Meine Familie und Freunde umbringen, damit keiner von ihnen mich als vermisst meldet? Soll ich vielleicht auch noch morden? Ich mache mir selbst Angst. Unglaubliche Angst, denn wenn ich mir überlege, dass ich all diese Dinge vielleicht wirklich machen muss und dass Tom
Weitere Kostenlose Bücher