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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einer eng anliegenden Frisur geformt hatte, die sie dem Anschein nach sehr gerne trug. Der Pony fiel ihr bis über die Augenbrauen, und kleine Korkenzieherlocken rahmten ihre Schläfen ein. Raphael ertappte sich dabei, wie er sich fragte, ob es Tage gab, an denen sie weniger bezaubernd aussah.
    Nachdem sie einige Minuten weiter getrommelt hatte, fragte sie: »Wo ist eigentlich Ihre Tante?«
    »Sie ist in Deckung gegangen. Zu viel schlechte Laune im Frühstückssalon.«
    »Warum müssen Sie mich eigentlich mit jedem Wort beleidigen?«, fuhr Ophelia ihn ungehalten an.
    »Tue ich das? Ich frage mich nur, warum.«
    Raphael beobachtete, wie sich ihre Wangen leicht verfärbten. Es stand ihr so gut, dass er sich wunderte, warum sie nicht jeden Tag ein wenig Rouge auflegte. Nein, entschied er, das hatte sie nicht nötig. Sie war von Natur aus schön genug.
    In lockerem Ton antwortete er: »Sie lässt sich nie vor dem Mittagessen blicken, genießt es, in ihrem Zimmer zu sitzen und zu stricken. Außerdem liebt sie es, ihre Nase in Bücher zu stecken. Aber nur, wenn sie allein ist. Würde mich nicht wundern, wenn eine ihrer Truhen randvoll mit Büchern wäre.«
    »Vielen Dank, aber so genau wollte ich es gar nicht wissen.«
    »Gespräche, die sich ausnahmsweise nicht um Ihre Wenigkeit drehen, scheinen Sie nicht gewohnt zu sein, oder wie darf ich Ihre Reaktion verstehen?«
    Die Röte auf ihren Wangen wurde intensiver. Aha! Endlich etwas, das ihrem himmlischen Strahlen etwas anhaben konnte und ihr den Anschein des Normalen verlieh. Vermutlich war das der Grund, warum sie kein Make-up trug. Ein wenig zu viel, und ihre blassen Wangen wirkten, als würden sie von hektischen Flecken heimgesucht.
    Um seine Gedanken von ihrer äußeren Erscheinung abzulenken, sagte er: »Hatten Sie gehofft, sie auf Ihre Seite ziehen zu können? Sie können sich die Mühe sparen. Sie hält zu mir.«
    »Sie wird nicht gutheißen, was Sie hier tun«, erwiderte Ophelia schlicht.
    »Das muss sie auch nicht. Sie weiß, dass ich den Segen Ihrer Eltern habe, das reicht ihr. Damit sollten Sie sich im Übrigen auch zufriedengeben.«
    »Eine höchst fragwürdige Erlaubnis, wenn man in Betracht zieht, dass Sie sich die Vorliebe meines Vaters für gewichtigere Titel als den seinen zunutze gemacht haben.«
    Raphael bemerkte die Verbitterung, die sich in Ophelias Stimme schlich, und es war nicht das erste Mal, wie ihm auffiel, wenn die Rede auf ihren Vater kam. Alles deutete darauf hin, dass sie ihn nicht sonderlich mochte. Auf der anderen Seite schien die Liebe, die der Earl für seine Tochter empfand, auch nicht sonderlich tief zu gehen, hatte er doch versucht, sie gegen ihren Willen zu einer Ehe zu drängen.
    Sie hatte keine Antwort erwartet und verfiel tatsächlich für einige Minuten in Schweigen. Sogar das Trommeln versiegte. Stattdessen starrte sie ihn an, was ihm ein Gefühl des Unbehagens bescherte. Auf Summers Glade, ehe sie sich abermals mit Duncan verlobt hatte, hatte sie ihm unverkennbar schöne Augen gemacht. Das war auch der Grund dafür gewesen, warum er sie seinerzeit gewarnt hatte, es sei in seiner Familie so üblich, dass die Männer auf Brautjagd gingen, und es nicht guthießen, wenn heiratswütige Frauenzimmer ihnen nachstellten. Augenscheinlich hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt, ansonsten hätte sie ihm keinerlei Avancen gemacht. Das zumindest war ihm durch den Kopf gegangen, ehe er ihr einen Rüffel erteilt hatte, als ihre Behauptung, er und Sabrina würden das Bett teilen, ihn hatte aus der Haut fahren lassen.
    Er hatte ihr gegenüber einen heftigen Ton angeschlagen, und seitdem hegte sie vor allem Abneigung gegen ihn. Nicht, dass seine Gefühle ihr gegenüber positiver waren, aber ihre gegenseitige Abneigung machte diese Mission um einiges schwieriger, für beide wohlgemerkt. Er hatte jedoch nicht vor, sich anzubiedern, nur um die Sache zu vereinfachen. Zum Teufel, nein. Er hatte alle Hände voll damit zu tun, ihre Schönheit zu ignorieren, auch ohne dass sie ihm feurige Blicke zuwarf.
    »Wenn Sie Ihr Frühstück beendet haben«, merkte sie schließlich an, »möchte ich, dass Sie mir endlich eine Antwort auf meine ursprüngliche Frage geben.«
    Er hatte gerade erst angefangen zu essen, aber sie hatte bereits so viele Fragen gestellt, dass er sich nicht sicher war, worauf sie eine Antwort erwartete. »Und welche wäre das?«
    »Warum Sie mir das antun.«
    »Darum geht’s schon wieder. Es gibt eine Menge Gründe dafür.«
    »Nennen

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