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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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erste Mal in meinem Leben, dass ich mich einer solch beängstigenden Aufgabe widme. Ich schlage vor, wir lassen es einfach auf uns zukommen, und sehen, wie es klappt.«
    Beängstigend. Seine Wortwahl hatte gesessen. »Warum geben Sie nicht einfach zu, dass Sie einen Fehler gemacht haben, bringen mich nach Hause, und wir vergessen diese alberne Sache? Sie denken doch ohnehin, ich wäre ein hoffnungsloser Fall, oder?«
    »Wenn dem tatsächlich so wäre, befänden wir uns jetzt nicht hier. Und dass ich Sie nach Hause bringe, steht nicht zur Debatte - noch nicht.«
    Ophelias Kiefer mahlte. »Sie haben mir noch immer keine befriedigende Antwort darauf gegeben, warum Sie sich in mein  Leben einmischen. Haben Sie auch nur eine Sekunde daran gedacht, dass ich mich mag, so wie ich bin? Dass ich gar kein anderer Mensch sein möchte?«
    »Ausgemachter Blödsinn. Sie sind todunglücklich. Und genau deswegen setzen Sie auch alles daran, dass es anderen nicht besser ergeht. Selbst ein Kind würde das erkennen. Beim Allmächtigen, Ophelia, nein, bitte nicht weinen.«
    Ophelia stürmte aus dem Zimmer, um die Tränen zu verbergen, die ihr unter den Lidern brannten.
    Raphael unternahm nichts, um sie zurückzuhalten. Diese vermaledeiten Tränen! Echte Tränen des schönen Geschlechts waren sein Niedergang. Er wollte nicht, dass sie erfuhr, wie butterweich sein Herz wurde, wenn er Frauen weinen sah. Sie würde diese Schwäche schamlos ausnutzen, da war er sich sicher. Es verdutzte ihn, dass er mit seiner Feststellung bereits so schnell ins Schwarze getroffen hatte. Die Frage war nur, welche Ursachen ihrem Unglück zugrunde lagen.

Kapitel zehn

    N a, na, wer wird denn da gleich weinen«, sagte Sadie in ihrem strengen, mütterlichen Tonfall, als sie Ophelias Gästezimmer betrat. »Davon bekommen Sie doch nur rote Augen.«
    Ophelia, die auf dem Bett gelegen und in die Kissen geweint hatte, richtete sich ein wenig auf. Sie verstand selbst nicht, woher die Tränen kamen, fühlte sich aber jetzt, nachdem sie sie vergossen hatte, ein wenig besser.
    »Rot passt ganz gut zu dem Kleid, für das ich mich entschieden habe«, antwortete sie, um der Situation etwas Heiteres abzuringen.
    »Ich bin untröstlich, aber da muss ich Ihnen widersprechen. Rot ist einfach nicht Ihre Farbe, meine Liebe. Darf ich fragen, wie es überhaupt so weit kommen konnte? Gestern waren Sie so wütend, dass Sie nicht mit mir reden wollten, und heute weinen Sie schon wieder?«
    »Dieser Raphael ist ein Unhold. Ich könnte vor Wut über mich selbst platzen, weil ich kurz mit dem Gedanken gespielt habe, ihn zum Gemahl zu nehmen.«
    »Aber das ist doch mehr als verständlich - bei dem gewichtigen Titel, den er eines Tages erben wird«, versuchte Sadie sie zu beruhigen.
    »Als ob ich mich auch nur ein Jota für Titel und Ränge interessieren würde. Der Titel wäre für meinen Vater gewesen.«
    »Wissen Sie, selbst ich habe von dem Gerede über die vielen Mädchen- und Mütterherzen, die Lord Locke gebrochen hat, Wind bekommen. Ein ziemlicher Charmeur, wenn Sie mich fragen.«
    Ophelia schnaubte. »Pah, davon merke ich aber nicht viel.«
    »Dann haben Sie sich vermutlich körperlich zu ihm hingezogen gefühlt. Denn schlecht sieht er nun wahrlich nicht aus.«
    Ophelia hätte Sadie liebend gern widersprochen, aber das ging nicht. Es machte sie nur noch wütender, dass ein solch stattlicher Mann ein solch selbstherrlicher Bastard sein konnte.
    »Hast du eigentlich etwas erreicht?«
    Ophelia hatte Sadie losgeschickt, um etwas über den Verbleib der Kutsche herauszufinden. Sie dachte zwar nicht, dass eine von ihnen in der Lage wäre, das Gefährt zu lenken, aber es konnte nicht schaden, auf die Pferde zurückzugreifen. Das war jedoch gewesen, bevor sie in Erfahrung gebracht hatte, wie tief Raphael sie in die Wildnis geführt hatte.
    »Die Kutsche steht im Stall«, antwortete Sadie. »Aber ohne die Pferde. Und die Dienstboten haben die Anweisung, nicht mit uns darüber zu reden, wo sie sind.«
    »Das überrascht mich nicht im Geringsten«, seufzte Ophelia. »Wir sitzen hier fest, daran besteht kein Zweifel.«
    »Das dachte ich mir schon. Aber wie lange?«
    »Bis er zugibt, seine Kompetenz gehörig überschritten zu haben.«
    »Also hat er Sie nicht hergebracht, um Sie zu kompromittieren?«
    Ophelia spürte, wie ihre Wut wieder die wildesten Blüten trieb. »Anfänglich dachte ich ähnlich wie du, aber er kann mich nicht einmal ausstehen. Deswegen ergibt es ja auch keinen Sinn, dass

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