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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nichts im Mund, an dem er sich hätte verschlucken können. »Grundgütiger, es ist unglaublich, welch verschrobene Gedankengänge Sie zuweilen haben. Nein, Sie irren. Er liebte und verehrte seine Gemahlin und seine Kinder. Er blieb nie lange hier, höchstens ein bis zwei Wochen im Jahr.«
    Ophelia zuckte lässig die Achseln. So, als hätte sie weder ihn noch seine Familie mit grundlosen Anschuldigungen beleidigt. »War nur eine Vermutung.«
    »Nein, das war eine erstklassige Demonstration Ihrer Boshaftigkeit.«
    Ophelia schnappte nach Luft. »Ich muss doch sehr bitten.«
    »Ohne meine Familie zu kennen oder je meinem Großvater begegnet zu sein, besitzen Sie die Unverfrorenheit, ihn des Ehebruchs zu bezichtigen und es dann als harmlose Vermutung abzutun. Nur damit Sie es wissen: Wenn ein Mann sich eine Geliebte hält, dann nicht an einem so unzugänglichen und abgelegenen Ort wie diesem.«
    »Ich nehme stark an, Sie sprechen aus eigener Erfahrung.«
    Sie hatte es schon wieder getan. War ihr das eigentlich bewusst? Waren Abfälligkeit und Hohn so tief in ihrem Wesen verwurzelt, dass sie gar nicht merkte, was sie sagte?
    Ophelia schien seine Gedanken erraten zu haben. »Machen Sie sich nicht lächerlich. Sie erwarten doch nicht allen Ernstes, dass ich Ihnen gegenüber leutselig bin, oder? Wenn Sie glauben, das wäre eine Beleidigung gewesen, dann warten Sie erst einmal ab, bis ich richtig loslege.«
    Wieder musste Raphael ein Lachen unterdrücken. Er hatte beileibe nicht damit gerechnet, dass sie derart schlagfertig war. »Natürlich erwarte ich nicht, dass Sie freundlich zu mir sind -noch nicht. Schließlich ist das der Grund, warum Sie hier sind, schon vergessen? Aber falls es Sie interessiert, ja ich habe aus eigener Erfahrung gesprochen. Ihnen dürfte bestimmt auch schon zu Ohren gekommen sein, dass ich ein Lebemann bin, wie er im Buche steht.«
    »Natürlich doch. Ich habe es nur nie geglaubt.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Sie der zukünftige Duke of Norford sind«, antwortete sie stark gekünstelt. »Mit anderen Worten, Sie werden genug Umsicht walten lassen, sich auf dem Weg zum Herzogtum nicht selbst ein Bein zu stellen.«
    »Verstehe. Sie empfinden es also als skandalös, wenn ein unverheirateter Mann sich eine Geliebte hält.«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Nun, nein. Ich dachte dabei vielmehr an einen verheirateten Mann.«
    »Schon in Ordnung, meine Liebe. Sie können ruhig zugeben, überhaupt nicht nachgedacht zu haben. Das tun Sie ohnehin recht oft, kann das sein? Reden, ohne nachzudenken.«
    Da war sie wieder, die kleidsame Wangenröte. Aber er würde sich noch ein wenig mehr ins Zeug legen, damit die hektischen Flecken zutage traten.
    »Wenn Sie damit fertig sind, mich durch den Dreck zu ziehen«, zischte sie, »sollten wir uns wieder den wichtigen Dingen widmen.«
    »Warum es keine sonderlich gute Idee ist, sich zu Fuß auf den Weg nach London zu machen?«
    »Das auch. Aber Sie erwarten doch nicht allen Ernstes, dass ich Ihnen glaube, wenn Sie behaupten, dieses Haus läge so abgeschieden, dass ich in der Nachbarschaft keinerlei Hilfe finden würde, oder?«
    Er lachte auf. »Es gibt keine Nachbarschaft. Aber Sie können gern das Gesinde fragen. Sie werden Ihnen sagen, dass Bartholomews Haus das einzige im Umkreis von fünfzig Meilen ist. Bis zum nächsten Markt ist es sogar noch weiter. Oder haben Sie nicht gehört, wie Nan sagte, ihr Vater wäre den ganzen Tag fort, um Besorgungen zu machen?«
    »Das ist unerträglich!«
    »Und der Grund dafür, warum ich Sie ausgerechnet hierher und nicht auf eines meiner anderen Anwesen gebracht habe. Hier können Sie sich im Haus und der näheren Umgebung frei  bewegen.«
    »Im Gegensatz dazu, dass Sie mich anderswo hinter Schloss und Riegel gehalten hätten, oder wie darf ich das verstehen?«
    »Sie haben es erfasst!«
    Sie blickte verwundert drein. »Das sollte ein Scherz sein.«
    »Das weiß ich, aber ich habe es ernst gemeint. Und je früher Sie verstehen, wie viel mir daran liegt, Ihnen zu helfen, umso schneller können wir beide von hier fort.«
    »Und wie genau stellen Sie sich Ihre Hilfe vor?« Ophelias Stimme triefte vor Sarkasmus. »Planen Sie etwa, hier eine Benimmanstalt zu eröffnen? Kein sonderlich guter Auftakt, wenn Sie dafür Ihre Elevinnen gewaltsam entführen müssen.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich.«
    »Ihr gesamtes Vorhaben ist lächerlich. Wo soll denn der Unterricht stattfinden, wenn es kein Klassenzimmer gibt?«
    »Es ist das

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