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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zur Decke. »Wie ich bereits sagte, warum hörst du nicht endlich auf, dir den Kopf zu zerbrechen, und lässt den Dingen einfach ihren natürlichen Lauf?«
    »Weil die Saison sich fast schon dem Ende zuneigt. Ich habe das Gefühl, mir läuft die Zeit davon.«
    »Aber es wäre doch wohl kaum das Ende der Welt, wenn du nicht gleich in der ersten Saison einen Mann fändest.«
    »Was redest du denn da?«, keuchte sie. »Es wäre eine Schande, eine regelrechte Schmach. Zwei meiner besten Freundinnen sind bereits verlobt!«
    »Jetzt hör mir gut zu, Mandy. Wenn du mit der Masse schwimmst und dich für den erstbesten Mann entscheidest, nur weil deine Freundinnen heiraten, rennst du deinem Unglück geradewegs in die Arme...«
    »Ein bisschen mehr Grips könntest du mir ruhig Zutrauen. So dumm bin ich nun auch wieder nicht. Dennoch würde ich vor Scham im Boden versinken, wenn ich am Ende der Saison nicht wenigstens verlobt wäre.«
    »Nein, würdest du nicht. Du würdest neue Kleider für die nächste Saison in Auftrag geben und von vorn beginnen. So, jetzt sollten wir aber endlich etwas essen, ich...«
    »Nur noch einen Augenblick«, sagte Amanda, ohne sich von der Stelle zu bewegen. »Wenn Ophelia nicht meinetwegen hier ist... beim Allmächtigen, Rafe. Sag jetzt bitte nicht, dass du hier derjenige bist, der mit der Masse schwimmt, indem du dich in sie verliebt hast.«
    »Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass es eine äußerst schlechte Angewohnheit ist, voreilige Schlüsse zu ziehen? Nein, ich bin nicht in sie verliebt. Ich kann sie kaum ausstehen.«
    »Kaum? Letztens hieß es noch, du könntest sie gar nicht ausstehen.«
    Raphael zuckte betont lässig die Achseln. »Sagen wir mal, mir ist aufgegangen, dass sie nicht die Primadonna ist, für die ich sie anfangs gehalten habe.«
    »Schön und gut, aber das beantwortet noch lange nicht meine Frage, warum sie hier ist! Und sag jetzt bloß nicht, sie hätte unangemeldet auf der Türschwelle gestanden, und du wüsstest nicht, wie du sie loswerden sollst. Wenn dem so ist, wird es mir eine besondere Freude sein, sie nach London mitzunehmen.«
    »Da, jetzt machst du es schon wieder. Hör auf, im Nebel herumzustochern und mich aushorchen zu wollen. Das Ganze geht dich nämlich nichts an.«
    Amanda tat, als hätte sie ihren Bruder nicht gehört. »Sie versteckt sich hier, habe ich recht? Weil sie glaubt, mit der zweiten Entlobung einen Skandal heraufbeschworen zu haben. Ich wünschte, es wäre so.«
    »Amanda.«
    »Aber Rafe. Du kannst mich doch nicht einfach im Dunkeln lassen. Sie ist zu hübsch, zu bekannt und zu aufsehenerregend, als dass du sie grundlos beherbergen würdest«, entgegnete Amanda, der der warnende Unterton ihres Bruders nicht entgangen war.
    »Natürlich ist sie nicht grundlos hier«, antwortete Raphael. »Ich helfe ihr dabei, ein anderer Mensch zu werden.«
    Amanda schnaubte. »Für wie dumm hältst du mich eigentlich?«
    Raphael machte keine Anstalten, Amanda davon zu überzeugen, dass er die Wahrheit sprach. Stattdessen sagte er: »Untersteh dich, jemandem zu erzählen, dass sie hier ist. Ich möchte unter keinen Umständen, dass mein Name mit dem ihren in Verbindung gebracht wird. Dann passiert nämlich genau das, was du gerade tun wolltest, und ganz London zer-reißt sich das Maul über uns. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«
    »Nur, wenn du mir noch ein wenig mehr darüber erzählst.«
    Raphael seufzte innerlich. Seit wann war seine kleine Schwester eigentlich so dickköpfig?
    »Ich werde dir stattdessen ein Abendessen spendieren, dir ein Bett für die Nacht zur Verfügung stellen und dich morgen wieder auf Männerjagd gehen lassen. Amanda, ihre Eltern wissen, dass sie hier ist, und Tante Esme fungiert als Anstandsdame. Es ist also nichts Anrüchiges dabei. Am besten, du steckst deine hübsche Nase nicht in Angelegenheiten, die dich nichts angehen.«
    »Prima, dann erzählst du mir halt nichts«, schnaubte Amanda und stapfte in Richtung Speisezimmer.

Kapitel zweiundzwanzig

    E s war nicht zu übersehen, dass Amanda Locke verstimmt war, als sie mit steifen Gliedern und finsterem Blick das Speisezimmer betrat. Wenngleich Raphael Ophelia eindrücklich davor gewarnt hatte, hatte sie mit dem Gedanken gespielt, Amanda um Hilfe zu bitten, damit sie wieder nach London kam.
    »Sie ist ein Wirrkopf«, hatte er beim Eintreffen auf Alder’s Nest gesagt. »Am Ende wird sie aus Ihrer Anwesenheit hier einen Skandal stricken, ohne dass sie es

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