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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sank zu Boden.

Kapitel zwanzig

    I ch nehme an, ich bin gefeuert?«, fragte Albert vorsichtig, während er sich aufrappelte.
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, brummte Raphael, der gerade dabei war, das Ersatzrad loszubinden, welches Albert organisiert hatte. »Sobald du die Kutsche repariert und uns nach Alder’s Nest zurückgebracht hast, entlasse ich dich.«
    Raphaels Worte schürten Alberts Entrüstung. »Und warum sollte ich Ihnen dann überhaupt noch helfen?«
    »Vielleicht, weil die Alternative darin bestünde, dass wir dich hier ließen?«
    Albert schnaubte. »Von mir aus. Aber nur, wenn die Lady mir vorher meine versprochene Belohnung auszahlt.«
    Raphael durchbohrte Albert mit einem strengen Blick, als er vor Wut überschäumend sagte: »Du glaubst also allen Ernstes, dass ich dich noch einmal in ihre Nähe lasse, nachdem du sie hier in der Kälte allein zurückgelassen hast? Den Hals sollte ich dir umdrehen.«
    Entweder kannte Albert Raphael nicht gut genug, oder der Stachel der Enttäuschung saß zu tief, als dass er sich im Zaum hätte halten können. »Prima, dann laufe ich eben«, brummte er und setzte sich in Bewegung. Doch bereits nach wenigen Schritten fuhr er herum. »Was ist, wollen Sie mich denn gar nicht aufhalten?«
    Um ein Haar hätte Raphael laut losgelacht. Stattdessen hob er eine Augenbraue und fragte: »Warum sollte ich?«
    »Weil ich zu Fuß nicht weit kommen würde!«
    »Ja und?«
    Mit hochrotem Kopf gab Albert sich geschlagen, stapfte zurück zu Raphael und nahm ihm das Rad ab. »Lassen Sie mich das machen, Mylord. In wenigen Minuten können wir weiterfahren.«
    »Dachte ich mir doch, dass du dich meiner Meinung anschließen würdest. An deiner Stelle würde ich mir die geschwollene Wange mit einer Handvoll Schnee kühlen«, fügte Raphael hinzu, ehe er sich wieder zur Kutsche umdrehte. Alberts gemurmeltes »elender Krösus« überhörte er dabei geflissentlich.
    Raphael war sich sicher, dass Ophelia jedes Wort mit angehört hatte. Genau so war es auch. Sobald er ihr aus dem Gefährt geholfen hatte, raunte sie ihm zu: »Feuern Sie ihn nicht. Bitte.«
    »Dann geben Sie mir einen guten Grund, warum ich es nicht tun sollte.« Raphael zog sie an sich, um sie zu wärmen, während Albert arbeitete.
    »Weil ich ihm mein schönstes Lächeln geschenkt habe.«
    Raphael konnte sich lebhaft vorstellen, wie Albert darauf reagiert hatte. Kein Wunder, dass er sich auf diesen törichten Handel eingelassen hatte.
    »Sie haben wirklich kein leichtes Leben, oder?«, spöttelte er.
    Ophelia kuschelte sich noch ein wenig enger an ihn. »Denken Sie jetzt bloß nicht, ich würde meine Schönheit als eine meiner Schwächen ansehen, denn das tue ich nicht. Ich verabscheue lediglich den Effekt, den sie auf Männer hat. Das heißt, auf die meisten Männer. Sie sind da eine Ausnahme.«
    »Wirklich? Wieso?«
    Ophelia sah flüchtig zu ihm auf. »Jetzt tun Sie nicht so, als wüssten Sie das nicht. Wenn Sie mich ansehen, sehen Sie nicht meine Schönheit, sondern nur das Ungeheuer, für das Sie mich halten.«
    Raphael unterdrückte ein Lachen; nur zu gern behielt er für sich, dass dem beileibe nicht so war. »Ich kann mich nicht daran erinnern, Sie ein Ungeheuer genannt zu haben, meine Teuerste . «
    »Das mag sein, aber angedeutet haben Sie es. Und das nicht nur einmal.«
    Ophelia klang wegen seiner Bemerkung weder verstimmt, noch fühlte sie sich angegriffen. Es war eigenartig, aber seit dem Kuss war sie lammfromm und wirkte zugänglicher denn je .
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, warum Sie so wenig Kontrolle über Ihr Gemüt haben. Im Grunde sind Sie ein sehr leidenschaftlicher Mensch, was an und für sich eine wundervolle Sache ist. Ihnen fehlt schlichtweg ein Ventil für dieses starke Gefühl. Also entlädt es sich in Ihrem hitzigen Temperament.«
    Ophelia fuhr mit der Hand unter seinen Mantel und legte die Finger auf seine Brust. »Glauben Sie wirklich?«
    »Ja. Und es gäbe da auch eine Möglichkeit, um herauszufinden, ob ich mit meiner Theorie recht habe«, raunte er. »Aber das sollten wir nicht hier tun.«
    Wenig später, als sie wieder in der Kutsche saßen und sich auf dem Weg nach Alder’s Nest befanden, sagte Ophelia: »Jetzt, wo die Aufregung hinter uns liegt und mir wieder warm ist, habe ich das Gefühl, ich müsste verhungern.«
    »Da sind Sie nicht die Einzige.« Anders als Ophelia sprach Raphael jedoch nicht vom Essen. Es war, als hätte sie einen schlafenden Drachen geweckt. Wie sollte er nach

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