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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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verlobt.
    Raphael war sich im Klaren darüber, dass sich vor ihm eine riesige Herausforderung auftat, doch er liebte es, in unbekannte Gefilde vorzustoßen. Wenn er siegte, wären alle glücklich -Ophelia eingeschlossen.
    Ein Blick in den Himmel verriet ihm, dass die Sonne in Kürze untergehen würde. Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Sollte er trotz eines Gefährts, das nur mäßig für Nachtfahrten geeignet war, sein Ziel namens Alder’s Nest im Dunkel zu erreichen versuchen, oder sollte er auf einen Gasthof am Wegesrand hoffen? Das Problem war nur, dass das Domizil, das sein Großvater ihm vermacht hatte, noch Stunden entfernt lag und sie nicht einmal die Grenze von Durham erreicht hatten. Hinzu kam, dass seine Passagiere mittlerweile nicht minder hungrig sein dürften als er. Während er sämtliche Optionen abwog, fiel ihm ein, dass er bei seiner letzten Fahrt nach Northumberland -dort lag Alder’s Nest - bei seiner Tante genächtigt hatte, deren Cottage so gut wie auf dem Weg lag.
    Esmeralda war die älteste der zahllosen Schwestern seines Vaters. Sie hatte seinerzeit einen Schotten zum Gemahl genommen, aber darauf bestanden, dass sie in England wohnten. Ihr Gemahl hatte zugestimmt, unter der Bedingung, dass sie sich unweit der schottischen Grenze niederließen - woraufhin sie sich ein Haus in Durham gebaut hatten. Nach dem Ableben ihres Mannes hätte Tante Esmeralda natürlich wieder in die Nähe ihrer Familie ziehen können, doch sie hatte es vorgezogen, in Durham zu bleiben, weil ihr die Gegend in all den Jahren ans Herz gewachsen war. Wie töricht von Raphael, dass er nicht schon früher an Tante Esmeralda gedacht hatte.
    Wenn seine Erinnerung ihn nicht trog, war es inzwischen gar nicht mehr allzu weit bis zu ihrem Haus. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, dass seine Tante eine fabelhafte Gesellschafterin für Ophelia abgab.
    Wenn er es geschickt anstellte, konnte er Esmeralda sogar dazu überreden, ihn nach Alder’s Nest zu begleiten. Schließlich war es von nicht unermesslicher Bedeutung, dass sein doch recht impulsiver Plan keinesfalls in einem wie auch immer gearteten Skandal endete.
    Zum Glück war er geistesgegenwärtig genug gewesen, sich um das größte Hindernis bei der Umsetzung seines Plans bereits gekümmert zu haben: Ophelias Eltern. Er hatte, nachdem seine Entscheidung gefallen war, in Windeseile einen Brief an das Ehepaar Reid aufgesetzt, sich den Diener geschnappt, der dafür abbestellt gewesen war, Ophelia zu fahren, und ihm aufgetragen, die Zeilen auf dem schnellsten Wege nach London zu befördern. Zugleich hatte er ihm versichert, er werde sich darum kümmern, dass jemand anders Ophelia fuhr.
    Da ihre Eltern bekanntermaßen sehr von Adelstiteln angetan waren, hegte er keinerlei Zweifel daran, dass sie ihm ihre uneingeschränkte Zustimmung gäben, Ophelia vorübergehend dem Kreise seiner Familie zu überlassen. Er hatte angedeutet, dass er sie ein wenig unter seine Fittiche nehmen wolle. Sollten sie aus seinen Zeilen schließen, dass er ein tiefergehendes Interesse an ihr hatte, so war das nicht seine Schuld.
    Fünf Meilen später bog die Kutsche auf eine Seitenstraße ab, und rund dreißig Minuten später fuhren sie vor dem Haus seiner Tante vor. Durch die lange Fensterfront, hinter der sich der Salon befand, sickerte warmes Licht; der Rest des Hauses war in Dunkelheit gehüllt.
    Raphael wappnete sich innerlich dagegen, dass Ophelia ihm eine hässliche Szene machen würde. Erst dann öffnete er die Tür der Kutsche und bot ihr zum Aussteigen die Hand. Einem Diener, so vermutete er, würde sie ohnehin kaum Aufmerksamkeit schenken.
    Dennoch erwischte er sich einen Augenblick später dabei, wie er sie angaffte. Stumm seufzte er. Obwohl sie stundenlang durchgerüttelt worden war und ihre Augen ein wenig geschwollen waren - vermutlich hatte sie weitere Tränen vergossen raubte ihre Schönheit ihm den Atem. Als er sie das erste Mal auf Summers Glade gesehen hatte, hätte es ihn um ein Haar aus den Schuhen gehauen. Er konnte von Glück sagen, dass er sich am anderen Ende des Salons befunden hatte, als sie denselben betreten hatte. Bis sie zu ihm und Sabrina gestoßen war, um sich vorzustellen - und das ziemlich impertinent -, hatte er sich wieder gefangen.
    Just als Ophelia sich zu ihrer Zofe umdrehen wollte, trafen sich Raphaels und ihr Blick. Sie erstarrte.
    »Was, in Gottes Namen, haben Sie denn hier zu suchen?«, platzte es aus ihr heraus. »Sind Sie

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