Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

ein, dass ihr gerade noch Zeit blieb, um ihre Arme um seinen Hals zu schlingen. Beim Allmächtigen! Wie wunderbar, wie erfüllend es war, ihn tief in sich zu fühlen und mit ihm eins zu werden! Für Rebecca gab es in diesem Moment nichts als Rupert, seine geballte Manneskraft und den berauschenden Takt der Liebe. Wenig später war es dann so weit. Sie wurde von einem Gefühl weggerissen, das nicht von dieser Welt war, das aufs Heftigste durch sie hindurchpulsierte und sogar so lange anhielt, bis auch Rupert zum Höhepunkt kam.
    Erschöpft klammerte sie sich an ihn - an ihren Draufgänger, ihren Gemahl, ihre einzig wahre Liebe. Sie war sich nicht sicher, meinte aber, dass er ihr zuraunte: »Überall, zu jeder Zeit, du musst mich nur fragen, und schon gehöre ich dir! « Ein verträumtes Lächeln zupfte an Rebeccas Mundwinkeln, während sie sich noch immer im wärmenden Licht des Liebesspiels sonnte. Zu einer konkreteren Antwort fehlte ihr schlichtweg die Kraft.
    »Also spielt mir meine Fantasie doch keinen Streich, und du empfindest auch etwas für mich? «, fragte Rupert und verlagerte sein Gewicht so, dass er neben ihr lag - ein Bein auf ihrem Becken, einen Arm auf ihrer Brust, seine Lippen dicht an ihrem Hals.
    Ruperts Frage holte Rebecca in die Gegenwart zurück. Nachdenklich legte sie den Kopf in den Nacken, um sein Gesicht besser sehen zu können. Konnte es sein, dass ihm diese Frage schon die ganze Zeit unter den Nägeln brannte? Der zuversichtliche Ausdruck auf seinem Gesicht bewog sie dazu, eine bierernste Miene aufzusetzen. »Also wirklich, ich finde nicht, dass du eine Antwort auf diese Frage verdient hast! «
    »Da könntest du recht haben«, stimmte Rupert ihr zu, wenngleich es ihm ins Gesicht geschrieben stand, dass er anders dachte.
    »Vielleicht sollte ich versuchen, dich davon zu überzeugen, dass ich lediglich in dein hübsches Antlitz verliebt bin, was meinst du? «, zog Rebecca ihn auf.
    »Gütiger Gott, tu das bitte nicht! «, rief er und seufzte. »Schon gut, schon gut, ich gebe mich geschlagen! Außerdem bist du die einzige Frau auf Erden, die so über mich sprechen darf. Aber tu mir den Gefallen, und sag nie wieder, ich sei hübsch! Im Gegensatz zu Frauen sind Männer nicht hübsch, Becca. «
    »Das stimmt nicht ganz. « Rebecca bedachte ihren Liebsten mit einem zärtlichen Blick. »Engel sind es auch! «
    Rupert stöhnte abermals und legte sich wieder auf sie. »Aber ich bin kein Engel. Es wäre mir neu, dass Himmelsgeschöpfe fleischliche Gelüste empfinden. « Er untermalte seine Worte mit einem sinnlichen Kuss.
    Ehe Rebecca weiter über hübsche Engel nachdenken konnte, erlebte sie, wie es war, mit Rupert zu schlafen, wenn sie keinen Streit hatten - wenn in ihrem Herzen nur Platz für ihn war und sie einzig von der Kraft der Liebe gelenkt wurden.
    Als sie wieder einigermaßen bei Atem war, keuchte sie: »Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sage, aber ich bin heilfroh, dass du mehr Draufgänger als Engel bist - mein Draufgänger wohlgemerkt! «