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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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genug, als dass Rebecca nicht doch seinen düsteren Blick bemerkte, ehe er allen Ernstes die Unverfrorenheit besaß, sie mit seiner Familie allein zu lassen. Rebecca hätte es dabei bewenden lassen sollen, hätte die Gelegenheit beim Schopfe packen und den Lockes erklären sollen, weshalb Rupert die Ehe geheim halten wollte, weshalb er eine so schlechte Meinung von ihr hatte. Auf der anderen Seite hatte sie Julie bereits die Situation erläutert. Vielleicht war es besser, ihre Schwiegermutter entscheiden zu lassen, wann und wie sie ihrer Verwandtschaft von dem Schlamassel erzählte. So kam es, dass Rebecca sich eine Entschuldigung einfallen ließ und sich auf die Suche nach Rupert machte.
    Als sie den Salon verließ, sah sie gerade noch, wie auf der gegenüberliegenden Seite der Eingangshalle eine Tür ins Schloss fiel. Kaum hatte sie das Esszimmer betreten, fuhr Rupert herum und durchbohrte sie mit funkelnden Blicken, die himmelblauen Augen zu Schlitzen verengt.
    Erst nachdem Rebecca die Tür hinter sich geschlossen hatte, fauchte sie: »Typisch für Euch, mich den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen! Wie könnt Ihr es wagen, mich einfach allein zu lassen? «
    »Spart Euch Eure Schauspielkünste für ein dankbareres Publikum! Sie haben Euch doch aus der Hand gefressen. «
    »Was noch lange nicht Euer rüpelhaftes Benehmen entschuldigt. «
    »Meine Verwandtschaft erwartet geradezu Flegelhaftigkeit von mir. Ach ja, falls es Euch entgangen sein sollte: Rafe brannte förmlich darauf, mich loszuwerden. Seitdem er weiß, dass ich seine werte Gemahlin nicht von der Bettkante stoßen würde, zieht er es vor, sich nicht im selben Raum mit mir aufzuhalten. «
    Rebecca schnappte nach Luft. »Sagt, dass das nicht stimmt! «
    Rupert verdrehte die Augen. »Doch, es ist die Wahrheit. Aber ich bin in bester Gesellschaft, oder glaubt Ihr, anderen Männern ergeht es bei ihrem Anblick anders? Der Unterschied ist nur, dass ich aus meinen Gefühlen kein Geheimnis gemacht habe. «
    Rebecca wurde den Verdacht nicht los, dass Rupert das alles nur sagte, um sie zu provozieren. »Soll das in Zukunft eigentlich so weitergehen, dass Ihr den Raum verlasst, in dem ich mich befinde, wenn Besuch da ist? «
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte Rupert sie gepackt und gegen die Wand gedrückt. »Für wie dumm haltet Ihr mich eigentlich, Becca? Wie hat Eure Mutter es doch gleich formuliert? Jetzt haben wir die Erklärung. Das könnte ich auch sagen. «
    Einen Moment lang wusste Rebecca nicht, was sie erwidern sollte, war sich nicht einmal sicher, worauf er eigentlich anspielte. Seine Nähe tat ihr einfach nicht gut. Sie spürte, wie eine siedend heiße Woge über sie hinwegrollte, wie ihr Magen nervös auf und ab hüpfte. Sosehr sie sich auch ermahnte - es wollte ihr nicht gelingen, den Blick von seinen Lippen zu reißen, die nur wenige Fingerbreit über ihr schwebten.
    »Was ist los? Hat es Euch die Sprache verschlagen? Ihr seid doch sonst um keine Ausrede verlegen! «, fuhr er sie so schneidend an, dass ihr Kopf wie von selbst in die Höhe schnellte.
    Es war ja nicht das erste Mal, dass Rebecca Rupert erlebte, wenn er vor Wut schäumte, aber dieses Mal war es anders. Bedrohlicher. Ihr war, als könnte sie seine Wut förmlich riechen. Was zum Teufel hatte er doch gleich gesagt? Denk nach! Leichter gesagt als getan. Seitdem er sie gegen die Wand gedrückt und sich so vor ihr aufgebaut hatte, dass eine Flucht nicht möglich war, konnte sie wieder einmal nicht klar denken.
    »Worauf wollt Ihr hinaus? «
    »Ich rate Euch dringend, meine Geduld nicht weiter auf die Probe zu stellen. Wann genau habt Ihr eigentlich entschieden, alles daranzusetzen, Teil dieser Familie zu werden? Vor oder nachdem Rafe nicht mehr in die engere Wahl kam? Ihr habt eine lausige zweite Wahl getroffen, Becca. Ich gebe Euch mein Wort darauf, dass ich Euch niemals ein treuer Ehemann sein werde, sollten wir diese Farce aufrechterhalten! «
    Rebecca sog scharf Luft ein, als ihr dämmerte, zu welcher Schlussfolgerung er gekommen war. »Ihr beliebt zu scherzen, oder? Euer Cousin zählte zu den begehrtesten Junggesellen des Landes. Glaubt Ihr, ich war die Einzige in Norford, die ein Auge auf Raphael geworfen hatte? Außerdem zählte ich gerade einmal dreizehn Lenze, als meiner Mutter und mir die Idee kam, Euer Cousin könnte mein Gemahl werden - und das, obwohl ich ihn bis dahin nur ein- oder zweimal gesehen hatte. Drei Jahre später, ich war sechzehn, kam er dann mit Ophelia an seiner

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