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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wie du nackt aussiehst. Sogar die zweihundertjährige Mrs. Bestier stellt sich vor, wie du nackt aussiehst.«
    »Und du?«
    »Ich brauche mir nichts vorzustellen. Ich habe dich ja schon nackt gesehen. Das Bild deines nackten Körpers hat sich mir ins Gedächtnis eingebrannt.«
    Ranger bog in die Straße ein, in der das Haus meiner Eltern stand. »Ich warte im Auto. Und wenn du mir deine Oma rausschickst, damit sie mich belästigt, blüht dir was …«
    »Ach ja? Was denn?«
    »Weiß ich auch noch nicht. Was Schlimmeres, bei dem du nicht wenigstens verstümmelt oder psychisch schwer geschädigt wirst, fällt mir im Moment nicht ein.«
    »Wie beruhigend, dass es Grenzen gibt.«
    Ranger hielt vor dem Haus meiner Eltern an und stieg aus.
    »Ich dachte, du wolltest nicht mit reinkommen«, sagte ich.
    »Will ich auch nicht. Ich warte hier draußen. Aber wenn ich im Auto sitze, kann ich nicht die gesamte Straße überblicken.«
    Grandma Mazur machte mir auf. »Ist das Ranger da draußen? Will er nicht reinkommen?«
    »Er meint, er hätte sich erkältet. Er will niemanden anstecken.«
    »Wie rücksichtsvoll! So ein netter junger Mann! Männer, die so heiß aussehen wie er, sind selten auch so nett wie er. Ich bringe ihm was aus der Küche ans Auto.«
    »Nein! Er hat gerade erst gegessen. Er hat keinen Hunger. Und du solltest lieber kein Risiko eingehen, dich anzustecken. Was ist, wenn du krank wirst und das Baby sich bei dir ansteckt?«
    »Du hast Recht. Aber sag ihm, das ich mich nach ihm erkundigt habe.«
    »Und ob.«
    Valerie lag auf dem Sofa und stillte das Baby. Die Mädchen sahen ihr dabei zu. Mein Vater war in seinem Sessel und glotzte CNN.
    Meine Mutter kam aus der Küche, musterte mich und bekreuzigte sich. »Dein Arm ist in einem Verband, an deiner Hose sind Grasflecken, Zweige von irgendeinem Busch stecken in deinem Haar, und draußen steht Ranger und hat eine Waffe umgeschnallt.« Sie sah genauer hin. »Trägst du eine Perücke?«
    »Das Haar ist echt. Ich hab’s schneiden lassen.«
    Alle, das Baby ausgenommen, hielten in ihrer Tätigkeit inne und sahen mich an.
    »Manchmal muss man sich eben verändern«, sagte ich.
    »Oder? Was meinst du?«
    »Es sieht … süß aus«, sagte Valerie.
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn ich mein Haar auch so tragen könnte«, sagte Grandma. »In Pink würde es bestimmt schick aussehen.«
    Das Telefon klingelte.
    »Lois Keller von gegenüber ist dran«, sagte Grandma. »Sie will wissen, ob das hier eine Invasion ist. Da würde jemand in unserer Einfahrt stehen, der sähe aus wie ein Terrorist.«
    »Das ist nur Ranger«, sagte ich.
    »Das weiß ich auch«, sagte Grandma. »Aber Lois hat schon bei der US-Army angerufen.«
    Erneut bekreuzigte sich meine Mutter.
    »Vielleicht besser, wenn du Ranger bittest, aus der Einfahrt zu verschwinden«, sagte Valerie. »Fallschirmjäger oben auf dem Dach, das würde das Baby sicher verschrecken.«
    Grandma bekam leuchtende Augen »Fallschirmjäger! Das wäre doch toll!«
    »Ich komme später noch mal wieder«, verabschiedete ich mich von allen. Vor dem Garderobespiegel im Flur blieb ich stehen, um die Zweige aus meinen Haaren zu klauben und mir die Frisur noch mal anzusehen. Süß? So hatte ich mich noch nie eingeschätzt. Manchmal kam ich mir sexy vor, das schon. Und manchmal einfach nur dick und dumm. Aber süß – das war mal was Neues.
    Ich machte die Haustür auf und winkte Ranger. »Der Besuch ist vorbei.«
    »Das ging aber schnell.«
    »Die Frau von gegenüber hält dich für einen Terroristen. Sie sagt, sie hätte die Army gerufen.«
    »Dann haben wir ja noch viel Zeit«, sagte Ranger. »Das dauert, bis die mobil gemacht hat.«
    Ranger brachte mich zurück zu Morelli. Wir banden Bob an die Leine, ich stopfte ein paar Plastiktüten in die Taschen meiner Jeans, und wir trotteten hinter Bob die Straße entlang. Ich und mein Terrorist gehen Gassi mit unserer Töle.
    »Ich habe das Gefühl, als müsste ich aktiv werden, um den Nelkenmörder zu finden«, sagte ich.
    »Die örtliche und die Polizei von New Jersey sitzen mittlerweile an dem Fall. Denen stehen viele Mittel zur Verfügung, und sie haben gute Hinweise, die sie voranbringen. Die Fotos, die E-Mails, die Blumen. Dazu die Morde, zwischen denen jetzt ein Zusammenhang deutlich wird. Sie können noch mal neu ermitteln und nach Übereinstimmungen suchen. Und sie können alte Fälle neu aufrollen und gucken, ob sich noch weitere Opfer des Spiels finden. Du hast momentan nur einen Job:

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