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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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keinen Sinn«, sagte Mrs. Apusenja.
    »Samuel hat mit einer Frau zusammengewohnt, die er auf einer Dienstreise kennen gelernt hatte«, sagte ich. »Ich habe mit der Frau gesprochen und nicht mit Samuel persönlich.«
    Nonnie und Mrs. Apusenja wurden ganz still.
    »Was meinen Sie damit – er hätte mit einer Frau zusammengewohnt?«, fragte Nonnie.
    »Er hat ihr Haus als seine Adresse angegeben. Und dort hat er auch gewohnt. Näheres kann ich nicht sagen.«
    »Ich habe ihn nie gemocht«, sagte Mrs. Apusenja. »Ich fand schon immer, dass er ein mieses Stück war.«
    Nonnie fuhr ihre Mutter an. »Du warst doch immer diejenige, die von ihm geschwärmt hat. Du hast doch die Verlobung vereinbart. Ich habe dir gesagt, dass man das hier in diesem Land nicht macht. Ich habe dir gesagt, dass die jungen Frauen sich hier ihre Männer selbst aussuchen dürfen.«
    »In deinem Alter darf man nicht mehr wählerisch sein«, sagte Mrs. Apusenja. »Du kannst von Glück reden, dass wir diese Verlobung für dich arrangieren konnten.«
    Nonnie sah mich mit demütigem Augenaufschlag verstohlen an. »Ein Glück, dass er abgehauen ist und tot ist«, murmelte sie.
    Pfui, Teufel. »Na gut. Ich erzähle mal weiter«, sagte ich.
    »Wir haben von der Polizei erfahren, dass Samuel am Flughafen erschossen wurde, daraufhin sind wir zurückgefahren und haben Buuh geholt.« Egal, brachte ich eben die Reihenfolge ein bisschen durcheinander. So war es einfacher zu erzählen.
    »Buuh!«, rief Nonnie. »Wo ist er?«
    »Wir wollten ihn nicht mit ins Flugzeug nehmen, deswegen fährt er mit Lula zusammen im Auto zurück. Vielleicht kommen sie morgen schon an, vielleicht auch erst Donnerstag.«
    »Samuel Singh soll von mir aus in der Hölle schmoren«, sagte Mrs. Apusenja. »Er entführt kleine Hunde, und er ist ein Heiratsschwindler. Und das nach allem, was wir für ihn getan haben. Das muss man sich mal vorstellen! Ein grässlicher Mensch.«
    Ich wandte mich ab und sah durch das Fenster hinüber zu Ranger. Er saß in seinem Auto und schaute amüsiert zu. Ranger fand mich also amüsant. Er schaute gerne zu. Die Stephanie-Plum-Show. Normalerweise machte mir das nichts aus. Sein Interesse war eine Mischung aus geiler Lust, staunender Neugier und Zuneigung. Eigentlich alles okay. Und eigentlich beruhte es auf Gegenseitigkeit. Trotzdem fand ich, dass seine Belustigung hin und wieder eine Revanche verdient hatte. Und hier bot sich eine Gelegenheit. Wenn ich mich schon mit Mrs. Apusenja abgeben musste, dann richtig. Würde ich das Spiel übertreiben, würde Ranger das als Herausforderung begreifen – aber schließlich wollte ich auch mal meinen Spaß haben.
    »Kennen Sie den Mann da draußen in dem schwarzen Porsche?«, fragte ich die beiden Frauen.
    Sie sahen mit halb zusammengekniffenen Augen hinaus zu Ranger.
    »Ja«, sagten sie. »Ihr Partner.«
    »Er ist obdachlos. Er sucht etwas zur Miete, vielleicht hat er ja Interesse an Singhs Zimmer.«
    Mrs. Apusenja bekam große Augen. »Wir könnten das Geld gut gebrauchen.« Sie sah zu ihrer Tochter Nonnie, dann wieder hinaus zu Ranger. »Ist er verheiratet?«
    »Nein. Er ist allein stehend. Ein echt guter Fang.«
    Connie schnappte nach Luft, prustete gleichzeitig und verkroch sich hinter ihrem Computer.
    »Vielen Dank für alles«, sagte Mrs. Apusenja. »Vielleicht sind Sie ja doch kein Flittchen, wie ich erst dachte. Ich werde mal mit Ihrem Partner reden.«
    »Schreck, lass nach«, sagte Connie, als sich die Tür hinter den Apusenjas schloss. »Ranger bringt dich um.«
    Die Apusenjas standen neben dem Porsche, unterhielten sich einige Minuten lang mit Ranger, tischten ihm ihren Sermon auf. Am Ende erwiderte Ranger etwas, und Mrs. Apusenja sah enttäuscht aus. Die beiden Frauen überquerten die Straße, stiegen in ihren bordeauxroten Escort und fuhren rasch davon.
    Ranger drehte sich um in meine Richtung, und unsere Blicke trafen sich. Er hatte immer noch den amüsierten Gesichtsausdruck, doch diesmal war es der amüsierte Ausdruck, den ein kleiner Junge hat, wenn er einer Fliege die Flügel ausreißt.
    »Oje«, sagte Connie.
    Ich wirbelte herum zu Connie. »Schnell, gib mir die Akte von einem NVGler. Du hast doch welche auf Vorrat, oder nicht? Um Himmels willen, gib mir sofort eine Akte. Ich brauche einen Grund, warum ich hier stehe. So lange, bis sich Ranger beruhigt hat!«
    Connie schob mir einen Stapel Akten hin. »Such dir eine aus. Egal welche. Oh, Scheiße, er steigt aus dem Auto aus.«
    Connie sah

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