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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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schweren Explorer zu folgen.
    Lula schaute nach hinten über den Rücksitz aus dem Heckfenster. »Ganz gut, den Mann auf Trab zu halten«, sagte sie. »Er ist schon ganz aus dem Häuschen vor Sorge. Bestimmt verflucht er dich. Er findet keine Stelle, um mit seinem dicken Geländewagen zu wenden. Oh, jetzt hat er auch noch die Bordsteinkante gerammt und eine Mülltonne umgefahren. Das wird Ranger aber gar nicht freuen, wenn er die Beule an dem schicken neuen Wagen sieht.«
    Ich bog in die Einfahrt und blockierte die Garage, damit mein Vater nicht wegfahren konnte. Dann lief ich zu Cal, der direkt vor dem Haus parkte. Er war rot angelaufen im Gesicht, und an seiner Schläfe suchte sich ein Schweißbächlein seinen Weg.
    »Es ist in Ordnung, wenn ihr hier parkt«, sagte ich zu Cal und Junior. »Aber steigt nicht aus. Bleibt im Auto sitzen und verhaltet euch ganz normal.« Eine Bitte, die unmöglich zu erfüllen war, das war mir klar, schon als ich sie äußerte.
    »Und macht euch keine Gedanken wegen der Delle am rechten vorderen Kotflügel. So schlimm ist die gar nicht.«
    Die Röte in Cals Gesicht vertiefte sich um einen Grad.
    Lula wartete auf der Vorderveranda meiner Eltern. »Was bist du doch fies«, sagte sie. »Der Kotflügel hat überhaupt keine Delle.«
    Grandma Mazur machte mir die Tür auf. »Was für eine schöne Überraschung«, sagte sie betont laut. »Guckt mal, wer da ist! Stephanie.«
    Mary Alice hatte wieder ihren Pferdetick, galoppierte im Haus herum und wieherte. Das Baby schrie erstaunlich laut für ein Neugeborenes, und Valerie wiegte es wie eine Verrückte im Schaukelstuhl. Angie saß im Esszimmer und malte in einem Zeichenblock. Die Ohren hatte sie sich mit Watte zugestopft, und sie sang, um den Lärm zu übertönen. Albert Kloughn ging im Zimmer unruhig auf und ab.
    »Vielleicht hat sie irgendwas«, sagte er zu Valerie. »Es ist besser, wenn wir sie zurück ins Krankenhaus bringen. Vielleicht hat sie Hunger. Vielleicht hat sie in die Windeln gemacht.«
    »Vielleicht hat sie Darmsausen«, sagte Grandma Mazur. »Das habe ich nämlich. Die Familie geht mir auf die Senkel. Ich halte diesen Lärm und den Trubel nicht mehr aus. Davon kriege ich Dünnpfiff. Ich brauche unbedingt Kohletabletten.«
    »Ich verzieh’ mich lieber mal«, sagte Lula. »War nett mit euch, aber ich warte lieber im Auto. Ich kann mit schreienden Babys nicht so gut umgehen. Ich war tagelang mit einem Hund und zwei geilen Fernfahrern in einer Fahrerkabine eingeschlossen, und obendrein habe ich Angst, dass ich mich in ein Raubtier verwandle.«
    »Zwei geile Fernfahrer? Erzähl mal«, forderte Grandma sie auf.
    Ich ging in die Küche, wo meine Mutter am Bügelbrett stand und bügelte. Immer wenn sie sich über etwas aufregt, holt sie das Bügeleisen raus. Normalerweise nähert man sich meiner Mutter nicht, wenn sie dieses Gerät in der Hand hat, aber ich fand, ich musste etwas sagen. »Das ist ja wie im Tollhaus hier«, sagte ich.
    »Ich habe einen Mandelkranz vom Bäcker mitgebracht«, sagte meine Mutter. »Nimm dir ruhig. Frischer Kaffee ist auch da.«
    Auch wenn meine Mutter ihre Zustände hat, sie bleibt doch meine Mutter.
    »Wie findest du meine Frisur?«, fragte ich sie.
    Sie sah mich an und bekreuzigte sich. »Heilige Maria, Mutter Gottes, steh mir bei«, sagte sie. Dann lachte sie.
    »Dass du aber auch immer dem ganzen Theater hier die Krone aufsetzen musst – na ja, wenigstens darauf ist Verlass.«
    »Ich habe gehört, dass Valerie heiraten will.«
    »Gott sei Dank.«
    »Und ich habe gehört, dass sie alle hier wohnen wollen.«
    »Was soll ich machen?«, sagte meine Mutter. »Irgendwo müssen sie ja leben. Soll ich meine Tochter auf die Straße setzen? Sobald Albert ein bisschen mehr verdient, kaufen sie sich ein Haus.«
    Von der Treppe klangen schwere Schritte herüber.
    »Dein Vater«, sagte meine Mutter. »Er zieht aus. Seit dreißig Jahren sind wir verheiratet, und jetzt zieht er aus.«
    Nur wenn er vorher mein Auto aus der Einfahrt geschoben hat.
    Ich ging zurück zu Valerie ins Wohnzimmer und schrie ihr über das Babygekreische hinweg zu: »Ich wohne gerade mal wieder bei Morelli. Warum ziehst du nicht mit Albert und den Kindern in meine Wohnung?« Ich hätte mir auch mit einem Brandeisen die Augen ausstechen können, es wäre aufs Gleiche rausgekommen. Eigentlich wollte ich Valerie meine Wohnung gar nicht überlassen, aber es war die einzige Möglichkeit für mich, sie aus dem Haus meiner Eltern

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