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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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lieber verhindern.«
    »Na, aber hallo«, sagte Lula.
    Wir gingen zurück zum Auto, und ich rief Ranger an.
    »Glück gehabt?«, fragte ich ihn.
    »Ich habe jemanden aufgetan, der Singh zusammen mit dem Hund gesehen haben will, einen Tag, nachdem das Tier verschwunden ist. Singh ist offenbar abgehauen, damit er nicht die Fresse poliert bekommt. Und du hattest Recht, er hat den Hund mitgenommen.«
    »Hast du eine Vermutung, warum er verschwinden wollte?«
    »Mir wäre die zukünftige Schwiegermutter Grund genug.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein. Hast du was herausgefunden?«
    »Ich habe einen Kerl aufgetan, der behauptet, Singh nicht zu kennen, aber ich glaube ihm nicht.« Und ich habe Horrorfotos von einer Toten bekommen. Mit dieser Nachricht wartete ich am besten so lange, bis ich Ranger mal unter vier Augen sprechen konnte. Lula kann nicht gut ein Geheimnis für sich behalten, und Morelli hatte mich gebeten, keine Einzelheiten auszuplaudern.
    »Bis später«, sagte Ranger.
    Als Nächstes rief ich Connie an. »Ich brauche eine Adresse von einem Mann namens Howie P. Er arbeitet in der McDonald’s-Filiale in der Lincoln Avenue. Versuch doch mal, dem Geschäftsführer die Adresse von Howie zu entlocken.«
    Fünf Minuten später rief Connie mich zurück und nannte mir die Adresse.
    »Also Folgendes«, sagte ich zu Lula. »Wir fahren los und überprüfen mal Howies Wohnung. Aber nicht einbrechen! Ich schwöre dir, wenn du aus Versehen ein Fenster einschlägst oder eine Tür eintrittst, dann nehme ich dich nie wieder mit.«
    »Hunh«, sagte Lula. »Habe ich jemals eine Tür eingetreten?«
    »Vor zwei Tagen erst! Und dann war es auch noch die falsche Tür!«
    »Die habe ich nicht eingetreten, die Tür. Ich habe nur dran geklopft.«
    Howie wohnte in einem Problemviertel, nicht weit entfernt von seinem Arbeitsplatz. Er hatte zwei Zimmer in einem Haus gemietet, das ursprünglich für eine Familie gebaut worden war und in dem jetzt sieben hausten. Farbe blätterte von den Schindeln der Seitenwandung, und die Fensterbänke verrotteten in der Sonne. Der kleine Vorgarten bestand aus festgetrampeltem Lehmboden, eingefasst von einem mit einer Vorlegekette gesicherten Maschendrahtzaun. Am Fuß des Zauns kämpfte verzweifelt ein Unkraut ums Überleben.
    Lula und ich standen in dem dunklen, modrig riechenden Hausflur und gingen die Namen auf den Briefkästen durch. Howie wohnte in der 3B. In der 3A wohnte Sonji Kluchari.
    »Die kenne ich doch«, sagte Lula. »Von damals, als ich noch auf den Strich ging. Die stand an der Ecke gegenüber. Wenn die hier in 3A wohnt, dann garantiere ich dir, wohnt noch ein Haufen anderer Leute bei ihr. Die Sonji ist ein hinterfotziger Crackhead, die tut alles, was sie kann, um an die nächste Dröhnung zu kommen.«
    »Wie alt ist sie?«
    »Mein Alter«, sagte Lula. »Aber ich verrate nicht, wie alt ich bin, nur so viel, zwanzig plus.«
    Wir stiegen die Treppe zum Gang im ersten Stock hoch, der von einer nackten, an einem Kabel von der Decke hängenden Zwanzigwattbirne beleuchtet war. Dann gingen wir in den zweiten Stock, der früher mal der Dachboden gewesen sein musste. Der Gang im zweiten Stock war schmal und dunkel und stank nach Verwesung. Es gab nur zwei Türen, auf die jemand mit einem schwarzen Markerstift 3A und 3B gekritzelt hatte.
    Wir klopften an die 3B, keine Antwort. Ich probierte, die Tür zu öffnen, sie war abgeschlossen.
    »Hunh«, sagte Lula. »Sieht ziemlich windschief aus. Wirklich schade, dass du immer diese Regeln hast, von wegen, man darf nicht einbrechen und so. Wetten? Wenn ich mich an die Tür lehne, würde sie nachgeben.«
    Gut möglich. Lula war nicht gerade zierlich.
    Ich wandte mich ab und klopfte an die 3A. Beim zweiten Mal klopfte ich lauter, die Tür öffnete sich, und Sonji musterte uns durch den Türspalt. Sie war leichenblass, mit rot geränderten Augen und hatte blondes, strubbeliges Haar. Sie war spindeldürr, und ihr Alter hätte ich eher auf fünfzig geschätzt als auf zwanzig. Ein Leben als Crackhead-Prostituierte ist auch kein Zuckerschlecken.
    Sonji starrte Lula an, und schwerfällig zeichnete sich ein Wiedererkennen in dem Drogenschleier ab.
    »Mädchen«, sagte Lula, »du siehst echt wie das letzte Stück Scheiße aus.«
    »Ach, ja«, sagte Sonji mit dürrer Stimme, die Augen glanzlos. »Jetzt kommt’s mir. Du bist Lula. Wie geht’s dir, dicke, hässliche Nutte, du?«
    »Ich gehe nicht mehr auf den Strich«, sagte Lula. »Ich arbeite jetzt für eine

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