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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verklebt.
    »Ich komme runter«, sagte ich zu Lula. »Auf dem Küchenregal liegt kein Hundekuchen.« Ich setzte einen Fuß auf die oberste Sprosse, und in einem Schauer aus Eisenbruch und Rostsplittern löste sich die Leiter plötzlich in Wohlgefallen auf. Der Eisenbruch krachte auf den Absatz im ersten Stock, und die ganze Konstruktion brach von der Hauswand ab. Mit einem Kreischen, vielmehr einem Seufzen, landete die gesamte untere Hälfte der Feuerleiter auf dem Boden, Lula vor die Füße.
    »Hunh«, sagte sie.
    Ich sah hinunter. Es war zu hoch, um zu springen. Der einzige Weg runter von dem Absatz führte durch Howies Wohnung.
    »Wann kommst du denn jetzt endlich runter?«, fragte Lula. »Ich kriege langsam Hunger.«
    »Ich will das Fenster nicht einschlagen.«
    »Du hast keine andere Möglichkeit.«
    Ich rief Ranger auf meinem Handy an.
    »Ich sitze fest«, sagte ich zu ihm.
    Zehn Minuten später schloss Ranger Howies Wohnungstür auf, durchquerte das Zimmer, öffnete den Fensterriegel, schob das Fenster hoch und sah nach unten auf den Haufen Eisenschrott. Neugierig hob er den Blick zu mir hoch, und in den Mundwinkeln zuckte das Beinahelächeln. »Ganze Arbeit, Destructo.«
    »Das war nicht meine Schuld.«
    Er zog mich durch das Fenster ins Zimmer. »Wie immer.«
    »Ich wollte nur sehen, ob es irgendwelche Anzeichen gibt, die darauf hindeuten, dass Singh und der Hund hier gewesen sind. Ich habe nicht viel in der Hand, um zwischen Howie und Singh einen Zusammenhang herzustellen, und wenn ich Howie erst ganz abhaken kann, habe ich gar nichts.«
    Ranger macht das Fenster zu und schob den Riegel vor.
    »Ich sehe hier keine Hundefutterverpackungen.«
    »Armer kleiner Buuh.« Kaum hatte ich es ausgesprochen, da bereute ich es auch schon. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und sah Ranger an.
    »Ich könnte dir bei diesen mütterlichen Instinkten entgegenkommen«, bot er sich an.
    »Mich schwängern?«
    »Ich wollte dir einen Besuch im Tierheim vorschlagen.« Er packte mich am T-Shirt-Kragen und zog mich zu sich heran. »Aber wenn dir das lieber ist, könnte ich dich auch schwängern.«
    »Nett von dir, dass du mir helfen willst«, sagte ich, »aber ich glaube, ich muss beide Angebote ausschlagen.«
    »Eine gute Entscheidung.« Er ließ mein T-Shirt los. »Gucken wir uns lieber die übrigen Zimmer der Wohnung an.«
    Wir zogen vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer und fanden noch mehr Zeug, aber noch immer keinen Hinweis auf Singh oder Buuh. Auf den nackten Boden hatte Howie eine Doppelmatratze gelegt, darüber eine billige Quilt-Decke. Dann gab es noch zwei Pappkartons mit ordentlich gefalteten Hemden und Unterwäsche. Die Garderobe des kleinen Mannes. Einen Kleiderschrank gab es nicht. Von der Decke hing eine nackte Glühbirne, es war die einzige Lichtquelle. Auf dem Boden, in der Nähe der einzigen Steckdose, stand ein Laptop mit einem gesprungenen Schirm.
    Ich sah mich um. »Kein Badezimmer.«
    »Im ersten Stock gibt es ein Gemeinschaftsbadezimmer.«
    Iih!
Howie teilte sich das Badezimmer mit der verwanzten Nutte und ihren Drogenfreunden. Kurz überlegte ich, ob er Handschuhe getragen hatte, als er mir meine Bestellung ausgab.
    »Spartanisch«, sagte ich.
    »Angemessen«, sagte Ranger. Er sah hinunter auf die Matratze.
    »Ich glaube nicht, dass Howie seine Wohnung in letzter Zeit mit jemandem geteilt hat.«
    Mich überkam leichte Panik, allein mit Ranger und einer Matratze in einem Raum. Deswegen lief ich rasch aus dem Zimmer und aus Howies Wohnung nach draußen. Ranger kam hinter mir her und verschloss die Wohnungstür. Schweigend gingen wir die Treppe hinunter.
    Als wir unten im Hausflur standen, lachte Ranger, es war nicht das übliche Beinahelachen, sondern ein echtes, breites Lachen.
    Ich sah ihn böse an. »Was ist los?«
    »Ich finde es immer lustig, wie unruhig du gleich beim Anblick einer Matratze wirst.«
    Lula rauschte herbei. »Na, was gibt’s?«, fragte sie. »Habt ihr da oben was gefunden? Hundehaare im Schlafzimmer oder so?«
    »Nichts. Alles clean.«
    Lula wandte sich an Ranger. »Ich habe gar nicht gehört, dass du irgendwelche Türen aufgebrochen hast.«
    »Es war gar nicht nötig, Türen aufzubrechen.«
    »Wie hast du es dann gemacht? Hast du eine Hacke benutzt? Irgendeinen elektronischen Schnickschnack? Ich möchte auch gerne Türen einfach so aufbrechen können wie du.«
    »Ich kann dir sagen, wie es geht, aber danach müsste ich dich leider töten.«
    Es war ein alter Witz zwischen uns, aber wenn

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