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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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und lehmverschmierte Boots.
    »Was soll das, Lady?«, sagte er. »Glauben Sie vielleicht, wir haben den ganzen Tag Zeit? Nun sagen Sie ihm schon Ihre Bestellung. Ich muss zurück an die Arbeit.«
    Lula drehte sich um, sah ihn nur an, und er begab sich zu einer anderen Kasse. »Hunh«, sagte Lula.
    »Ich bin verpflichtet, Ihre Bestellung aufzunehmen«, sagte Howie.
    »Gut. Also dann. Ich nehme einen Cheeseburger, eine große Portion Pommes, eine Cola und ein Stück Apfelkuchen.«
    »Wie wär’s noch mit Chickennuggets«, sagte Lula.
    »Keine Nuggets«, sagte ich zu Howie. »Was ist nun mit Samuel Singh?«
    »Zuerst müssen Sie das Essen bezahlen.«
    Ich schob ihm einen Zwanzigdollarschein hin. »Wissen Sie, wo Singh sich jetzt aufhält?«
    »Nein. Wenn ich Ihnen doch sage, ich kenne ihn nicht. Möchten Sie zusätzlich zwei Ketchup-Packungen zu Ihrem Cheeseburger? Es steht mir frei, zusätzliche Ketchup-Packungen auszugeben.«
    »Ja, zwei Packungen zusätzlich wären nett.«
    »Ich an deiner Stelle hätte noch Chickennuggets dazu bestellt«, sagte Lula. »Nuggets passen immer gut dazu.«
    »Schon vergessen? Du sollst das Zeug nicht essen.«
    »Na ja, ein Nugget hätte ich mir genehmigen können.«
    Ich nahm die Papiertüte mit dem Essen entgegen. »Sie haben ja meine Karte. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen etwas einfällt«, sagte ich zu Howie. »Ich versuche, um ein Uhr noch mal hier vorbeizuschauen.«
    Howie nickte und lächelte. »Ja. Vielen Dank. Einen schönen Tag noch. Und vielen Dank, dass Sie bei McDonald’s essen.«
    »Nett und freundlich war er ja«, sagte Lula, als wir auf dem Parkplatz standen, »aber viel gebracht hat es uns nicht.«
    Sie schielte auf die Papiertüte. »Mann, ey, duftet das gut.
    Ich kann die Pommes riechen. Was meinst du, wie viel Punkte würde es mich wohl kosten, eine Pommes zu essen?«
    »Eine einzelne Pommes? Kein Mensch isst nur eine einzelne Pommes.«
    »Supermodels essen bestimmt nur einzelne Pommes.«
    Lulas Blick auf die Papiertüte gefiel mir nicht. Ihre Augen waren weit aufgerissen und quollen förmlich hervor. »Ich werfe das Essen weg«, sagte ich. »Ich habe nur bestellt, damit ich mit Howie reden kann. Eigentlich brauchen wir das Essen gar nicht.«
    »Essen wegzuwerfen ist eine Sünde«, sagte Lula. »In Afrika verhungern Kinder. Die wären heilfroh, wenn sie was zu essen hätten. Gott straft dich, wenn du das Essen wegwirfst.«
    »Zunächst einmal sind wir hier nicht in Afrika, deswegen kann ich das Essen auch nicht an irgendwelche hungernden Kinder verteilen. Das wird der liebe Gott doch wohl noch begreifen, oder?«
    »Ich glaube, du lästerst.«
    »Ich lästere nicht.« Dennoch vollführte ich im Geist einen Kniefall und bat um Vergebung. Schuld und Angst halten sich wesentlich länger als blinder Glaube.
    »Gib mir die Tüte mit dem Essen«, sagte Lula. »Ich werde deine unsterbliche Seele retten.«
    »Nein! Das Supermodel schon vergessen? Halte dich lieber an die Möhren.«
    »Ich hasse diese Scheißmöhren. Du sollst mir die Tüte geben.«
    »Hör auf!«, sagte ich. »Du kannst einem ja Angst machen.«
    »Ich brauche den Burger. Ich verliere die Beherrschung.«
    Im Ernst. Man musste Angst haben, dass Lula mich wie eine Fliege zerquetschte, wenn ich die Tüte nicht schleunigst loswurde. Ich schätzte die Entfernung zwischen mir und dem Müllbehälter ab, und da ich mir ziemlich sicher war, dass ich schneller als Lula dort sein würde, sprintete ich los.
    »He!«, schrie sie. »Komm zurück!« Dann stapfte sie hinter mir her.
    Ich erreichte den Müllbehälter und warf die Tüte hinein. Lula lief mich glatt über den Haufen, hob die Klappe des Müllbehälters an und holte die Tüte mit dem Essen wieder hervor.
    »Noch genießbar«, sagte sie, eine Hand voll Pommes probierend. Sie schloss die Augen. »Mann, ey, gerade frisch gebacken. Und mit ganz viel Salz. Superlecker, wenn sie mit ganz viel Salz angemacht werden.«
    Ich nahm mir ein paar Pommes aus dem Karton. Lula hatte Recht. Es waren erstklassige Pommes. Wir aßen sie auf. Lula teilte den Cheeseburger in zwei Hälften, und wir aßen auch den Cheeseburger. Zum Schluss aßen wir noch jede eine Hälfte von dem Apfelkuchen.
    »Nuggets dazu wären auch nicht schlecht gewesen«, sagte Lula.
    »Du bist verrückt.«
    »Meine Schuld ist das nicht. Diese Diät ist der reinste Humbug. Ich kann mich doch nicht den ganzen Tag von Scheißrohkost ernähren. Am Ende werde ich schwächer und schwächer und sterbe.«
    »Das wollen wir

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