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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Wüsten-Kampfanzug.
    Wir gingen die Treppe hoch, durch den Flur. Tank nahm mir den Schlüssel ab und schloss die Tür auf. Er betrat als Erster die Wohnung, sah sich um und winkte uns dann herein.
    In der Wohnung war es still und kühl. Keine Blumen, keine Fotos, keine Killer. Ich packte Unterwäsche und ein paar saubere Blusen zusammen, dann gingen wir wieder.
    »Hatte ich ganz vergessen, dass Tank uns ja folgt«, sagte ich zu Lula. »Ab jetzt kann er mich chauffieren, wenn du zurück ins Büro willst.«
    »Bist du verrückt? Im Büro darf ich doch bloß wieder nur die Ablage machen. Außerdem ist Vinnie da. Vinnie geht mir in letzter Zeit auf den Senkel. Er jammert nur noch rum, sorgt sich wegen Samuel Singh. Das ist doch abartig. Sonst hat er mittags immer eine schnelle Nummer mit seiner Ziege geschoben. Ich kann es nicht ab, wenn er den ganzen Tag im Büro rumhängt.«
    Über die Ziegennummer musste Tank lachen, sonst sagte er nichts. Er stieg in seinen glänzenden schwarzen Geländewagen, Lula in ihren roten Firebird und ich in meinen gelben Escape. Alle drei machten wir uns auf den Weg zu Joe.
    Lula parkte hinter mir und stieg sofort aus ihrem Auto.
    »Gehst du jetzt rein?«, fragte sie mich. »Ich hoffe ja, denn ich war noch nie bei Joe zu Hause. Ich würde schrecklich gerne wissen, wie es innen aussieht. Wie hat er sich eingerichtet? Modern? Antik? Im Kolonialstil?«
    »Hauptsächlich Pizza Hut und ein Schuss Aunt Rose.«
    Ich schloss die Haustür auf, und Bob sprang uns schnüffelnd und mit großen Augen entgegen. Er sah von Tank zu Lula, von Lula zu mir, dann schwenkte der Kopf wieder hinüber zu Lula, und ein lautes
Wuff
war zu hören.
    »Was soll das …«, sagte Lula.
    Noch ein
Wuff,
und Bob verbiss sich in Lulas Tasche, riss sie ihr aus der Hand und raste durch die Tür, die Straße hinunter.
    »He!«, rief Lula hinter ihm her. »Komm sofort zurück. Das ist meine Handtasche.« Sie sah Tank an. »Tun Sie doch was. Die Tasche hat mich einen Haufen Geld gekostet.«
    Tank pfiff, aber Bob achtete gar nicht darauf. Bob war am Ende des Häuserblocks angelangt und zerfetzte die Tasche. Wir liefen hin und sahen nur noch, wie Bob an einem Schweinekotelett nagte.
    »Das war mein Pausenessen«, sagte Lula. »Ich hatte mich schon so auf das Schweinekotelett gefreut.«
    Ich packte Bob am Kragen und zerrte ihn zurück ins Haus.
    »Ich mache gerade eine Diät«, erklärte Lula Tank. »Bei dieser Diät schmilzt das Fett einfach weg. Dafür muss man viele Schweinekoteletts essen.«
    Ich sperrte Bob ins Haus ein, und Lula und ich fuhren zurück ins Büro, Tank hinterher.
    »Das war irgendwie peinlich«, sagte Lula. »Ein Schweinekotelett in der Handtasche – wie soll man das jemandem erklären?«
    »Tut mir Leid, dass jetzt alles futsch ist.«
    »Ja. Ich hatte wirklich Lust auf dieses Schweinekotelett. Die Handtasche ist mir egal. Die habe ich Ray Smiley abgekauft, aus dem Kofferraum von seinem Pontiac. Es war so ein Restposten, der zufällig von einem Lastwagen gefallen ist.« Plötzlich leuchteten Lulas Augen. »Wie wär’s mit einem Abstecher zur Shopping Mall? Ich brauche eine neue Handtasche. Und dann könnten wir noch zu Victoria’s Secret gehen und Dessous ausschauen, nur so aus Spaß. Mal sehen, ob Tank hinterherkommt. Daran kann man erkennen, was einen echten Mann ausmacht. Groß und stark und tapfer sein und eine Spinne töten, das ist eine Sache. Das erwartet man von einem Mann. Aber die, die ihren Frauen hinterherdackeln, wenn sie Tangas und Push-up-BHs kaufen, das ist eine ganz andere Klasse von Männern. Wenn man sie echt auf die Probe stellen will, braucht man ihnen nur die kleine rosa Tüte zum Tragen geben, die man in diesen Läden immer kriegt.«
    Ich war noch nie mit Ranger zusammen einkaufen gewesen, deswegen weiß ich nicht, ob er den Victoria’s-Secret-Test bestehen würde. Morelli würde mit Pauken und Trompeten durchrasseln. Morelli steuert immer schnurstracks auf den nächsten Softeis-Stand zu, wenn ich den Namen Victoria’s Secret nur in den Mund nehme.
    »Keine Zeit«, sagte ich zu Lula. »Ranger holt mich um fünf Uhr ab.« Und er mag es gar nicht, wenn man ihn warten lässt.
    Punkt fünf Uhr fuhr Rangers Truck vor dem Kautionsbüro vor. Ich schnappte mir meine Umhängetasche und meine Jacke und ging nach draußen. Im selben Moment, als ich neben Ranger Platz nahm, sah ich, wie Tank aus der Reihe der parkenden Wagen ausscherte und sich davonmachte.
    »Ich dachte, mein Leibwächter ist

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