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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Soundso. Seinen Nachnamen habe ich vergessen. Die beiden waren dick befreundet. Nichts dahinter. Einfach nur gute Freunde.«
    Ich aß meinen Kuchen, Ranger trank seinen Kaffee. Keiner von uns beiden sagte etwas, bis wir das Café verlassen hatten und wieder in Rangers Truck saßen.
    »Scheiße«, sagte ich. »Scheiße. Scheiße. Scheiße.«
    »Ich habe ein Haus in Maine«, sagte Ranger. »Zu dieser Jahreszeit ist es ganz hübsch da.«
    Ein verführerisches Angebot. »Ist in der Nähe ein Einkaufszentrum mit den üblichen Markenläden? Ist eine Cheesecake Factory in der Nähe? Ein Chili’s?«
    »Es ist eine sichere Bleibe, Babe. Es liegt an einem See im Wald.«
    Oh, Mann. Grizzlys, Mücken, wilde Waschbären und Spinnen. »Danke für das Angebot, aber ich glaube, ich muss absagen. Sag Tank nur, er soll mich nicht aus den Augen verlieren.«
    Ranger legte den Gang ein, bog an der nächsten Kreuzung ab, fuhr zwei Straßen weiter, die Market hinunter, und hielt vor einer alten viktorianischen Hütte an. Der Eingang war nicht verschlossen und führte in einen kleinen Hausflur. Sechs Briefkästen säumten die Wand, dahinter erklomm ein gedrechseltes Mahagonigeländer entlang einer breiten Treppe den ersten und zweiten Stock. Der Läufer war verschlissen, die Wandfarbe ausgebleicht, in den Ecken blätterte sie ab. Hausflur und Treppe allerdings waren sauber. In einer Steckdose an der Scheuerleiste steckte ein Duftspender und versprühte Zitronenfrische, die sich mit der natürlichen Muffigkeit des Hauses vermischte.
    Wir suchten die Namen auf den Briefkästen ab und fanden Carl Rosen, Apartment 2 B. Beide wussten wir, dass die Chancen, ihn anzutreffen, schlecht standen, aber wir gingen trotzdem hoch und klopften an seine Tür. Keine Antwort. Wir klopften an der Tür gegenüber. Ebenfalls keine Antwort.
    Es wäre ein Leichtes gewesen, die Adresse von Carl Rosens Arbeitgeber ausfindig zu machen, aber die meisten Menschen reden am Arbeitsplatz nur ungern über Privates. Besser, wir warteten ab und erwischten ihn später bei sich zu Hause.
    »Was jetzt?«, fragte ich Ranger.
    »Ich möchte gerne Bart Cones Haus durchsuchen. Es ist leichter, wenn ich es alleine mache, deswegen bringe ich dich zurück zum Büro. Ich hole dich nach fünf Uhr ab, dann versuchen wir es noch mal bei Rosen.«

8
    Mrs. Apusenja war gerade im Büro, als mich Ranger bei Vinnie absetzte. Sie thronte auf dem Sofa, Arme vor der Brust verschränkt, die Lippen fest zusammengekniffen.
    Als ich eintrat, sprang sie auf und zeigte mit dem Finger auf mich. »Sie!«, sagte Mrs. Apusenja. »Was machen Sie den ganzen Tag? Suchen Sie nach Samuel Singh? Suchen Sie nach dem armen kleinen Buuh? Wo sind die beiden? Warum haben Sie sie noch nicht gefunden?«
    Connie verdrehte die Augen zur Decke.
    »Hunh«, ließ sich Lula hinter ihrem Aktenschrank vernehmen.
    »Ich suche erst seit zwei Tagen …«, verteidigte ich mich.
    »Heute ist der vierte Tag. Soll ich Ihnen sagen, was ich glaube? Ich glaube, Sie wissen gar nicht, wie Sie vorgehen sollen. Ich möchte, dass jemand anderes auf den Fall angesetzt wird. Ich verlange jemand anderen.«
    Wir alle sahen hinüber zu der Tür, die zu Vinnies Arbeitszimmer führte. Die Tür war verschlossen, hinter der Tür herrschte Stille.
    Connie stand auf und klopfte an. Keine Antwort. »He!«, rief Connie. »Mrs. Apusenja will dich sprechen. Mach die Tür auf.«
    Noch immer öffnete sich die Tür nicht.
    Connie kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück, holte einen Schlüssel aus der mittleren Schublade und schloss damit Vinnies Tür auf. »Du hast mich wohl nicht gehört«, sagte sie, durch den Spalt spähend, die Faust in die Hüfte gestemmt.
    »Mrs. Apusenja will dich sprechen.«
    Vinnie kam an die Tür und setzte ein schmieriges Lächeln für seine Klientin auf. »Nett, dass Sie gekommen sind«, sagte er. »Haben Sie neue Informationen für uns?«
    »Ja, allerdings. Die Information lautet, dass ich mich an die Presse wenden werde, wenn Sie Samuel Singh nicht finden. Ruinieren werde ich Sie. Wie steht jetzt meine Nonnie da? Die Leute fangen an zu tuscheln. Außerdem schuldet er mir zwei Wochenmieten. Wer wird mir den Verlust ersetzen?«
    »Natürlich werden wir ihn finden«, sagte Vinnie. »Ich habe meinen besten Mann damit beauftragt, und Stephanie hilft ihm.«
    »Sie sind eine Pestbeule und eine Niete in Ihrem Beruf«, schimpfte Mrs. Apusenja und verließ den Raum.
    »Wie lange bin ich jetzt schon im Geschäft? Seit Jahren,

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