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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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einem Drittel gehörte, aber es war ein ziemlich gutes Drittel.
    Mein alltäglicher Kampf gegen das Verbrechen fängt immer später an als Morellis. Als ich in die Küche spazierte, war Morelli längst zur Arbeit aufgebrochen. Ich setzte Kaffee auf und warf eine tiefgekühlte Waffel in den Toaster. Auf dem Tisch lag die Morgenzeitung. Ich überflog sie. Über eine Wasserleiche im Delaware stand aber nichts geschrieben.
    Ich goss mir einen Becher Kaffee ein und taperte ins Wohnzimmer, machte die Tür auf, hielt links und rechts die Straße entlang Ausschau nach Tank. Tank war nicht in Sicht. Was nicht hieß, dass er nicht da war.
    Ich rief Ranger an und sagte ihm, dass ich eine neue E-Mail erhalten hatte. »Du hast Carl Rosen nicht zufällig heute Morgen schon gesehen, oder?«, fragte ich ihn.
    »Nein. Sein Auto ist nicht aufgetaucht, und zur Arbeit ist er auch nicht gekommen.«
    »Steht Tank draußen vorm Haus? Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Er hat dich aber schon gesehen. Er meint, du siehst schrecklich aus.«
    »Ich habe noch nicht geduscht. Kann sein, dass meine Frisur noch nicht gesellschaftsfähig ist.«
    »Es muss schon ganz schön schlimm kommen, um Tank Angst zu machen«, sagte Ranger. Und weg war er.
    Ich duschte und zog die volle Haarkur durch: erhitzte Lockenstäbe, Gel, das ganze Drum und Dran. Ich zupfte mir die Augenbrauen mit einer Pinzette, lackierte mir die Fußnägel und verbrachte eine geschlagene Stunde mit meinem Make-up. Dann streifte ich mir ein blumengemustertes Kleidchen über und ergänzte es mit einem elastischen, kleinen, gehäkelten Top. Ich war ein Jersey Girl, vom Scheitel bis zu den Riemchensandalen mit den zwölf Zentimeter hohen Absätzen. Ich musste ja nicht nur eine Imagekorrektur für Tank vornehmen, es wäre doch auch verdammt peinlich, sollte ich heute sterben und meine Pediküre ließe zu wünschen übrig.
    Klackernd stolzierte ich aus dem Haus, meine große Umhängetasche aus Leder um die Schulter gehängt und begab mich mit meinem Escape ins Büro. Ich sah umwerfend aus, aber in der Fußbekleidung konnte ich unmöglich laufen, deswegen hatte ich Turnschuhe in meinem Beutel … für den Fall, dass ich einen Bösewicht jagen musste.
    Gerade als ich in die Hamilton einbog, rief Andrew Cone an.
    »Ich hätte da etwas für Sie«, sagte er. »Es ist echt gut. Könnten Sie vorbeikommen?«
    Andrew hörte sich aufgeregt an. Vielleicht war ja heute mein Glückstag. Super!
    Connie saß an ihrem Schreibtisch, als ich zur Tür hereingerauscht kam. »Oha!«, sagte sie. »Aufgedonnertes Haar und volle Kriegsbemalung, Stöckelschuhe und ein Barbie-Shirt. Hast du was am Laufen?«
    »Ist zu kompliziert, um es zu erklären.« Ich verstand es ja selbst nicht. »Wo ist Lula?«
    »Unterwegs. Sie macht immer noch ihre Fleischdiät, hat innerhalb einer halben Stunde ihre ganze Tagesration verschlungen. Jetzt ist sie zu Fuß zum Coffee Shop gelaufen, um sich noch ein paar Scheiben gebratenen Speck zu holen.«
    »Zu Fuß? Bis zum Coffee Shop? Das ist zwei Straßen weiter! Lula geht doch sonst nie zu Fuß.«
    »Sie hat ihr Auto hinterm Haus abgestellt und jemand hat es zugeparkt. Wahrscheinlich hat sie sich gedacht, zu Fuß ist sie schneller da.«
    »Sie muss wirklich Entzugserscheinungen haben.«
    »Sie war nicht davon abzubringen.«
    Ich latschte zur Tür, sah auf die Straße und entdeckte Lula am Ende des Häuserblocks. Sie ging ziemlich zügig in ihren Via-Spiga-Stöckelschuhen, eine weiße Papiertüte mit dem Imbiss gegen die Brust gepresst. Dicht hinter ihr her trotteten zwei Hunde, ein Beagle und ein Golden Retriever. Ein dritter Hund überquerte die Straße und gesellte sich zu dem Rudel. Alle zwei, drei Schritte drehte Lula sich um und rief den Hunden irgendwas zu. Sie hatte nur noch wenige hundert Meter, da schnappte der Beagle nach der Tüte, und Lula kreischte vor Schreck auf und fing an zu rennen.
    »Nicht rennen«, schrie ich. »Das macht es nur noch schlimmer. Die Hunde denken, das wäre ein Spiel.«
    Jetzt schnappten sie nach ihren Fersen und bellten laut.
    »Tu doch irgendwas!«, rief Lula. »Erschieß die Köter!«
    »Lass die Tüte fallen! Die Hunde wollen nur den Speck!«
    Lula sprintete jetzt mit hochgezogenen Knien und wedelnden Armen. Sie trug ein knappes schwarzes Röckchen aus Spandex, das bis zur Taille hochgerutscht war und führte Hamilton Avenue damit vor, wie man auch als starke Frau in einem roten Seidentanga würdevoll aussehen kann.
    »Mach die Tür auf!«, rief

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