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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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und ich standen unmittelbar hinter ihr, und wir reagierten genauso.
    Der Hund hatte das Zimmer total verwüstet. Die Kissen waren angebissen, die Decke zerfetzt, von der Matratze fehlte eine Ecke. Und überall lag Toilettenpapier herum.
    Connie machte die Tür hinter uns zu und schloss ab.
    »Nur keine Panik. Wahrscheinlich ist alles halb so schlimm. Die Matratze ist Billigware, die Decke auch, oder? Und so ein Kissen kann nicht viel kosten.«
    »Oje«, sagte Lula. »Ich glaube, er hat auf das Fernsehkabel gepinkelt und einen Kurzschluss ausgelöst. Das ist ja, als wäre man mit einer Heavy-Metal-Band auf Tournee.«
    Buuh saß auf dem Bett und wedelte mit dem Schwanz.
    »Guckt doch mal«, sagte ich. »Ist er nicht süß? Ich glaube, es tut ihm Leid. Er guckt, als täte es ihm Leid.«
    »Ich finde, er sieht zufrieden aus«, sagte Lula. »Als würde er lachen. Ich bin froh, dass wir den kleinen Kerl gerettet haben. So einen wie den hat dieses aufgeblasene Stück Affenscheiße Mrs. Apusenja verdient.«
    »So lange waren wir doch gar nicht weg«, sagte Connie.
    »Wie kann so ein kleiner Hund nur so viel Unheil anrichten?«
    »Wahrscheinlich ist er ängstlich«, sagte Lula. »Er hat viel durchgemacht, der Arme. Er wurde gehundenappt und all so was. Guckt doch mal, was für ein liebes Schoßhündchen er ist. Vielleicht kriegt er auch gerade die ersten Zähne. Jedenfalls hat er die Blumen nicht gefressen. Ist doch schön, wenn man nach Hause kommt, und frische Blumen stehen auf dem Tisch.«
    »Die hat der Serienmörder geschickt! Das sind Todesblumen!«, sagte ich.
    »Ja, ja, aber schön sind sie trotzdem«, sagte Lula.
    Ich sah auf die Uhr. Ich musste packen. »Es bleibt nicht mehr viel Zeit zum Aufräumen«, sagte ich.
    »Ich habe einen Vorschlag«, sagte Connie. »Wir checken aus, und alles geht auf Vinnies Rechnung.«
    »Seht ihr?«, sagte Lula. »Der Hund bringt uns nur Glück. Wir wälzen alles auf Vinnie ab, weil der Hund so clever war und das Hotelzimmer gefressen hat. Das nenne ich eine positive Erfahrung machen. Das ist sowieso meine neue Lebenseinstellung. Nur noch positive Erfahrungen machen. Deswegen fahre ich auch mit dem Auto nach Hause.«
    »Bist du verrückt?«, sagte Connie. »Dazu braucht man mehrere Tage.«
    »Egal. Ich steige in kein Flugzeug mehr. Die Fliegerei ist kein Vergnügen. Man wird durchsucht, man hat Hunger unterwegs, und immer muss man Schlange stehen. Ich stehe sonst nie Schlange. Das gehört auch zu meiner neuen Lebenseinstellung. Keine Schlangen. Außerdem kann ich Buuh mitnehmen, wenn ich mit dem Auto fahre. Ich und Buuh machen die Fahrt zusammen. Ich bin schon ganz aufgeregt deswegen. Als Kind wollte ich immer einen Hund haben, aber es ist nie dazu gekommen. Ich habe schwer unter Hundeentzug gelitten.«
    »Ich habe nichts dagegen«, sagte Connie. »Wenn du Buuh mitnimmst, bleibt uns viel Stress erspart. Wir brauchen ihn nicht in eine Kiste zu stecken und ins Flugzeug zu tragen.«
    Ich rief die Hotelgarage an und ließ den Wagen vorfahren. Lula gab ich das Pfefferspray und den Elektroschocker und zweihundert Dollar. Connie stiftete noch einmal hundertfünfzig. Mehr Geld konnten wir nicht zusammenkratzen. Wir verluden Lula, Buuh und Lulas Gepäck in den Wagen und winkten zum Abschied.
    »Noch weiß ich nicht, ob das klug von ihr war oder saublöd«, sagte Connie.
    Jetzt waren wir nur noch zu zweit, und jede von uns hatte eine geladene Pistole in der Tasche. Vor einer Snackbar blieben wir stehen, kauften Proviant und kehrten aufs Zimmer zurück, um weiterzupacken.
    Bei mir war das einfach. Alle Hotelseifen und -shampoos aus dem Badezimmer einsammeln und ins Bordcase werfen. Mit Connies Gepäck war es etwas komplizierter.
    »Oh, Scheiße«, sagte sie. »Guck mal.«
    Sie hielt das Hochzeitsfoto in der Hand. In der linken unteren Ecke waren Hundebissspuren zu sehen.
    »Hast du den Typen wirklich geheiratet?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht. Ich kann mich an nichts erinnern.« Sie schloss die Augen und stöhnte. »Lieber Gott, mach, dass ich keinen Elvis-Imitator geheiratet habe.«
    »Es muss doch eine Möglichkeit geben, das herauszufinden«, sagte ich. »Es muss Unterlagen geben, Schriftstücke. Wahrscheinlich kannst du die Eheschließung für ungültig erklären lassen.«
    Es klopfte an der Tür, und Connie und ich packte die Panik, es könnte das Zimmermädchen sein. Ich sah durch den Spion und erkannte Eriks Partner, nach Rangers Beschreibung jedenfalls musste er es sein. Der Mann

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