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Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Titel: Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Hottenrott
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wahrlich nur von Soldaten verlangte.
    Ich wollte diesen Kindern so viele Fragen stellen und ihnen klar machen, dass sie irgendwann gerettet werden, aber das konnte ich nicht vor dieser Frau tun. Ich musste meine Tarnung bewahren. Sollte diese auffliegen, würden sie mir sicher all diese Kampfmaschinen auf den Hals hetzen und das wäre wohl tödlich.
    Als ich diese Kinder unten im Trainingsbereich beobachtet habe, fiel mir auf, dass sie exzellent ausgebildet waren. Niemals zuvor habe ich so pr äzise und mächtige Waffen gesehen.
    Wozu auch immer sie dienten, die Union plante etwas Großes mit ihnen.
     
     
     
     
    Der Flug zur Psychiatrie, in der sich Bloomquvist befand, dauerte nicht allzu lange.
    „Soll ich dem Personal Bescheid geben, dass sie in wenigen Minuten eintreffen?“, fragte der Pilot des Gleiters.
    Maximilian sah wie immer verträumt aus dem Fenster. „Sagen sie ihnen, sie sollen ihn in eine Zelle bringen. Ich möchte mit ihm ungestört sprechen können.“
    Der Pilot war wie so oft von Maximilians Wunsch verwirrt. Immerhin begab sich der Präsident mit einem solchen Verhör in eine große Gefahr. Bloomquvist, so dachte sich der Pilot, wurde sicher nicht umsonst in eine psychiatrische Klinik eing ewiesen. Und dennoch folgte er dem erteilten Befehl.
    Das Klinikgebäude war schon gut sichtbar. Es war eine etwas ältere Klinik, die früher einmal ein Krankenhaus gewesen ist. Doch nach der Umse tzung des Gettoaufbaus wurde ganz Europa restrukturiert und viele wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser wurden in die Innenstädte verlegt.
    Direkt vor dem Gebäude befand sich ein kleiner Park, in dem sich auch eine große Freifläche für landende Gleiter und Hubschrauber befand.
    Und langsam sank Maximilians Gleiter auf genau diesen Platz zu. Das Gefährt hatte kaum auf dem Boden aufgesetzt, da sprang der Präsident auch schon heraus.
    Mit schnellem und zielgerichtetem Schritt b ewegte er sich auf das Gebäude zu. Die zahlreichen Wachen, die sich überall im Park verteilt befanden, salutierten zackig, als sie den Führer der Europäischen Union erblickten. Kein alltäglicher Moment.
    Er stieß die Eingangstür schwungvoll auf. Je n äher er seinem Ziel kam, desto mehr stieg in ihm wieder diese Wut auf.
    „Ah, Präsident Maximilian“, begrüßte ihn ein großer und kräftig gebauter Mann direkt am Ei ngang. Er trug einen weißen Anzug und hatte ein lächerlich wirkendes Monokel in seinem rechten Auge. „Ich begrüße sie in meiner Klinik für psychiatrische Patienten.“
    Maximilian reichte ihm die Hand zur Begrüßung. „Es freut mich auch sehr. Ich hoffe, sie haben schon gehört, dass ich Lars Bloomquvist sprechen will?“
    Der Mann nickte freudig. Irgendwie wirkte er auch etwas verwirrt. „Folgen sie mir!“
    Seine Schuhe verursachten ein Klacken auf dem hölzernen Boden. Mit gemächlichem Schritt ging er dem Präsidenten voraus.
    „Wünschen sie später noch einen Rundgang durch unsere Psychiatrie?“
    „Nein, danke. Ich bin wirklich nur hier, um mit Herrn Bloomquvist zu sprechen.“
    „Und sie sind sich ganz sicher, dass sie allein mit ihm sprechen wollen? Ich muss darauf hinweisen, dass wir dann nicht für ihre Sicherheit garantieren können.“
    „Keine Sorge, ich weiß mich zu verteidigen.“
     
     
     
     
    Man brachte Bloomquvist in eine separate Zelle. Außerdem verriet man ihm noch immer nicht, wer ihn besuchen würde.
    Dieser Raum war sehr grell ausgeleuchtet und in der Mitte stand ein einzelner Plastikstuhl. Der Pfleger schubste Bloomquvist mehr oder minder auf diesen Stuhl. Und ohne einen weiteren Ko mmentar verließ er die Zelle wieder.
    Die Tür sprang ins Schloss und man hörte noch das charakteristische Geräusch, wenn man eine Tür von außen abschloss.
    Bloomquvist fragte sich, ob dies eine Art Folter werden sollte. Vielleicht wollte man ihn solange dazu zwingen, in diesem Raum zu bleiben, bis er wahnsinnig wird.
    Er hörte nichts. Nicht einmal die Rufe der and eren Insassen waren hier zu vernehmen, lediglich ein leises Surren, das durch die Lampe verursacht wurde, lag in der Luft.
    Bloomquvist konzentrierte sich auf seinen Atem. Er musste trotz dieser merkwürdigen Situation konzentriert bleiben, seine Sinne mussten g eschärft bleiben. Dabei verfiel er fast schon in einen meditativen Zustand.
    Und dann hörte er Schritte. Das einzige G eräusch, das man hier drinnen, neben dem Surren, hören konnte. Mehrere Leute schienen sich vor der Tür zu versammeln, aber sie sprachen

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