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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Temperatur um weitere vier Grad senkt – na ja, du weißt so gut wie ich, was das heißt.“
    Gildoran wußte es. Er ging zu der jungen Navigatorin hin und beugte sich über sie. Als er sie berührte, fühlte sie sich kalt an wie eine Leiche, aber der Monitor, der auf ihrem Brustkorb befestigt war, zeigte noch eine schwache Herztätigkeit. Ihre Körpertemperatur lag inzwischen bei 34,78 Grad und senkte sich weiter.
    „Solange sie noch schlucken konnten, habe ich ihnen ständig heiße Getränke eingeflößt“, sagte Gilnosta. „Gilbeth kann nicht schlucken, aber vielleicht heißen Kaffee oder Milch mit einem Schlauch…“ Wieder seufzte sie. „Raban ist noch bei Bewußtsein. Das darf er nicht verlieren. Doran, geh hin zu ihm und versuche, ihn dazu zu bringen, noch etwas Heißes zu sich zu nehmen.“
    Der große Techniker lag unter einem Berg von Elektrothermal-Decken, zitterte aber trotzdem. Er flüsterte Gildoran heiser zu:

„Ich habe ein Gefühl, als hätte ich einen Spaziergang im Weltraum ohne Raumanzug gemacht – beim absoluten Nullpunkt.“
    „Die Thermaldecken sind so hochgedreht, daß sie dir fast die Haut verbrennen, Raban“, sagte Gildoran voller Sorge, überprüfte sie und zog seine Hand in automatischem Reflex zurück. „Es wäre eigentlich sicherer, wenn wir sie ein wenig kleiner stellen würden. Deine Haut rötet sich schon. Tut dir das nicht weh?“
    „Weh? Nein, ich spüre sie überhaupt nicht. Ich habe ein Gefühl, als würde ich im Freien liegen…“ Er klapperte mit den Zähnen. „Ich mußte hier hochkriechen – der Sprechanlage konnte ich keinen Ton entlocken…“
    „Hier“, sagte Doran und hielt ihm ein heißes, gezuckertes Getränk an die Lippen. „Der Zucker wird dich aufwärmen, selbst wenn es die Decken nicht schaffen.“ Raban machte ein angeekeltes Gesicht, tat das aber so schwächlich, daß Gildoran davon geängstigt war. Der Techniker war so ein energischer, vitaler Mann, und da lag er nun und zitterte, hilflos wie ein Baby. „Das Zeug schlucke ich schon so lange, daß es mir aus den Ohren wieder herausläuft und ich schaffe es nicht einmal, meine Blase zum Urinieren zu bringen, so sehr friere ich! Wenn ich noch mehr trinke, dann platze ich!“
    Gildoran biß die Zähne zusammen und versuchte, seine Besorgnis nicht zu zeigen. Das war ein weiteres Symptom, das sehr ernst war.
    „Versuche, dir darüber keine Gedanken zu machen. Trink das, Raban – du brauchst die Körperwärme dieser Kalorien“, ermahnte er ihn, „und wenn es dir zu sehr zu schaffen macht, können wir dir mit einem Katheder Erleichterung verschaffen –
    aber die Wärme brauchst du.“
    Raban brummelte zwar weiter in sich hinein, schluckte aber gehorsam das heiße Getränk. „Es fühlt sich warm an, während es hinunterläuft“, beklagt er sich, „aber im Magen liegt es wie ein Eisklumpen. Außerdem ist mir ganz schwindlig, als hätte ich nichts verdaut, als sei bei mir der Stoffwechsel völlig zum Stillstand gekommen.“ Nach einer Pause beklagte er sich wieder: „Kannst du die Decken nicht ein wenig höher einstellen? Nur ein wenig? Ich erfriere – ich sterbe an der Kälte!“
    Das war das Problem, dachte Gildoran besorgt, während er die Tasse an ihren Platz zurückstellte. Als er Gilnosta von der Unterhaltung berichtete, seufzte sie und schüttelte den Kopf.
    „Gilmarlo beschwerte sich über die gleichen Symptome, bevor sie das Bewußtsein verlor“, sagte sie und sah zu der reglosen Gestalt des Kapitäns hinüber. „Ich habe es bei ihr mit einem Katheder versucht. Doran, du wirst es nicht glauben, aber als wir ihr den Urin abgezogen haben, war er kalt. Kalt, in ihrem Körper!“
    „Es ist so, als würde etwas in ihrem Körper die Wärme herausziehen“, sagte Gildoran. Gilnosta nickte. „Es hat auf jeden Fall den Anschein. Irgend etwas scheint ihnen die Körperwärme direkt aus den Zellen abzuziehen.“ Gilbeth starb eine Stunde später. Sie rührte sich nicht, aber nach dem Monitor hörte ihr Herz einfach auf zu schlagen, und ihre Hirnwellen verflachten sich. Gilnosta verordnete Quarantänemaßnahmen für ihren Körper für den Fall, daß sich die Ansteckungsgefahr nach dem Tod steigern sollte. Bevor dieser Tag auf dem Schiff zu Ende war, starb der Kapitän.
    Gilraban versank in Bewußtlosigkeit, seine Körpertemperatur senkte sich langsam und stetig, um ein Zehntelgrad nach dem anderen, aber unaufhaltsam. Er starb im Verlauf der Nacht.
    „Nach Höllenwelt hatte ich schon gedacht, wir

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