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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hat nicht genug Wasser für Schnee“, sagte Gildorric, der mitgekommen war, um das Gelände geologisch auszuwerten. „Ich glaube aber, wenn es genug davon gäbe, würde es schneien.“
    „Na, da können wir ja froh sein, daß wir unsere Thermalanzüge haben“, sagte Ramie und lächelte. Gildoran sah sich ihr dreieckiges Gesicht und ihre leicht schrägstehenden Augen an und dachte, daß sie vor zwanzig Jahren der kleinen Hexe in der Kinderstation sehr ähnlich gesehen haben mußte. Er hatte sie gern und kannte sie gut, und es war schön, wieder mit ihr zusammenzuarbeiten, nachdem er ein Jahr verbannt von fast allen Erwachsenen im Schiff verbracht hatte.
    Gilrae untersuchte eine von den Pflanzen genauer. „Denkt mit daran, daß Gilmerrit Pflanzenproben haben will“, erinnerte sie sie, und Gildoran beugte sich herab, um sie sich genauer anzusehen.
    „Eine Art Knollengewächs, nicht wahr? Ich muß allerdings zugeben, daß ich von Biologie nicht allzuviel Ahnung habe.

    Ich hatte gedacht, daß Knollengewächse unterirdisch wachsen.“
    „Das tun die meisten auch, besonders die Pflanzen, die Nahrung liefern“, sagte Gilrae, „aber ich nehme an, daß die letzten Überlebenden dieser Pflanzenart Luftwurzeln und Luftknollen entwickelt haben, als der Boden hier immer weniger hergab. Gildoran, würdest du bitte recht viele Proben davon mitnehmen, falls du genug Platz in deiner Tasche hast?
    Wir sollten uns auch noch nach anderen Arten umsehen. Sie könnten sich auf anderen Planeten mit wüstenähnlichen Bedingungen als nützlich erweisen.“
    „Du hast sie also schon auf Eßbarkeit untersucht?“ Gilrae nickte. „Gilmerrit hat eine Reihe von zwölf Tests durchgeführt. Sie haben einen hohen Proteingehalt und würden sich sehr gut für den Anbau in trockenen Gebieten eignen, weil sie ihre Nährstoffe aus der Luft beziehen. Ich nehme an, daß sie in einer Welt mit mehr Feuchtigkeit besser schmecken würden“, fügte sie noch hinzu und schnitt eine von den weißen Luftknollen auf, zerteilte sie in kleine Würfel, die sie den anderen zum Probieren anbot. Gildoran verzog das Gesicht.
    „Für die Kinderstation sind sie vielleicht ganz gut – sie sind fast völlig geschmacklos“, sagte er.
    „Nichts für Feinschmecker, soviel ist sicher“, meinte Gildorric und kaute auf dem festen faden Würfel herum. „Ist aber gut zu wissen, daß es hier unten etwas gibt, was wir essen können, wenn es sein muß.“
    „Ich halte mich an die Rationen“, sagte Gildoran, „aber ich nehme an, wir könnten es durch den Synthesizer schicken und sehr gutes Essen daraus machen. Vielleicht schmeckt es ja schon gut, wenn man es kocht und zerdrückt und es mit vielen Gewürzen ißt.“
    Gilrae sah sich prüfend um. „Gildorric, ich nehme an, du willst Bodenproben…“

    „Ja, und den Fels muß ich untersuchen“, sagte Gildorric.
    „Gilraban und Gilmarti sind der Meinung, daß die Ruinen da…“ – er machte eine Handbewegung zum Horizont, gegen den sich niedrige felsenähnliche Konturen abhoben – „…ein guter Standort für den ersten Transmitter wären. Die ersten Touristen hätten eine interessante Aussicht, und er würde Archäologen anziehen. Wir sollten das von der Zentrale prüfen lassen, damit wir Mittel für eine weitere Untersuchung bekommen. Vielleicht bekommen wir etwas über die normale Gebühr hinaus, weil wir etwas gefunden haben, was von besonderem wissenschaftlichem Interesse ist.“
    „Hört sich gut an, die Idee“, stimmte ihm Gilrae zu. „Ich kümmere mich um biologische Proben. Ich nehme Doran mit, der kann die Taschen tragen. Wahrscheinlich ist es die Mühe nicht wert, einen mechanischen Servo einzurichten – soviel brauche ich nicht. Ramie, hast du schon etwas Besonderes vor?“
    Ramie schüttelte den Kopf. „Ich bin nur für den Transport zuständig“, sagte sie lachend. „Ich habe hier nichts zu tun, bis wir wieder aufbrechen wollen. Ich gehe mit euch und helfe beim Tragen. Dann kann ich mir ja mal die Ruinen ansehen.“ Sie sah sich nach den anderen um. „Es sei denn, ich werde hier von Dorric und euch anderen gebraucht…“
    Gildorric schüttelte den Kopf. Er und seine Mannschaft waren bereits damit beschäftigt, schwere Maschinen aufzubauen.
    „Wir veranstalten hier nur Bohrungen und überprüfen das Gelände seismologisch, um zu sehen, ob wir hier mit einer Station sicher sind.“
    „Vielleicht sollte ich bleiben“, meinte Gildoran zögernd. „Ich soll den Standort aufgewachsenen Fels

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