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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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tat.
    „Gehen wir auch runter?“ fragte Giljodek.
    „Vielleicht später, wenn da unten alles aufgebaut ist“, sagte Gildoran. „Zur Zeit gibt es da nichts als kleine Nagetiere und noch etwas, das in der Wüste heult und wie kleine Affen aussieht.“
    „Heulen Affen?“
    „Diese schon. Sie haben in ihrer Kehle einen großen Luftsack, der vibriert, so daß man sie unheimlich weit hören kann. In ein paar Tagen haben wir auch Bilder von ihnen. Ich werde Gilrae bitten, sie zu euch herunterzuschicken.“ Er sah sich um. „Euer Essen steht auf dem Tisch, Kinder.“
    „Mit uns essen“, bat das Baby auf seinem Schoß.
    „Nein, danke. Ich esse oben. Da arbeite ich jetzt“, sagte Doran sanft. „Aber ich setze mich hier zu euch und sehe euch beim Essen zu – ist das recht?“
    Nach dem Essen klammerte sich sein Liebling an ihn und verlangte, von ihm gebadet zu werden. Es stellte sich für ihn heraus, daß es ihm ausgesprochen Spaß machte, den kleinen, zappelnden rosigen Körper zu baden und abzutrocknen.
    Nachdem er damit fertig war, bestand sie darauf, ihm die Trommeln und Kastagnetten zu zeigen, die sie ihm mit einem deutlichen Gefühl für Rhythmus vorführte. Als sie müde wurde, saß er bei ihr und streichelte sie. Er bemerkte überrascht, daß er ein ruhiges und zufriedenes Gefühl in sich spürte.
    „Kommst du morgen?“
    „Morgen nicht, Kleine. Morgen gehe ich zu dem großen Planet hinunter, von dem ich euch gerade erzählt habe.“
    „Was macht Doran da?“
    „Ich stelle dort einen Transmitter auf, damit wir zu anderen Welten reisen und schöne Sachen für kleine Mädchen mitbringen können“, sagte er und dachte dabei, daß es zu seinen ersten Besorgungen gehören würde, wenn der Transmitter aufgebaut war, eine Welt mit einem guten Musikladen aufzusuchen und dort ein Sortiment von einfachen Musikinstrumenten zu kaufen, die sie mit ihren Händen spielen konnte, bis sie groß genug war, um das Spiel auf der Harfe zu lernen, das Rae ihr beibringen wollte.
    Alle Kinder wollten, daß Doran sie in den Arm nahm und in ihre Hängematten legte – selbst die am wenigsten entwickelten von den Kleinen, die seinen Namen noch nicht richtig aussprechen konnten und „Doda“ lispelten. Als er die Kinder alle nacheinander in die Hängematte legte, entdeckte er, daß er sie alle auf verschiedene Art sehr gern hatte, aber aus irgendeinem Grund fühlte er sich der Kleinen mit den Mandelaugen am nächsten, der „kleinen Hexe“. Er fragte sich, wie das kam.
    Er erinnerte sich an eine lange Zeit während des dritten und vierten Monats ihres Lebens, als sie sich langsam von einer der Operationen erholte. Während dieser Zeit waren die anderen beiden gestorben, und er hatte gefürchtet, daß auch sie sterben würde. Gilban hatte nicht mehr allzuviel Hoffnung gehabt.
    Gildoran hatte sie Nacht für Nacht, als sie wach dalag und wimmerte, aufgenommen und herumgetragen, damit sie freier atmen konnte, oder er hatte sie stundenlang im Arm gehalten, während sie schlief, denn sie wachte auf und wurde unruhig, wenn sie den Trost seiner Berührung nicht spürte. Hatte dies das Band zwischen ihnen geschmiedet? Selbst jetzt, da sie gesund und kräftig, das größte und intelligenteste unter den Kindern war, war dieses Band noch vorhanden.
    Gut, er würde ihr ein paar einfache Musikinstrumente mitbringen. Es wäre gut für die Kinder, wenn sie alle eine musikalische Ausbildung bekommen würden, wenn auch nur eines von ihnen hochbegabt war. Darüber würde er mit Gilrae sprechen. Er verstaute die Kleine mit einem letzten Kuß in der Hängematte und drehte das Licht dunkler.
    Auf dem Weg zur Tür sagte er noch: „Wir sollten ihnen Namen geben, Puh. Sie zumindest hat das dringend nötig.“

    „Ich werde mit dem Kapitän darüber reden“, sagte der Puhbär.
    „Komm hier herunter, sooft du kannst, Doran. Du fehlst ihnen wirklich.“
    „Das werde ich“, versprach er, und es wurde ihm klar, daß er es ernst meinte.
    Das Landungsboot setzte mitten in der kahlen Wüste auf, und als sie ausstiegen, schüttelte sich Gildoran.
    „Es ist hier kälter, als ich gedacht hatte!“
    „Ich weiß nicht, warum“, sagte Ramie, „aber aus irgendeinem Grund denkt man gewöhnlich, daß es in einer Wüste heiß ist.
    Ich denke das übrigens auch.“
    „Wüsten gibt es aber in allen Temperaturen“, sagte Gilrae.
    „Heiß, kalt und alles, was dazwischen liegt. Die hier ist zumindest keine schneebedeckte Steppe!“
    „Der Grundwasserspiegel

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