Reise ohne Ende
Gilharts Gesicht gesehen hatte. Zufälliger Gehirnschlag.
Gildoran bemerkte, daß er vor Wut zitterte. Gilban! Verdammt sollte er sein! Nicht einmal er konnte das noch Zufall nennen!
Es dauerte nur Minuten, bis das Medizinerteam da war, und Minuten später lagen Gilmerrit und der Puhbär auf Bahren und wurden den Hügel hinuntergetragen. Gilban hatte Giltaro für tot erklärt und Doran angeboten, ihm Gilmarina aus den Armen zu nehmen, aber Doran sagte: „Ich kann sie genauso schnell wie du dorthin tragen“, und ging mit Riesenschritten den Hügel hinunter zur Medizinerkuppel.
Gilban beugte sich sofort über den Puhbär, während Gilnosta Marinas kleine Sandale auszog und sich bestürzt den blasenübersäten, geschwärzten Fuß anschaute. „Kosmos“, seufzte sie auf. „Das sieht aus wie eine Laserverbrennung! So etwas habe ich seit dem Krieg auf Matexi nicht mehr gesehen!“ Sie legte einen Verband um die entsetzliche Verbrennung, injizierte mit der Spray-Pistole ein schmerzstillendes Mittel und wandte sich Gilmerrit zu.
„Werden sie es überleben?“ fragte Gildoran.
„Gilmarina wird durchkommen“, sagte Nosta. „Der Kosmos allein weiß, ob sie von diesem Fuß jemals wieder etwas haben wird, aber sie wird durchkommen. Merrit – sie steht noch unter Schock. Wenn es uns gelingt, ihr darüber wegzuhelfen, dann dauert es keine Stunde mehr, bis sie uns berichten kann, was vorgefallen ist.“ Zu dem Puhbären aber sah sie hinüber und schüttelte den Kopf, und Gilbans Gesicht war sehr ernst.
„Das Gehirn ist schwer beschädigt. Selbst wenn er mit dem Leben davonkommt, wird er nur noch dahinvegetieren können“, sagte er.
„Es will mir einfach nicht gelingen, etwas gegen die Krämpfe zu tun. Ständig folgt einer auf den anderen. Ich fürchte, er wird das Bewußtsein nie wiedererlangen. Was ist mit ihnen geschehen, Kapitän?“
Gildoran brauchte einen Augenblick, bis er bemerkte, daß er gemeint war. „Ich weiß es nicht“, sagte er. „Ich habe nur die Schreie gehört und sie dann so vorgefunden. Ich glaube, Taro war schon tot.“
„Aber was war um sie herum? Hatten sie etwas berührt?“ Gildoran wollte ihm ins Gesicht schreien, daß er es gewesen war, der den Planeten als sicher erklärt hatte, daß Gilban allein für den Tod Taros und des Puhbären, für Gilmarinas Verletzung, die sie zum Krüppel machen würde, und für Gilmerrits schreckliche Wunde verantwortlich war. Ein Blick in das gequälte Gesicht des Mediziners verriet ihm jedoch, daß es nicht nötig war, ihm irgend etwas zu sagen. In diesem Augenblick erfuhr Gildoran den schlimmsten Teil des Kommandantenamts – letzten Endes trug der Kapitän alles auf seinen Schultern. Für die Verwundeten und Toten wäre es keine Hilfe, wenn er Gilban die Schuld gab. Er hatte sich ehrlich bemüht, sein Bestes zu tun. Das einzige, was er, Gildoran, jetzt noch tun konnte, war, Gilban zu helfen, denn seine Hilfe wurde gebraucht.
Er sagte schleppend: „Ich weiß es nicht, Gilban. Niemand weiß es. Vielleicht kann Gilmerrit es dir sagen, wenn sie wieder zu sich kommt. In der Zwischenzeit schicke ich ein Biologenteam in Raumanzügen dort hinauf. Sie sollen sich umsehen und versuchen herauszufinden, wer oder was für den Angriff verantwortlich ist. Da gibt es offensichtlich etwas, wovon niemand etwas gewußt hat.“ Er warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf Gilmerrit und ging hinaus, um die Befehle zu erteilen.
Er zögerte keine Sekunde, alle Kinder aus der Kinderstation auf die Samtfalter hinaufzuschicken, bis der wahre Hintergrund für den Zwischenfall bekannt war. Die Kinder waren ihre Zukunft, und sie durften nicht gefährdet werden. Die Mannschaft der Samtfalter war nun definitiv zahlenmäßig zu knapp, besonders deshalb, weil jemand Tag und Nacht für die Pflege der Opfer dazusein hatte. Giltaro betrauerte er tief und voller Schmerz. Das war eines von seinen Kindern. Mit ihnen hatte er den Sprung von der Brutstation durch die Galaxis gemacht. Nach den Operationen hatte er sie gepflegt, und er war dabeigewesen, wie zwei von ihnen gestorben waren, noch bevor sie einen Namen erhalten hatten. Jetzt war Taro tot, und die kleine Gilmarina war zwar mit dem Leben davongekommen, würde aber vielleicht ihr Leben lang ein Krüppel bleiben. Er hatte die Puhbären mit hinaufgeschickt. Er war sich völlig sicher: Was auch immer für den Tod von Gilhart und Gilharrad verantwortlich war, hatte auch den Puhbär niedergestreckt. Wahrscheinlich lag er im
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