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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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bin sicher, daß Merrit sich freut, wenn du kommst…“ Doch dann fuhr sie, in versöhnlicherem Ton, fort: „Und daß sich Gilmarina freuen wird, das weiß ich. Sie fragt schon dauernd: »Warum besucht Doran uns nicht mehr – hat er uns nicht mehr lieb?’“ Als er wegging, dachte er: Verdammt, jetzt denkt Ramie, ich habe nur nach einer Entschuldigung gesucht, damit ich mit Gilmerrit allein sein kann. So ein Blödsinn, wir leben zusammen – Entschuldigungen brauchen wir nicht. Außerdem haben wir einen Puhbär und zwei Kinder als Anstandswauwaus dabei!
    Der Weg, den sie genommen hatten, war ganz deutlich zu sehen. Er bildete eine natürliche Grenze zwischen den belaubten Büschen und den niedriger wachsenden Blumen. Er sah eine rosa Schleife auf dem Weg liegen und hob sie auf.
    Damit hatte er den Beweis, daß Marina auf diesem Weg gegangen war, dachte er. Sie liebte Rosa und verstreute ihre Sachen überallhin. Na ja, wenn er sie gefunden hatte, würde er sie ihr wieder umbinden.
    Nachdem er einige hundert Meter in den Wald eingedrungen war, hörte er Stimmen und ging in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Oder waren das die Insekten mit ihrem seltsamen hohen und zugleich brummenden Summen? Der Wald war voller Geräusche, und er fragte sich, wie die Puhbären das mit ihrem außergewöhnlichen scharfen Gehör –
    wie weit in das Spektrum der Geräusche hörten sie noch? –
    aushalten konnten. Er verspürte den Wunsch, sich selbst die Hände über die Ohren zu legen. Es schien außergewöhnlich viele Geräusche zu geben…
    Kosmos! Wer schrie da? Gildoran rannte auf den Laut zu. Sein Herz schlug ihm in plötzlichem wildem Schrecken bis zum Hals. Ein heller Schrei, der sich nach Marina anhörte… ein rauhes, schreckliches Geheul, wie er es noch nie gehört hatte…
    Schreie… Schreie… Er brach durch das Unterholz, und das Herz blieb ihm fast stehen.
    Eine schreckliche Szene bot sich seinem Anblick. Gilmerrit lag besinnungslos am Boden. Der große braunpelzige Puhbär wand sich mit einem der Kinder im Arm in Qualen, und ein entsetzliches, heulendes Stöhnen entrang sich seiner Brust.
    Hinter ihm lag ein schreiendes, strampelndes Bündel im rosa Overall – Gilmarina! Gildoran hörte sich beim Laufen selbst rufen. Er riß das schreiende, sich windende Kind in seine Arme. Sie schrie noch immer voll entsetzlicher Qual, und es dauerte eine Minute oder zwei, bis er erkannte, daß sie ihren kleinen rosabeschuhten Fuß umklammert hielt. Dann wurde sie mit einem letzten Schrei schlaff in seinen Armen.
    Sie atmete, aber der rosa Schuh war schwarz und hatte ein großes Loch. Gildoran spürte, wie die Übelkeit in ihm hochstieg. Er richtete sich auf und schrie um Hilfe. Marina hielt er noch immer in den Armen. Er wollte sie an sich drücken, wie wahnsinnig mit ihr zum Arzt rennen, aber auch die anderen gehörten zu seiner Mannschaft, und er konnte sie nicht zurücklassen. Er beugte sich über den zusammengekrümmten, stöhnenden Puhbär. Seine pelzbewachsenen Wangen waren vor Schmerz verzerrt, und seine beweglichen Lippen zurückgezogen, die langen, gelben Zähne entblößt. Er konnte kaum verstehen, was er stöhnte.
    „Mein Kopf… mein Kopf…“
    Ramie brach durch das Unterholz in die Lichtung und starrte sie entsetzt an. Gildoran brüllte zu ihr hinüber: „Bring die Kinder in die Kuppeln! Dann hol Gilban hierher und Tragbahren und ein Medizinerteam – sofort! Beeil dich!“ Ramie verschwendete nicht einmal Zeit, um Fragen zu stellen oder ihre Hilfe anzubieten. Sie rannte los. Gildoran nahm sanft das zweite Kind, Giltaro, aus den Armen des Puhbärs. Er war schlaff und leblos. Gildoran konnte nicht erkennen, ob er noch atmete oder nicht. Er kniete sich neben Gilmerrit und sah, daß ihre Augenlider flatterten. Sie starrte mit vor Schmerzen glasigen Augen zu ihm hoch und bewegte leicht ihren Kopf.
    „Meine Hand…“, flüsterte sie. „Brennt…“
    Ihre gesamte Hand war schwarz wie Gilmarinas Schuh. Sie stand offensichtlich unter Schock, aber er konnte nichts für sie tun. Gilmarina atmete, war aber bewußtlos, und Gildoran war froh, daß ihr der Schmerz erspart blieb.

    Giltaro atmete nun definitiv nicht mehr, und Gildoran konnte in der Brust des Kleinen nicht den leisesten Herzschlag ausmachen. Wenn es ihnen gelungen wäre, innerhalb von Sekunden einen Respirator oder einen Neurostimulator herzuschaffen… Das Gesicht trug den gleichen blauen Farbton und den verzerrten Ausdruck, den er am ersten Tag auf

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