Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
freigelassen. Waren dabei auch Fledermäuse?“
    „Fledermäuse?“ Gilbarni starrte ihn an, als sei er verrückt geworden. „Ich glaube, in der Überwinterungssektion sind ein paar Fledermäuse, bei der Ausrüstung für ökologische Nischen.
    Wenn sie wirklich gebraucht werden, kann ich von Gilmarlo von der Samtfalter einige auftauen und herunterschicken lassen. Von Fledermäusen ist die Rede, Sir? Die Dinger, die fliegen…“
    „…und im Dunkeln sehen können und sich durch von ihnen ausgestoßene Ultraschall-Schreie orientieren“, bestätigte Gildoran. „Genau die. Laß davon welche herunterschicken und außerdem einige Oszilloskope und ein Standardgerät zur Messung von Vibrationen, das mit einem Zusatzgerät für extrem langsame Schwingungen ausgestattet ist. Besorgt euch in der Zwischenzeit etwas zu essen, denn das wird heute noch ein sehr beschäftigungsreicher Tag werden.“ Gilraban sagte: „Wir haben jetzt die Meßgeräte für den Transmitter installiert, Kapitän. Sollen wir weitermachen?“ Gildoran schüttelte den Kopf. „Niemand verläßt die abgebrannte Fläche ohne Raumanzug“, sagte er. „Zuerst müssen wir meine Theorie überprüfen. Niemand nähert sich irgendeiner Pflanze auf diesem Planeten und Insekten genausowenig.“
    Gildorric runzelte die Stirn und versuchte, dem, was er da sagte, zu folgen. „Denkst du an den Ultraschallbereich? Aber…
    Marina und Merrit haben Verbrennungen, Doran. Gilhart und Harrad sind an einer Gehirnblutung gestorben, und Giltaro auch. Willst du sagen…“
    „Ich sage noch gar nichts“, sagte Gildoran. „Zuerst müssen wir es überprüfen, aber ich hätte es mir denken können, als ich hörte, daß Gilharrad mit dem tragbaren Sonargerät arbeitete –
    damit werden nämlich Ultraschallimpulse ausgestrahlt, die von massiven Felsschichten reflektiert werden. Ich habe jetzt die Vermutung, daß davon etwas erschreckt worden ist und zurückgeschlagen hat. Wenn ich recht habe, könnte das alles erklären. In einigen Stunden werden wir es wissen.“ Es dämmerte wieder, als sie in Raumanzügen zu der Lichtung hinter dem jetzt verlassenen Kinderlager gingen. Andere waren damit beschäftigt, die bunten Kuppeln zu zerlegen, so daß nur noch ihr Gerüst wie ein Skelett stehenblieb, durch dessen dreieckige Segmente das grüne Gebüsch und die Bäume deutlich sichtbar waren.
    Die Helme der Raumanzüge schirmten sie gegen alle Geräusche ab, sogar gegen die unheimlichen, schrillen Schreie der Fledermäuse in ihren Käfigen. In der Lichtung blieb Gildoran stehen und gab den anderen durch Zeichen zu verstehen, sie sollten nun die Tiere freilassen. Diese flatterten nacheinander in den dunklen Himmel und begannen dort zu kreisen. Gildoran stellte sich vor, wie sie ihre hohen Ultraschallimpulse ausschickten…
    Und dann hörten sie nacheinander auf zu flattern und begannen, ziellos und verwirrt umherzufliegen. Sie fielen nacheinander wie kleine Steine vor den Füßen der Späher in die Lichtung. Einige von ihnen bewegten sich noch schwach, andere waren bereits tot. Gildorric beugte sich über ein Oszilloskop und nickte grimmig.
    „Das dachte ich mir. In dem Augenblick, in dem sie anfingen, ihre Schallimpulse auszusenden, kamen die Schallwellen von überall her – sie sind nacheinander abgeschossen worden.
    Offensichtlich senden die Pflanzen hier – hauptsächlich die Tassenpflanzen, aber andere auch – ebenso wie einige von den Insekten Schallwellen mit einer Frequenz zwischen 30.000 und 100.000 Schwingungen pro Sekunde aus. Sie sind zum größten Teil ziemlich schwach, aber diese diamantähnlichen Kristalle in den Tassenpflanzen und wahrscheinlich noch in einigen anderen wirken wie piezoelektrische Kristalle in normalen elektrischen Geräten.“
    Gilraban sagte: „Das ist wohl auch der Grund dafür, daß der Transmittertest so schlecht ausgefallen ist.“
    „Ganz richtig. Hier gibt es zuviel freie Energie, von der wir nichts wußten und die wir nicht kompensiert hatten“, sagte Gilmarti. „Das ist also der Grund für die Todesfälle…“
    „Genau. Und die Gehirnschäden. Und die Verbrennungen.
    Schallwellen können in verschiedenen Frequenzen tödlich sein
    – und die hier waren sicher recht scharf gebündelt –, oder sie können Verbrennungen hervorrufen, die so schlimm sind wie von einem Laser“, bestätigte Gildoran.
    Gilraban sagte voller tiefer Verzweiflung: „Warum hat von uns niemand daran gedacht?“
    „Weil wir danach nicht gesucht haben“, gab

Weitere Kostenlose Bücher