Reise til helvete
dem Schiff sind, nehme ich erstmal ein Bad und lasse Champagner aufs Zimmer bringen“, fuhr Erik mit der Unterhaltung fort.
„Ich werde nur schlafen, essen und vögeln, nichts weiter“, erklärte Dylan.
„Also wie bisher“, fügte Thor hinzu. Sie lächelten sich abermals an.
„Ich gönn’ mir eine Massage.“ Tony grinste breit. „So eine richtig teure mit allem Drum und Dran.“
„Von einer Frau?“, hakte Erik nach.
Tony nickte. „Die machen das gut, einfühlsamer als Männer.“
„Na, ich weiß nicht …“ Dylan blieb skeptisch. Er dachte an die Massagen, die ihm Thor hatte zukommen lassen. „Männerhände sind kraftvoller …“
„Wo wir beim Thema sind …“ Erik griente. Offensichtlich machte ihm der Gedankenaustausch unter Freunden großen Spaß. „Wer hat es denn von euch schon mal mit einer Frau getrieben?“
Automatisch wanderten ihre Blicke zu Tony. Der bezog auch sofort Stellung: „Was seht ihr mich so an? Natürlich habe ich mit Mary geschlafen, sonst hätte ich keine Tochter.“
Er machte eine Pause. „Und davor waren es auch eher Frauen, mit denen ich ausgegangen bin, aber nicht viele.“
„Dann bin ich froh, dass du jetzt einen anderen Weg eingeschlagen hast“, säuselte Erik. Er beugte sich vor und sie küssten sich. Als Erik sich wieder zurücklehnte, musste er bei seinem Geständnis weiterhin grinsen: „Also ich hatte früher was mit Frauen und Männern … so querbeet, quasi, von allem etwas …“
Tony seufzte. Genauso eine Aussage wollte er nicht hören. War es wirklich so, wie Fahlstrøm gesagt hatte? War Erik Baardson ein Flittchen?
„Aber nun suche ich mir meine Partner schon etwas gezielter aus.“ Eriks Hand landete auf Tonys Oberschenkel.
„Also mit Frauen …“ Dylan schüttelte den Kopf. „Konnte ich nie … Werde ich wohl auch nie.“ Er versuchte, es sich vorzustellen. „Nein, echt nicht.“
Er drehte seinen Kopf, sah Thor neugierig an. „Wie sieht es bei dir aus?“
Thors Gesichtsausdruck wurde ernst. „Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich euch darauf eine Antwort gebe?“
Eine deutliche Aussage. Sie schwiegen. Thor ergriff seine Zigaretten, entzündete eine und stand auf, während er sich mit der freien Hand Taschenlampe und Fernglas angelte. „Ich seh’ noch mal nach dem Rechten.“
Dann verschwand er in Richtung Strand.
„Scheint nicht sein Lieblingsthema zu sein“, stellte Tony fest. „Kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendeine Frau auf so einen Typen stehen würde. – Ist schon schlimm genug, dass Dylan es tut.“
„Nun hör doch mal auf!“, giftete Dylan. „Hatten wir nicht abgemacht, gut miteinander auszukommen? Ständig ziehst du über ihn her …“
„Ich kann eben nicht anders.“
„Gib dir Mühe!“ Dylan ergriff auch eine Zigarette. Seine Schachtel war noch annähernd voll, das beruhigte ihn.
„Lasst uns die Stimmung nicht verderben“, schaltete sich Erik ein. „Es war gerade so interessant.“ Er dachte nach und hatte kurz darauf die nächste Frage parat: „Wer von uns hat wohl den größten Schwanz?“
„Oh, Mann, Erik!“, mäkelte Tony. „Was ist das denn für eine Frage?“
Sein Körper wippte hin und her. War es ihm unangenehm, darüber zu sprechen? „Wieso?“, entgegnete Erik. „Ich denke, das ist wohl die bedeutendste Frage im Hirn eines Mannes, oder nicht?“
Dylan lächelte süffisant. „Wie es bei mir aussieht, muss ich wohl nicht erklären … Ich bin zufrieden.“
Er zog an seiner Zigarette. War diese Äußerung fair? Erik wusste, wie er nackt aussah, und Tony wusste, dass der mit Dylan und Thor einen flotten Dreier hingelegt hatte. Das hatte in der Vergangenheit Probleme gebracht. Umso besser, dass Tony nichts von dem letzten Vorfall wusste. Dylan streifte Eriks wachsamen Blick. Was er wohl dachte?
Tony zögerte mit seiner Antwort. Ob er sich bildlich vorstellte, wie sie alle drei nackt aussahen? Selbst Dylan hatte er schon einige Male völlig unbekleidet gesehen.
„Ich hab’ sicher nicht den Größten, aber ich kann mich nicht beschweren“, sagte er schließlich. Mit einem Stock begann er, in der Glut herumzustochern. Kleine Funken flogen empor. „Zudem kommt es nicht auf die Größe an, sondern darauf, wie man ihn einsetzt.“
Dylan überlegte. Hatte er Tony je nackt gesehen? Wenn ja, dann sicher unbewusst, desinteressiert … Tony Wilson war sein Manager. Ein Tabu sozusagen, und zudem eine Person, die ihn rein körperlich gar nicht reizte. Er dachte an Thor.
Als
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