Reise til helvete
heran.
„Und nun?“ Tony und Erik halfen beim Anlegen. Dylan kletterte auf die Jacht. Thor blieb im Schlauchboot sitzen.
„Ich werde an Land fahren, mich umsehen und Hilfe holen. – Ihr wartet hier.“
„Willst du dich nicht erst einmal ausruhen?“, fragte Dylan besorgt.
Thor schüttelte den Kopf. „Ich hätte diese ganze Aktion gerne erledigt, bevor es dunkel wird.“
Er löste die Seile vom Boot und schmiss sie seinen Freunden entgegen.
„Viel Glück!“, wünschten sie ihm, dann startete er den Außenborder erneut und steuerte den Strand an.
*
Dylan spähte gespannt durch das Fernglas. Er wollte Fahlstrøm ungern aus den Augen verlieren. Er verfolgte genau, wie Thor den Strand erreichte, den Motor abstellte und aus dem Boot kletterte. Die letzten Meter watete er durch das knietiefe Wasser, das Schlauchboot dabei im Schlepptau.
„Und?“, drängelte Tony, „was ist?“
„Er hat das Ufer erreicht.“ Dylan senkte das Fernglas. Auch ohne Sehhilfe konnte er erkennen, wie Thor auf dem Sandstrand stehen blieb, sich umsah und dann weitermarschierte.
Tony atmete hörbar aus. „Ein Glück. Hoffentlich kann er schnell Hilfe holen.“
Er setzte sich und nahm einen Schluck aus der Colaflasche. Nebenbei lugte er in die Einkaufstüte. Sie hatten noch zwei Flaschen Wasser und zwei Flaschen Bier in Reserve.
„Darf ich auch mal?“, fragte Erik und deutete auf das Fernglas. Dylan nickte und reichte es ihm. Als Erik eine Weile hindurchgesehen hatte, runzelte er die Stirn. „Komisch. Ich sehe kein Haus. Keinen Menschen weit und breit, dabei ist der Strand superschön.“
Er setzte das Fernglas ab.
„Ist wohl Naturschutzgebiet.“ Da war sich Dylan inzwischen sicher. „Das würde auch erklären, warum hier keine anderen Schiffe unterwegs sind.“
Mehrere Minuten starrten sie stillschweigend auf das Land. Dann nahm auch Erik Platz. Nur Dylan blieb stehen und wartete angespannt, bis wieder eine Person am Strand auftauchte. Er hob das Fernglas an und blickte hindurch.
„Er kommt zurück!“
Sofort kamen Erik und Tony auf die Beine.
„Allein?“
„Ja!“
„Aber, was macht er denn?“ Tony kniff die Augen zusammen. „Kommt er wirklich zurück?“
„Sieht so aus …“
Wenige Minuten später kam das Schlauchboot auf sie zugefahren. Kurz bevor es die Jacht erreichte, begann der Außenborder zu stottern. Thor fluchte laut, dann ging der Motor aus.
„Was ist?“, rief Dylan ihm entgegen. Thor war so nah, dass sie den Augenkontakt aufnehmen und ungehindert miteinander sprechen konnten.
„Der Sprit ist alle! Werft mir eine Leine rüber!“
Erik hatte als Erster eine der Schleppleinen ergriffen und schleuderte sie zu Thor hinüber. Doch es reichte nicht bis zum Schlauchboot, sodass Thor erneut ins Wasser steigen musste, die Leine ergriff und sich dann samt Boot an die Jacht ziehen ließ. Dort kletterte er erschöpft auf die Plattform.
Zeit zum Verschnaufen blieb nicht. Die Fragen seiner Freunde prasselten auf ihn ein:
„Und? Hast du Hilfe holen können? Kommt jemand? Wo sind wir denn überhaupt?“
Zum Entsetzen der anderen Männer konnte er nur den Kopf schütteln.
„Ich habe niemanden gesehen …“
„Was? Wie kann das denn angehen?“ Tony war außer sich. „Irgendjemand muss doch auf der Insel sein?“
Nochmals schüttelte Thor den Kopf. „Das ist keine Insel, nur ein kleines Atoll.“
„Und was bedeutet das?“ Dylans Stimme klang ungewöhnlich friedlich. Vielleicht ahnte er, was das bedeutete und zwang sich zur Ruhe?
„Das Land scheint unbewohnt. Hinter den Bäumen liegt eine Lagune, nur wenige Kilometer lang, dahinter weitere bewachsene Flächen. Das meiste sind Strand und Felsen.“
„Das kann doch nicht sein!“ Tony war außer sich. „Bist du dir sicher?“
Thor nickte. „Ich habe keine Fußspuren gesehen – nur meine eigenen.“
„Ah, faen!“, fluchte Erik. „Was machen wir denn nun?“
„So oder so sollten wir an Land“, erwiderte Thor.
„Wieso?“ Tony konnte sich kaum beruhigen. „Wenn dort niemand ist? Ist es nicht sinnvoller, hier zu warten, bis ein Schiff vorbeikommt?“
„Der Anker steckt fest, doch sicher ist es hier an Bord nicht, wenn der Sturm zurückkommt. Besonders nachts sollten wir uns nicht auf dem Meer befinden.“
Erik nickte. Auch Dylan zeigte Einsicht.
„Thor hat recht.“ Er fixierte das Atoll. „Ich habe auch lieber Land unter den Füßen … Vielleicht haben wir dort besseren Handyempfang.“
„Und wie sollen wir da
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