Reise til helvete
anstrengenden Schwimmphase wurde das Wasser heller und sie konnten bis auf den Grund sehen. Ihre Schwimmzüge wurden plötzlich schneller. Der Wille, das Land zu erreichen, setzte letzte Kräfte frei. Thor kam als Erster im Sand zum Stehen.
„Endlich!“, tönte Tony, als auch er den Grund unter seinen Füßen spürte.
Sie ließen das Boot los. Der Boden war weich und sandig, doch ab und zu ragten kleine Felsbrocken aus ihm heraus. Das Atoll hatte die typischen Merkmale einer Vulkaninsel. Es war von einem sandigen Strand umgeben, umringt von Vulkangestein und hatte ein flaches Land im Inneren. Nahezu gespiegelt ragte ein weiteres, wesentlich steinigeres Atoll aus dem Wasser.
Sie zogen das Schlauchboot einige Meter über den Sandstrand, bis sie das Meer komplett verlassen hatten. Erleichtert atmeten alle aus.
„Ganz hübsch hier!“ Erik unterbrach das Schweigen und sah sich um. Auch Dylan machte ein paar Schritte durch den Sand. In der Tat sahen der Strand und die naheliegenden Felsen, Palmen und Gewächse absolut unberührt aus.
3. Teil
„Wir sollten Holz suchen und Feuer machen“, entschied Thor, als sie sich umgesehen hatten. „Der Rauch könnte anderen Schiffen auffallen. Zudem brauchen wir eine Kochstelle und eine Lichtquelle für die Nacht.“
Sie blieben nahe am Strand, sicherten sich die permanente Aussicht auf das Meer. Dicht hinter ihnen begann die grün bewachsene Zone der Insel, seitlich ragten einige Felsen in die Höhe. Thor entdeckte einen Vorsprung im Gestein, den sie als Schlafstelle nutzen konnten. „Und das Zelt müssen wir aufbauen, bevor es dunkel wird.“
„Sollen wir jetzt immer Spalier stehen, wenn du was verlangst?“, äußerte sich Tony ungehalten. Thor schüttelte nur den Kopf. Ohne Antwort zu geben, marschierte er in Richtung der Bäume. Dort sammelte er trockene Äste zusammen.
„Thor hat recht, wir müssen ein Feuer machen.“
„Ich lass’ mich trotzdem nicht von ihm rumkommandieren!“
„Nun sei doch nicht so.“ Eriks Stimme war gedämpft. In den letzten Tagen hatte er Tonys Kritik an Thor eher amüsiert beobachtet und kommentiert, aber jetzt war die Lage ernst und ihre Gemüter überspannt. Es war in sein Gesicht geschrieben, dass er etwaige Differenzen unbedingt verhindern wollte.
Stillschweigend sammelten sie Brennholz für ein Feuer. Jeder hing seinen Gedanken nach. Zum Glück hatten sie funktionierende Feuerzeuge, sodass Thor wenig später ein Lagerfeuer entzünden konnte. Tony und Erik bauten derweilen das Zelt auf. Mehrere Male kam es zu aufgeregten Wortgefechten und es dauerte fast eine Stunde, bis das Zelt im weichen Sand einen Halt gefunden hatte.
Erschöpft nahm Tony am Lagerfeuer Platz. Thor und Dylan hatten lose Felsbrocken gesammelt. Die benutzten sie als Sitzmöglichkeit. Ebenso hatten sie Steine um das Feuer gereiht.
„Heute kommen wir wohl nicht mehr zurück.“ Erik lachte und sah in die Runde. Um jeden Preis wollte er die bedrückte Stimmung auflockern.
Keiner seiner Freunde antwortete. Ihre Blicke waren auf das Feuer gerichtet.
„Wir sollten das Beste daraus machen“, beschloss Tony letztendlich. Er reichte das Wasser und eine Flasche Bier in die Runde. „Zum Essen haben wir leider nichts mehr.“
Dylan öffnete die Bierflasche und nahm einen kräftigen Zug, dann reichte er die Flasche an Thor weiter. So ging es reihum.
„Ah, was würde ich jetzt für einen Hamburger tun“, schwärmte Erik plötzlich. „Mit viel Käse und saftigem Fleisch.“
„Hör auf, das ist fies.“ Tony grinste gequält und überlegte. „Ich wäre schon mit ein paar Pommes zufrieden. Die von Burger King sind die Besten.“
Dylan nickte. Er konnte die Gelüste seiner Freunde nachvollziehen. Hunger bohrte sich inzwischen auch in seinen Magen, doch als er überlegte, war ihm eher nach etwas Süßem zumute. „Ich hätte gerne eine Schachtel Donuts von Dunkin’ und einen Kaffee dazu. Das wäre cool.“
Es entstand eine Pause. Da Thor sich nicht geäußert hatte, blickten ihn nun alle an. „Und du?“, fragte Dylan. „Was hättest du gerne?“
„Ein kühles Bier. – Wenn das auch zählt.“
„Klar.“ Dylan lächelte ihn an.
„Also ich finde es absolut nicht in Ordnung vor Dylan über Alkohol zu sprechen, gerade dann nicht, wenn weder Bar noch Arzt in der Nähe sind“, warf Tony in die Runde.
„Das ist schon okay“, versicherte Dylan. „Ich komme damit klar, dass wir nur noch zwei Flaschen im Gepäck haben.“
„Also, wenn wir wieder auf
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