Reise til helvete
fangen den Wasserdampf ab.“
Dylan nickte. Thor hatte anscheinend einige Überlebenstricks auf Lager.
„Aber was ist mit Erik? Der trinkt nicht genug.“
Thor gab keine Antwort, und sein Blick verlor sich in den unzählbaren Sandkörnern, die sie umgaben.
„Er wird das nicht mehr lange durchhalten, oder?“
„Es wird bald Hilfe kommen.“ Thor zwinkerte Dylan zu, und der lächelte. Doch ebenso hatte er das fatale Gefühl, dass Thor ihn nur beruhigen wollte.
„Perk?“ Eine sanfte Berührung an seinem Arm weckte ihn. Die Sonne war weiter gewandert. Es war später Nachmittag und schon leuchtete der Horizont dunkelrot.
Er war unter den schattigen Palmen eingeschlafen. Sein Mund war trocken. Die Erinnerung kam zurück. Der Bart war noch immer existent. Ihr Versuch, gegen die Bartstoppeln anzukämpfen, war durch Tonys übereifrigen Beschützerinstinkt unterbrochen worden. Es hätte beinah Verletzte gegeben und keine Hilfe war in Sicht. Langsam richtete er sich auf.
Ungewollt kamen ihm Zweifel. Konnte er Thor wirklich trauen? Er war sich in dieser Angelegenheit mittlerweile sicher gewesen, doch jetzt, in dieser Situation, nach diesem schockierenden Vorfall, kamen die Bedenken zurück.
„Ich habe tierischen Durst.“
Unaufgefordert reichte Thor ihm die Wasserflasche und er trank daraus. Wenn sie alleine waren, hier an der Lagune, war das Paradies nahezu greifbar. Wären Hunger, Durst und die endlose Einsamkeit nicht gewesen, vielleicht hätte sich Dylan glücklich gefühlt. Unsicher sah er Thor an und versank in seinen blauen Augen. Was auch geschah: Er liebte diesen Mann tatsächlich.
„Hattest du jemals den Gedanken, mich zerschneiden und essen zu wollen?“
Thor lachte dunkel. „Dich Hungerhaken?“ Sein Lächeln blieb bestehen. „Wie kommst du auf die Idee, dass du mir schmecken könntest?“
„Weiß nicht …“ Dylan sah zu Boden. Seine Fingerkuppen fuhren Linien in den Sand, bis Thor seine Hand ergriff und ihn zu sich zog. Ein verlangender Kuss folgte, bei dem sich Dylans Körper langsam nach hinten neigte und im warmen Sand zum Liegen kam.
Thor glitt über ihn und rieb sich an seinem Leib, bis er hart wurde.
Kaum gelangte Thors Hand zwischen seine Schenkel, ließ er sie auseinanderfallen.
Doch er war zu erschöpft, um sich der Zärtlichkeit vollständig hingeben zu können und auch Thor hielt sich auffällig zurück. Sie küssten sich ausnahmsweise nur leidenschaftlich, dazu streichelte Thor jeden freien Zentimeter von Dylans Haut, bis sie erschöpft waren. „Mir ist es lieber, ich sehe Lust in deinen Augen, anstatt Furcht.“
„Ich weiß …“ Dylan hauchte seine Antwort kaum hörbar. Thors Nähe hatte ihm die Angst genommen.
„Wir gehen zurück.“
Das Aufrichten fiel beiden schwer. Trotzdem wagten sie die erneute Konfrontation mit dem lästigen Inseldasein.
In Thors Hand ruhte der Eimer. Dylan wagte einen Blick und er wurde nicht enttäuscht.
„Du hast was gefangen?“
„Zwei Muscheln und einen kleinen Fisch.“ Thor war nicht zufrieden mit der Beute, doch wie immer sah er das Positive an der ganzen Angelegenheit. „Besser als nichts.“
Langsam nahmen sie den Weg zurück zu ihrem Lager. Dabei bemerkte Thor die Schonhaltung, die Dylan angenommen hatte. Sein verletzter Arm war dicht vor seinen Bauch gepresst.
„Wir müssen deinen Verband erneuern …“
„Das muss nicht sein!“, wehrte Dylan ab.
„Mach mir nichts vor, Perk! Dein Arm tut doch weh, oder nicht?“
„Ist nicht schlimm.“ Dylan versuchte ein Lächeln. Sie waren dem Camp näher gekommen.
Die Anspannung nahm wieder überhand. Sie hatten nicht mehr über den Zwischenfall geredet. Unausgesprochene Gedanken lagen in der Luft.
Dylan blieb stehen.
„Ich möchte nicht, dass du Tony noch einmal derartig angreifst.“
Er atmete aus. Thor Vorschriften zu machen, war eigentlich verschwendete Energie, denn Fahlstrøm tat nur das, wovon er selbst überzeugt war. Aber Dylan musste seine Befürchtungen offenbaren.
„Ich möchte nicht, dass etwas Schlimmes passiert.“
Bittend sah er Thor an. „Lass ihn in Zukunft in Ruhe, okay?“
Widerwillig dachte er an mögliche Konsequenzen, würde sich ein Vorfall dieser Art wiederholen.
Auch Thor war stehen geblieben. Sie sahen sich an und Dylan spürte diese emotionslose Kälte, die Thor stets umgab, sobald man sein Verhalten infrage stellte.
„Du hast es wohl noch immer nicht begriffen, was?“ Thors Kiefermuskeln bewegten sich angespannt. Sein hohlwangiges
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