Reise til helvete
steht, sich um dich sorgt, deine negativen Eigenschaften toleriert und gemeinsam mit dir deine Sorgen bekämpft. “
Als Dylan das hörte, lächelte er. Aus Tonys Mund klang das alles wunderschön.
„So einen Mann gibt es wohl nicht …“
„Ich glaube sehr wohl, dass es diesen Mann gibt.“
Plötzlich sahen sie sich an. Eine eigenartige Spannung baute sich auf. Dylan schluckte merklich. „Du meinst …?“ Unsicher starrte er seinem Gegenüber in die braunen Augen, die liebevoller nicht blicken konnten. „Mensch, Tony, ich dachte, es sei kein Thema mehr?“
Tony sah zur Seite und schwieg.
„Du hast Erik.“
„Das hat mit Erik nichts zu tun.“ Tonys Stimme klang bedrückt.
„Ich …“ Dylan lachte verlegen. Das erste Mal fuhr er sich über das Barthaar am Kinn und zuckte nicht zurück.
„Das schmeichelt mir, aber du weißt, dass das mit uns nie etwas werden wird.“
Da Tony nur betrübt ins Leere starrte, versuchte er es mit tröstenden Worten.
„Ich mag dich sehr, Tony, als Freund …“ Er dachte an vergangene Tage. „Weißt du noch früher? Als wir uns die Hotelzimmer geteilt haben?“
Tony nickte. Ein Grinsen konnte er dabei nicht unterdrücken. Erinnerungen und Bilder, die er nie vergessen würde, kamen ihm in den Sinn. Erinnerungen an eine Zeit, in der Dylan Perk nicht gebunden war, und Tony jede Minute in seiner Gegenwart genossen hatte. „Immer gab es Stress, weil du jede Nacht Party gemacht hast. Ich musste ständig warten, bis du im Bad fertig warst und aufpassen, dass du im Suff nicht kotzt oder frühreife Jungs abschleppst.“
Jetzt lachten sie beide.
„Das war eine schöne Zeit …“ Sie sahen sich an und ein bedrückender Schleier legte sich über ihre Gefühle.
„Ich mache mir Sorgen“, erklärte Tony noch einmal.
„Ich weiß das zu schätzen.“ Dylan atmete tief durch. Er wusste nicht, wie oft er Tony schon gebeten hatte, sich aus seinem Leben herauszuhalten. Vergebens! Zudem war Tony der Manager von RACE. In einer gewissen Weise war es sogar seine Aufgabe, sich um Dylans Wohl zu bemühen.
„Aber du übertreibst. Das ist nicht nötig …“
Er stand zwischen den Fronten – wie so oft. Es war zermürbend, dass sich keine Balance zwischen ihnen einstellen konnte. Hinzu kamen die Einsamkeit und die schwindende Hoffnung auf eine baldige Rettung. Als Dylan den Weg zur Lagune nahm, spürte er zum wiederholten Male, dass seine Kraft nachgelassen hatte. Er war erschöpft, mit den Nerven am Ende. Eigentlich fehlte nur die Energie, um komplett durchzudrehen.
Thor saß am Strand und betrachtete das Meer. Am Himmel flogen ein paar Vögel, und für einen kurzen Moment sah Dylan eine Gestalt neben ihm sitzen. Konnte das sein?
Er lief aus dem Wald hinaus auf die Lagune zu. Die Sonne blendete ihn, sodass das Bild von Thor vor seinen Augen flackerte.
Am Strand angekommen, atmete Dylan schwer. Thor Fahlstrøm war alleine und sah auf, als sich sein Partner zu ihm gesellte.
„Bei der Hitze solltest du dich körperlich nicht so verausgaben, Perk.“
Es waren ruhige Worte, die er sprach. Seine Wut schien verflogen. Auch Dylan wirkte jetzt eher konfus als bedrückt.
„Ich dachte, ich dachte …“ Er sah sich um. Der Strand war menschenleer. Er sank nieder auf den warmen Sand. „War hier eben jemand?“
„Hier?“ Thor lachte und schüttelte den Kopf. „Außer mir nicht.“
„Mir war so, als ob …“ Dylan stoppte. Stattdessen fuhr er sich über die trockenen, überreizten Augen, die bei jeder Sicht in die Ferne unangenehm brannten.
„Du hast ja wohl keinen Sonnenstich?“
Thor fasste nach Dylans Stirn.
„Siehst du Dinge?“
„Ich weiß nicht“, wimmerte Dylan. Seine Lider schlossen sich. War es nun soweit? Verlor er den Verstand?
„Wie sah denn die Person aus, die du gesehen hast?“
„Sie war groß und schlank …“ Er beendete seine Schilderung. Sollte er berichten, dass er für einen Augenblick meinte, Magnus gesehen zu haben? „Ich weiß nicht … Es war wohl Einbildung.“
Plötzlich fühlte er sich unwohl. „Bekommt man Halluzinationen, wenn man zu lange in der Sonne schmort?“
Thor deutete ein Nicken an. „Wir müssen aufpassen. Langsam wird es grenzwertig.“
Die Unsicherheit in Dylan wuchs. „Wie lange kann man denn ohne Nahrung überleben?“
„Oh, einige Tage Perk, darüber müssen wir noch nicht nachdenken. Solange wir ausreichend trinken …“
„Aber das Wasser wird irgendwann alle sein.“
„Dann kochen wir Salzwasser und
Weitere Kostenlose Bücher