Reise til helvete
beugte sich über ihn. Kurz dachte Dylan daran, dem Kuss auszuweichen. Ein fader Geschmack herrschte in seinem Mund, seine Lippen waren spröde und seine unrasierte Haut rieb sich scheuernd an Thors Bart. Aber ebenso stark war der Reiz, der ihn in Thors Arme trieb und ihn die Liebkosung erwidern ließ. Fahlstrøm war sein letzter Halt, seine Oase in der trostlosen Weite.
„Mach’s mir, bitte …“ Dylan schob seinen String beiseite und präsentierte sich nackt. Lust war in sein gerötetes Gesicht geschrieben, nahezu verzweifelt flehte er Thor an. Als der nicht zögerte und Dylans hartes Geschlecht umfasste, atmete Dylan erleichtert aus. Er schloss die Augen, die unfreiwillig ungeschminkt waren. Beim Schlafen trug er das Haar offen und jeden Morgen lag es ihm demzufolge zerzaust auf den Schultern. Doch er war noch immer hübsch und sein Anblick eine Wohltat. Obwohl ihm das nicht bewusst war, ließ Thor ihn spüren, wie begehrenswert er noch immer war.
„Oh, ja, das tut gut …“ Er genoss das erregende Gefühl, das seinen Körper erfasste. Thor rieb ihn fest und ausdauernd. Dylan musste sich nicht erklären, nichts weiter sagen. Sein Partner wusste, wonach er sich sehnte und wie er sein Verlangen befriedigen konnte.
Seine Schenkel zitterten unruhig. Seine Bauchmuskeln spannten sich an, er japste erfüllt, und während Thor sich näherte und seinen Hals züngelnd leckte, ließ er den schnellen Höhepunkt zu.
Dazu übermannte ihn ein beklemmender Schwindel, und kaum hatte er sich beruhigt, setzte eine noch stärkere Trägheit ein. Mit seinen Armen, die ihm ganz schwach vorkamen, umfasste er Thors Körper und er zog ihn fest an sich heran.
„Was würde ich ohne dich bloß machen?“
„Wahrscheinlich den ganzen Tag wichsen.“
Dylan seufzte. „Musst du immer alles zerstören?“
„Was?“ Thor löste sich.
„Jeden romantischen Moment zwischen uns …“ Dylans Hand fuhr aus. Seine Fingerkuppen berührten Thors Brust, dann seine Arme. Sanft fuhren sie die Linien der Tattoos entlang.
„Bedeuten dir meine Worte nichts? Sind sie wirklich so lächerlich?“
Thor zögerte. Wie immer war er ehrlich. „Sie sind weibisch, Perk. Weibisch und schwach.“
Er erkannte die Enttäuschung in Dylans Gesicht. „Das hast du doch gar nicht nötig.“
Dylan sortierte seine Haare. Inzwischen konnte er sich aufrichten.
„Wie meinst du das?“
Ehe Thor antworten konnte, ertönte plötzlich Tonys Stimme. Auch ein Klingeln weckte ihre Aufmerksamkeit.
„Dylan? Dylan, dein Handy läutet!“
„Oh shit!“ Dylan sprang auf, sodass sich ein weiterer Schwindel einstellte. Doch er missachtete ihn. Schnell richtete er seinen String und hastete in spärlicher Bekleidung davon.
Jetzt hörte er es deutlicher. Das Mobiltelefon klingelte tatsächlich.
„Soll ich rangehen?“, rief Tony ihm entgegen.
„Ja, ja! Natürlich!“ Mit einem letzten Griff rückte Dylan seine Hose zurecht.
„Hallo?“ Tony hatte das Handy ergriffen und brüllte hinein. „Hallo? Angus? Hörst du mich?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nichts …“
Dylan riss ihm das Handy aus der Hand. „Ja? Hallo?“
Er sah auf das Display. „Kein Wunder, dass du nichts hörst. Der Akku ist alle!“
Er tippte auf der Tastatur herum, doch das Gerät reagierte nicht. „War es Angus?“
Tony nickte. „Ich sah seinen Namen auf dem Display und ich habe ihn auch gehört, aber dann war alles weg …“
„Und was hat er gesagt?“
Tony hob die Schultern leicht an. Er fühlte sich wie angeprangert, den vorwurfsvollen Blicken von Dylan und auch von Thor, der sich langsam näherte, ausgesetzt.
„Es klang so wie: Dylan? Hörst du mich? Alles okay? … Dann war die Verbindung weg.“
„Alles okay?“ Dylans Stimme hob sich empört. „Er fragte, ob alles okay sei?“
„Mmh, ja …“
„Das kann doch nicht wahr sein!“
Niemand antwortete. „Er kann doch nicht fragen, ob alles okay ist?“ Fassungslos sah er sich um, doch weder Tony noch Thor äußerten sich. „Spinnt der denn? Er soll Hilfe schicken und hier nicht anrufen und fragen, ob alles okay ist!“
„Es wird eine Floskel gewesen sein. Das fragt man doch am Anfang eines Gesprächs“, äußerte sich Tony. Er sah müde aus. Offensichtlich hatte ihn der Anruf ebenfalls geweckt. Er trug nur seine Unterhose und verschränkte die Arme schützend vor seinem Bauch, den er merkbar einzog.
„Das fragt man aber nicht, wenn jemand in Not ist!“ Dylan konnte sich nicht beruhigen. „Verdammte
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