Reise til helvete
Gesichtsausdruck von Fahlstrøm war ihm nicht entgangen. „Dann ist es jetzt meine Schachtel. Nimmst du davon eine an?“
Eine ganze Weile haderte Thor mit sich selbst, doch der Drang nach Nikotin, seinem einzigen Laster, ließ ihn letztendlich schwach werden. Er griff in die Packung und nahm eine Zigarette heraus, entzündete sie mit Dylans Feuerzeug und zog daran. Seine schmalen Wangen fielen zusammen. Er hustete, trotzdem nahm er einen weiteren Zug und wirkte danach viel entspannter.
„Ich geh schlafen …“ Er stand auf, wobei sich seine freie Hand auf die gerötete Hautstelle legte.
„Ein Dankeschön hätte gereicht“, fauchte Dylan ihm hinterher. Zum wiederholten Male wurde ihm bewusst, dass er Thors Denkweisen nicht immer nachvollziehen konnte. Würde er es jemals tun?
„Er hat sie angenommen?“ Tony kam zurück und setzte sich.
„Mehr oder weniger …“
Dylan drückte auf der Packung Zigaretten herum. Ihnen blieben noch zehn Stück. Er beschloss, keine mehr zu rauchen und den Rest des Inhalts Thor zu überlassen.
„Ich habe das mit Erik doch nicht gewollt.“ Im Schein des Feuers begannen Tonys Augen zu leuchten. „Thor behandelt mich, als wäre es meine Schuld, dass es so gekommen ist.“
„Blödsinn!“, erwiderte Dylan. „Das ist Quatsch!“
Doch Tony konnte das nicht beruhigen.
„Ich fühle mich schrecklich. Hätte ich die Reise nicht gebucht, wäre das alles nicht passiert!“ Er fuhr sich über das Gesicht. „Wenn Erik stirbt …“
„Das wird er nicht, er ist stark.“
Tony schüttelte den Kopf. „Ich mache mir solche Vorwürfe. Ich hätte wissen müssen, dass das nicht klappen würde … wir alle zusammen. Thor und ich …“
„Du hast dir Mühe gegeben.“ Tröstend schob Dylan einen Arm um Tonys Schultern. „Du hast versucht, mit ihm auszukommen. Du hast das Risiko auf dich genommen, um uns einen tollen Urlaub zu gestalten. Das rechne ich dir wirklich hoch an.“
Nun schlich sich ein Lächeln auf Tonys Gesicht. Seine dunkelbraunen Augen blitzten Dylan an.
„Na ja, zumindest habe ich schon abgenommen.“
Er strich sich über den gewölbten Bauch unter seinem Shirt. Nach wie vor konnte Dylan seine Komplexe nicht nachvollziehen.
„Du bist nicht dick“, versicherte er mit sanfter Stimme. „Du bist nur etwas kräftiger.“ Er verstärkte den Griff und zog Tony freundschaftlich zu sich. „Hey, Erik liebt das. Dem würdest du klapperdürr gar nicht gefallen.“
Tony wägte ab. „Vielleicht?“ Er sah Dylan dankbar an. „Es ist wirklich schön, in dieser Situation gute Freunde zu haben.“ Er zögerte. „Wir sind doch noch Freunde, oder?“
„Die Besten“, erwiderte Dylan. „Wieso auch nicht?“
Tag 5
Die Sonne war gerade aufgegangen und Thor war noch nicht aufgestanden. Ein Moment, den Dylan nutzte. Zärtlich schmiegte er sich an den nackten Rücken seines Partners und genoss dessen Körperwärme und herben Duft.
Dylan vermisste ein gründliches Bad und die aufwendige Kosmetik, die er zu Hause jeden Morgen zelebrierte. Hier auf der Insel schämte er sich für sein Aussehen und mit jeder Minute, die verstrich, kam er sich schmutziger vor.
Bei Thor war es anders. Der schwamm jeden Morgen und Abend furchtlos im Meer. Er war den Naturgewalten ebenso ausgesetzt, doch er reagierte ganz anders. Eine zarte Bräune lag auf seiner Haut. Sein unkontrollierter Bartwuchs und die strähnigen Haare ließen ihn nicht verwahrlost, sondern interessanter aussehen. Der leichte Geruch von Schweiß, den Dylan wahrnahm, als er sich an ihm rieb, war nicht abstoßend, sondern anziehend. Als Dylan seinen Rücken küsste und seine Zunge an seinem Nacken entlanggleiten ließ, schmeckte er die dünne Salzschicht auf Fahlstrøms Haut.
„Du kannst es nicht lassen, mmh?“
„Was?“ Dylan tat ahnungslos. Seufzend schlang er seinen Arm um Thors Hüfte.
„Du bist wieder geil oder was drückt sich da hart gegen mein Bein?“
„Ich kann nicht anders …“ Dylan ächzte, trotzdem hörte er nicht auf, Thor zu umklammern. „Wenn ich neben dir liege, passiert das automatisch.“
Er ließ seine Hand wandern und legte sie auf Thors flachen Bauch.
„Ich bin total kaputt, aber regt sich bei dir nichts mehr, wenn du ans Ficken denkst?“
Thor drehte sich herum und Dylans Hand glitt zwischen seine Beine, wo er eine stramme Erektion ertastete. Seine Befürchtungen schwanden.
„Du kannst mir glauben: Hätten wir energiereicheres Essen, würde ich dich das spüren lassen.“
Thor
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